Mark 1:35

Der Herr predigt in ganz Galiläa

Nach einem Tag, an dem Er bis abends zum Nutzen anderer schwer gearbeitet hat, sucht Er sehr früh schon den Umgang mit seinem Vater (Jes 50:4; 5). Hierin allein finden wir das Geheimnis der Kraft und des Ausharrens im Dienst. Das steht im Gegensatz zu der Ablehnung und Zurückweisung des Zeugnisses durch den unreinen Geist und die Dämonen in den Mk 1:25; 34. Seine Macht führt Ihn nicht zu Unabhängigkeit. Ein großer Teil unserer Kraftlosigkeit findet seine Ursache im Mangel an Gebet in der Stille. Obwohl Er der Sohn Gottes ist, sucht Er doch als abhängiger Knecht in der Einsamkeit seine Kraft bei Gott.

Es scheint so, als würden Petrus und die anderen denken, dass diese Zeit eigentlich eine verlorene Zeit sei, der Verlust wertvoller Zeit, die ungenutzt verstreicht. Sie wissen, dass es viele gibt, die Ihn suchen, und jetzt ist Er nicht da. Sie sind voller Eifer für den Herrn, sehen jedoch nur die äußere Not der Menschen und nicht das innere Bedürfnis der Gemeinschaft mit dem Vater, die in der Einsamkeit genossen wird. Auch seine Jünger sehen in Ihm einen König und wollen, dass Er sich anderen so vorstellt.

Als sie Ihn gefunden haben, sagen sie Ihm, dass alle Ihn suchen, als wäre das ein Grund, zurückzukehren. Für uns als Diener ist es eine große Gefahr, wenn alle uns suchen. Er sucht jedoch keine öffentliche Anerkennung. Er sucht nicht den Beifall und die Zustimmung der Menschen. Er muss da sein, wo Not ist, und nicht da, wo Ehre ist. Er will nur das tun, wozu Er gesandt ist, und das ist Predigen. Das tut Er daher auch. Er spricht mit Autorität und tritt damit auf. So beweist Er, dass Gott wirklich in Güte und Gnade unter ihnen ist. Und überall, wo Er in den Synagogen spricht, wird dadurch der Teufel offenbar, und Er treibt die Dämonen aus. Das Austreiben unreiner Geister und Dämonen macht Teil seiner Lehre und seiner Unterweisungen mit Vollmacht aus (Mk 1:22). Es ist einfach die Auswirkung dessen, was Er sagt (Mk 1:25).

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