Malachi 3:9
Gott berauben
Gott antwortet auf ihre Frage, worin sie umkehren sollen, mit einer rhetorischen Gegenfrage (Mal 3:8), denn natürlich ist es unmöglich, Gott zu berauben. Dennoch stellt Gott diese Frage, weil Er ihre Aufmerksamkeit erregen und sie zum Nachdenken bringen will. In gewissem Sinn berauben sie Gott doch, und zwar indem sie Ihm etwas vorenthalten. Mit großem Nachdruck sagt Er „dass ihr mich beraubt“. Wieder erfolgt die harte Reaktion gegenüber Gott in der Abweisung dieser Anschuldigung. Gott soll belegen, wie sie Ihn beraubt haben. Sofort kommt die Antwort. Sie berauben Ihn „im Zehnten und im Hebopfer“. Sie missachten, was Er in seinem Wort darüber gesagt hat. Er spricht oft über das Geben der Zehnten, von dem es auch verschiedene Arten gibt (3Mo 27:30-33; 4Mo 18:26-28; 5Mo 12:18; 5Mo 14:28; 29). Wenn das Volk den Zehnten nicht gibt, können auch die Leviten und Priester, die von den Zehnten leben, ihre Arbeit nicht verrichten und müssen sich eine andere Arbeit für ihr Einkommen suchen (Neh 13:10-13). Das Hebopfer versorgt zum Teil auch die Priester (2Mo 29:27; 28; 3Mo 7:34; 3Mo 10:14; 15; 4Mo 5:9). Wenn das Hebopfer nicht gebracht wird, fehlt ihnen Nahrung. Wenn die Leviten aus Mangel an Einkommen andere Arbeiten verrichten müssen, geht das auf Kosten ihres Dienstes für Gott. Gott wird so mittelbar ihres Dienstes beraubt. Das Versäumnis, den Zehnten zu bringen, betrifft auch die Witwen und Waisen. Gott hat verfügt, dass sie von den Zehnten für ihren Lebensunterhalt erhalten müssen (5Mo 26:12). Wer Gott beraubt, das heißt, wer Ihm vorenthält, was Ihm zusteht, verursacht viel Unheil.Wer Gott beraubt, erhält auch keinen Segen, sondern Fluch (Mal 3:9). Die Menschen sind unglücklich, sie seufzen unter dem Fluch (Mal 2:2). Hier weist Gott auf die Ursache dafür hin. Sie haben Ihn beraubt und sie tun es weiterhin. Und es ist nicht nur eine einzelne Person, die das tut. Nein, „die ganze Nation!“ ist daran schuldig. Aber sie weigern sich einzusehen, dass der Fluch, der sie heimsucht, ihre eigene Schuld ist.
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