Luke 6:46-49

Zwei Fundamente

Der Herr legt dar, wem der wahre Jünger, der auf seine Worte hört und danach handelt, gleich ist. Er veranschaulicht das an einem interessanten Beispiel. Der Jünger, der auf die Worte des Herrn hört, wird das zeigen, indem er an einem guten Fundament für sein Lebenshaus hart arbeitet. So jemand ist tief durchdrungen von den Gefahren, die sein Leben bedrohen. Um für sein Lebenshaus ein verlässliches Fundament zu haben, gräbt er in die Tiefe. Er ist nicht oberflächlich tätig, sondern gräbt alles aus seinem Leben weg, was keinen Halt bietet. Er will ein gutes Fundament haben. Das bietet nur der Felsen. Der Fels ist ein Bild von Christus (Mt 16:18; 1Kor 10:4). Er ist das Fundament (1Kor 3:11).

Wenn ein Jünger sein Haus darauf gebaut hat, können Sturzfluten und Wasserströme kommen, aber sein Haus wankt nicht. Es ist gut gebaut, weil es auf dem Felsen steht. In der Seele wurde tief gegraben, wodurch alle Sündigkeit nach oben gekommen ist und im Licht Gottes verurteilt wurde. Wer tief gegraben hat, hat gelernt zu sagen: „Ich elender Mensch“ (Röm 7:24), und kommt danach auf den Felsen: „Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!“ (Röm 7:25). Dann gibt es keine Verdammnis mehr (Röm 8:1). Die Worte Christi sind der Fels. Indem wir auf seine Worte achten, überstehen wir jeden Angriff des Gegners. Wenn jemand aus seinem Gehorsam heraus solch seinen Glauben beweist, wird er niemals erregt oder beschämt werden.

Es gibt allerdings auch Menschen, die zwar auf die Worte Christi hören, aber nicht danach handeln. Sie bemühen sich nicht, zu graben und in die Tiefe zu gehen. Sie bauen ihr Haus „auf die Erde“, weil sie meinen, dass die „Erde“, das heißt die irdischen Dinge, ein ausreichendes Fundament für ihr Leben bieten. Aber wenn die Wasserströme kommen, zeigt sich, dass diese Dinge kein Fundament bieten. Das Lebenshaus stürzt ein, und die Verwüstung jenes Hauses ist groß. Es wird zu einer Ruine.

Wir können das „Haus“ auch auf das „Haus“ der Christenheit anwenden (vgl. 2Tim 2:20) und auch auf das „Haus“ Israel (vgl. Heb 8:8). Das „wer aber gehört und nicht getan hat“ ist genau das, was die Christen und die Juden charakterisiert hat. Wenn der Herr in Herrlichkeit zurückkommt, wird der schwerste Gerichtsschlag nicht die heidnischen Völker treffen, die nie das Wort Gottes gehört haben, sondern die bekennenden Juden und die bekennenden christlichen Völker, zu denen das Wort Gottes in reichem Maß gekommen ist. Sie haben das Evangelium gehört, aber sie haben ihm nicht gehorcht.

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