Malachi 2:17

Der HERR ist ihrer Worte überdrüssig

Maleachi sagt dem Volk, dass es den HERRN mit ihren Worten ermüdet (vgl. Jes 43:24b). Durch ihre ständige Treulosigkeit und Heuchelei haben sie Gottes Geduld erschöpft. Darüber hinaus unterstellen sie Ihm, dass Er sich nicht um sie kümmere, wenn es ihnen schlecht geht, während es ihren Feinden sehr gut gehe. Er bestrafe das Leid, das ihnen von den anderen Völkern angetan wurde, nicht genug. So treffen sie ein harsches Urteil über Gott und seine Haltung ihnen gegenüber.

Die Worte, die sie darüber äußern, ermüden Gott. Ihr Selbstmitleid ist eine Klage gegen Gott, die sie ohne Selbsterkenntnis und ohne Reue über ihren Weg aussprechen. Gott wird müde, sich ihre ungerechtfertigte Klage immer und immer wieder anhören zu müssen. Gott wird ihrer Worte überdrüssig, in denen es nur um ihr eigenes Recht geht, und in denen Er auf die Anklagebank gesetzt wird.

Die Reaktion des Volkes ist wieder eine Rechtfertigung ihrer selbst. Sie würden nicht wissen, womit sie Gott ermüdet haben. Aber Gott konfrontiert sie mit ihrer Gleichgültigkeit, indem Er ihre Worte zitiert und sie daran erinnert. Ihr ganzes Verhalten zeugt von einem völligen Mangel an Gotteserkenntnis. Sie missachten Ihn nicht nur, sondern schreiben Ihm auch ungereimtes Verhalten zu, wovon sie sich betrogen fühlen.

Wir hören diese Art von Ausdrücken auch heute, wenn Menschen sagen: „Wenn Gott gut und gerecht ist, warum lässt Er das zu?“ Diese Art von Fragen sind alltäglich und finden sich im Mund von Menschen, die denken, dass Gott willkürlich handelt, sowohl in der Welt als auch in ihrem persönlichen Leben. Sie sind blind für ihre eigenen Sünden. Sie geben Gott die Schuld für das Elend, in dem sie sich befinden oder das sie um sich herum sehen.

Dabei sind sie so dreist, dass sie sogar Gott herausfordern, sich doch als ein Gott des Gerichts zu zeigen. Wenn Er ein Gott des Gerichts ist, wo ist Er dann? Was ist das für eine hochmütige Haltung. Wenn Gott sich im Gericht zeigen würde, würden sie alle von diesem Gericht getroffen werden.

Die Antwort kommt im ersten Vers des nächsten Kapitels. Dort hören sie von dem kommenden Richter, dem durch Gottes Gnade ein Herold vorausgeht, der zur Umkehr aufruft, um für die Ankunft des Richters bereit zu sein.

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