Luke 5:12-16

Reinigung eines Aussätzigen

Sündenerkenntnis, wie wir sie in der vorigen Begebenheit bei Petrus gesehen haben, reicht nicht aus. Sie ist zwar der erste notwendige Schritt, aber es muss noch etwas folgen. Es muss auch ein Bewusstsein der Reinigung folgen. Das lernen wir in der Heilung des Aussätzigen. Darum ist das Erste, was die Jünger in der Nachfolge des Herrn erleben, die Begegnung mit einem „Mann voller Aussatz“. Aussatz ist ein Bild der Sünden, in denen der Mensch lebt. Der Mann ist voller Aussatz. Er ist an dem Punkt angekommen, wo nichts Reines mehr an ihm ist. In diesem Zustand kann er für rein erklärt werden (3Mo 13:12; 13).

Im Bild ist er der Sünder, der gar keine Entschuldigung für seine Sünden mehr sucht. Er erkennt, dass er hoffnungslos verloren ist. Das Einzige, worauf er noch hoffen kann, ist die Gnade des Herrn. Das Gesetz kann nur den Aussatz feststellen und die Bedingungen für denjenigen festlegen, der vom Aussatz gereinigt ist. Für das Gesetz ist es jedoch unmöglich, einen Aussätzigen von seinem Aussatz zu reinigen. Das ist das Gewaltige der Kraft der Gnade, die in Christus vorhanden ist.

Als der Aussätzige Ihn sieht, fällt er auf sein Angesicht und fleht den Herrn an, ihn zu reinigen. Der Aussätzige ist davon überzeugt, dass der Herr das kann, aber er weiß nicht, ob Er es will. Der Mann appelliert nicht vergeblich an seine Gnade. Der Herr rührt ihn an und spricht mit göttlicher Autorität: „Ich will; werde gereinigt!“ Auf diesen Befehl hin weicht der Aussatz sofort von dem Mann. Hier bewirkt die Gnade Reinigung wie zuerst bei Petrus Sündenerkenntnis (Lk 5:8). So ist der Herr imstande, das Sündenproblem im Leben jedes Menschen zu lösen und ihn von seinen Sünden zu reinigen. Dazu hat Er das Werk auf dem Kreuz vollbracht.

In dem Opfer, das der Mann für seine Reinigung bringen muss, gibt er Zeugnis davon. Er darf von seiner Heilung nichts verlautbaren lassen. Der Herr will wohl, dass den religiösen Führern ein Zeugnis von der Reinigung gegeben wird. Darum sendet Er den Mann zu den Priestern. Die werden erkennen müssen, was mit dem Aussätzigen geschehen ist. Sie müssten darin das Eingreifen Gottes erkennen, und das bedeutet, dass der Herr Jesus Gott ist. Wer anders kann Aussatz reinigen als Gott allein (2Kön 5:7)? In dem Opfer, das der Mann bringen muss, erweist er Gott auch Ehre für die Reinigung.

Die Heilung des Aussätzigen wird nicht unbemerkt geblieben sein. Selbst wenn er es niemand erzählt haben sollte – jeder, der ihn kannte, wird ihm angesehen haben, dass er geheilt war. Darum wird die Umgebung immer größer, wo man über den Herrn spricht. Viele wollen Ihn hören und von Ihm von ihren Krankheiten geheilt werden. Die Gnade zieht Menschen an. Er lässt die Gnade reichlich ausströmen.

Der Herr nimmt sich als der abhängige Mensch auch Zeit für die Gemeinschaft mit Gott im Gebet. Dazu zieht Er sich in die Einsamkeit zurück, um danach wieder Menschen zu dienen.

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