Mark 11:3

Der Herr brauch ein Fohlen

Es ist Sonntag, der erste Tag der letzten Woche des Lebens des Herrn auf der Erde vor dem Kreuz. Am Ende dieser Woche wird das geschehen, worüber Er dreimal zu seinen Jüngern gesprochen hat: seine Überlieferung, seine Verwerfung, seine Leiden und sein Tod. In einem Atemzug hat Er auch über seine Auferstehung gesprochen. Sie würde am ersten Tag der folgenden, der neuen Woche stattfinden.

Bevor Er sich den Händen der Menschen zu dieser Misshandlung übergibt, sorgt Gott dafür, dass ein großartiges Zeugnis von Ihm gegeben wird. Das geschieht, als sie sich Jerusalem nähern, in der Gegend von Bethphage und Bethanien am Ölberg. Beide Dörfer liegen am Ölberg, dem erhabenen Berg, der mit einigen großen Ereignissen während seines Lebens in Verbindung steht. Die Namen der Dörfer geben uns Kennzeichen des Überrests. Bethphage bedeutet „Haus der unreifen Feigen“ und Bethanien „Haus des Elends“. Diese Kennzeichen stehen im Gegensatz zu dem abgefallenen Jerusalem. Von dort sendet der Herr zwei seiner Jünger mit einem Auftrag. Er ist immer der Gebieter, der Auftraggeber, der weiß, was geschehen muss.

Die Jünger bekommen einen genau beschrieben Auftrag bezüglich des Ortes und dessen, was sie dort finden werden und tun sollen. Sicher hat der Herr Jesus als Gott vollkommenes Wissen über das Geschehen, wie Er das von allem hat, was geschehen wird. Die Zukunft ist für Ihn heute, und Er ist an jedem Ort allgegenwärtig mit einer vollkommenen Kenntnis aller Umstände. In diesem Evangelium sehen wir allerdings einen Diener, der mit Überzeugung und im Gehorsam seinen Auftrag erfüllt. Wir können sagen, dass sein himmlischer Auftraggeber Ihm gesagt hat, was Er tun muss, und das tut Er.

Er benötigt ein Fohlen, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Er wird der Erste sein, der auf diesem Tier reitet. Es ist das Bild des Neuen, das Er bringt, was nie ein anderer Mensch gezeigt hat: einen Geist vollkommenen Gehorsams bis in den Tod. Er kann auch nichts gebrauchen, was bereits im Dienst des sündigen Menschen gewesen ist, denn es zeigt die Spuren der Sünde. Das Fohlen steht für Ihn bereit. Es ist für Ihn angebunden. Die Jünger müssen es lösen und mitbringen. Wir sind von Natur aus Esel, die gelöst werden müssen und dann dazu bestimmt sind, den Herrn Jesus umherzutragen.

Der Herr weiß, dass jemand da ist, der fragen wird, warum sie das tun. Er legt den Jüngern auch die Antwort in den Mund. Sie sollen antworten, dass „der Herr“ es benötigt. „Der Herr“ kann sich sowohl auf den Herrn Jesus als auch auf Jahwe beziehen. Der Glaube weiß, dass es ein und dieselbe Person ist. Sobald sie diese Antwort geben, wird der Eigentümer es nicht nur gehen lassen, sondern das Füllen „senden“. Darin sehen wir die regierende Hand Gottes. Er lenkt die Empfindungen des Eigentümers, so wie Er kurz danach die Empfindungen der Volksmenge lenkt.

Es ist schon einmal gesagt worden, es stehe nirgends, dass der Herr etwas oder jemanden für sein Werk nötig hat. Daher ist es umso bemerkenswerter, dass das einzige Mal, wo darüber gesprochen wird, dass Er etwas benötigt, es um ein Eselsfüllen geht. Wenn Er uns für sein Werk gebrauchen will, wie Er dieses Fohlen gebrauchte, ist der Vergleich klar, dass wir uns nichts in Bezug auf das Werk, das wir für Ihn tun dürfen, einzubilden brauchen. Es geht darum, dass Er uns zu seiner Verherrlichung gebrauchen kann, so wie das Fohlen Ihn trug, wodurch die Menschen Ihm zujubelten. Das Fohlen bekam keinerlei Ehre. Es tat lediglich das, wozu es geboren war.

Die Jünger machen sich gehorsam auf den Weg. Und genau so, wie der Herr es ihnen gesagt hat, finden sie das Fohlen. Es ist leicht mitzunehmen, sie brauchen es nicht einzufangen. Es steht für den Dienst bereit. Sie müssen es nur aus der alten Umgebung lösen, damit es in einem neuen Dienst dienen kann. So sind wir alle von Gott auserwählt, dem Herrn zu dienen, und in dem Augenblick, wenn Er uns gebrauchen will, gebraucht Er uns dort, wo wir sind. Ein schönes Beispiel dazu haben wir in Saulus, dem späteren Paulus.

Es gibt einige Menschen, die sehen, was da geschieht. Normalerweise würde das Aufregung verursachen, denn es wurde ein Esel gestohlen. Es ist aber so, als würden die Menschen nur wissen wollen, was die Jünger tun. Gott hat in ihren Herzen die Überzeugung gewirkt, dass dies kein Diebstahl ist, sondern das Abholen des Bestellten. Sie müssen nur wissen, dass dies die richtigen Menschen sind, die das Fohlen abholen.

Die Jünger sprechen, wie der Herr es ihnen gesagt hat. Das beruhigt die Menschen, die die Fragen stellt. Wir sehen, dass es mehrere sind – nicht nur der Eigentümer –, die sich mit der Antwort zufrieden geben und keine Einwände mehr haben.

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