Mark 11:13

Der Herr verflucht einen Feigenbaum

Der „folgende Tag“ ist der Montag. Der Herr geht von Bethanien weg, offensichtlich ohne Frühstück, denn Er ist hungrig. Dass Er Hunger hat, bedeutet, dass Er von seinem Volk nichts zu essen bekam. Das geht weiter als nur körperlicher Hunger. Er suchte Frucht bei seinem Volk – davon ist der Feigenbaum, den Er in der Ferne sieht, ein Bild. Er sieht die vielen Blätter daran, was darauf hinweist, dass sich viel Leben im Baum befindet und also auch viel Frucht am Baum. Doch der Schein trügt.

Als Er zu dem Baum hingeht, zeigt sich, dass er nur Blätter, aber keine Frucht hat. Dass am Baum keine Frucht da ist, während doch Blätter vorhanden sind, ist eine unnatürliche Erscheinung. Er konnte Frucht erwarten. Dass „nicht die Zeit der Feigen“ war, bedeutet: nicht die Zeit der Feigenernte. Deshalb hätten doch Früchte am Baum sein müssen, wenn auch keine reifen Früchte, wohl aber frühreife Feigen. Es gab allerdings nur Blätter.

Wenn der Baum keine Blätter gehabt hätte, hätte Er den Baum nicht verflucht. Die Blätter vermittelten jedoch den Eindruck, als wären frühreife Feigen vorhanden. Die Seele des Herrn verlangte nach Frucht (Mich 7:1). Dieser Baum symbolisiert Israel, das keine Früchte für Gott hervorbrachte, obwohl es den Menschen so schien, als wäre eine Fülle von Beweisen für Leben vorhanden. So ist es bei der Volksmenge, die Ihm zugerufen hatte. Es schien viel da zu sein, doch im Herzen war nichts für Ihn vorhanden. Das ist auch für uns eine Lektion.

Der Herr verflucht den Feigenbaum. Er tut das nicht aus dem Grund, dass keine Früchte vorhanden waren, sondern weil der Baum durch die Blätter den Schein abgab, Früchte zu tragen. Der Baum erweckte eine falsche Hoffnung auf Frucht. Die Verfluchung ist endgültig. Niemals wird dieser Baum auch nur eine einzige Frucht tragen. Im Blick auf das Volk Israel, wovon der Baum ein Bild ist, ist das auch so. Das Israel nach dem Fleisch wird niemals Frucht für Gott tragen. Nur ein von Gott selbst erweckter Überrest, der dann das wahre Israel sein wird, wird Frucht für Ihn tragen.

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