Mark 1:10

Die Taufe des Herrn Jesus

Der Herr kommt aus Nazareth in Galiläa, einer verachteten Stadt (Joh 1:46). Das Land Galiläa ist wegen seiner Vermischung mit den Heiden verachtet (Mt 4:13-15); die Menschen dort sprechen einen Dialekt (Mt 26:73). In diesem zurückgebliebenen Gebiet ist Er aufgewachsen. Auch in dieser Hinsicht hatte Er kein Ansehen. Der Weg Gottes führt Ihn von Nazareth in Galiläa zum Jordan, denn dort muss Er von Johannes getauft werden. Von dort aus wird Er seinen Dienst beginnen.

In der Taufe nimmt der Herr Jesus den Platz seines Volkes vor Gott ein. Er hat nichts mit Sünde zu tun. Doch indem Er sich taufen lässt, zeigt Er sein Verlangen, sich denen im Volk anzuschließen, die unter dem Einfluss des Wortes den ersten Schritt in die richtige Richtung tun.

Als Er aus dem Wasser heraufsteigt, sieht Er sogleich, wie sich die Himmel teilen und der Geist wie eine Taube auf Ihn herabkommt. In diesem Evangelium kommt das Wort „sogleich“ ungefähr vierzigmal vor. Dieses Wort weist nicht auf Hast hin, sondern auf ein unverzügliches Handeln und ein bestimmtes Auftreten.

Gott zeigt Ihm, dass Er die Himmel teilt. Das Teilen der Himmel kommt nur in diesem Evangelium vor, das den Sohn als den vollkommenen Knecht vorstellt. Es zeigt die völlige Freude Gottes an Ihm, der sich in seiner Taufe mit dem bußfertigen Volk einsmacht. Der Herr Jesus sieht die Himmel sich teilen, es geschieht für Ihn. Auch das Empfangen des Geistes geschieht für Ihn persönlich, weil Er persönlich würdig ist. Die Taube ist das Sinnbild von Reinheit und Frieden. Wir empfangen den Geist, weil Er uns aufgrund seines Blutes würdig gemacht hat.

Danach ergeht eine Stimme aus dem Himmel, die auch wieder dem Herrn persönlich gilt. Die Worte sind an Ihn auf der Erde gerichtet. Zuvor erging die Stimme (von Johannes) in der Wüste an das Volk. Nun gibt der Vater Zeugnis über seinen Sohn, während der Geist auf den Sohn herabkommt. Gott zeigt sein Wohlgefallen an seinem Knecht (Jes 42:1). Hier wir die Dreieinheit zum ersten Mal vollständig offenbart.

Durch dieses Zeugnis des Vaters aus dem Himmel über seinen Sohn kann niemand seine Taufe missverstehen, als wäre Er einer von vielen Sündern, die sich taufen ließen. Dieses Zeugnis geht seinem Dienst voraus und unterstützt diesen Dienst. Es ist für die Umherstehenden bestimmt, ist aber an den Herrn Jesus persönlich gerichtet. Es ist eine persönliche Ermutigung für den Beginn seines Dienstes.

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