Mark 14:14

Vorbereitungen für das Passah

Während Judas schwer damit beschäftigt ist, nach einer Gelegenheit Ausschau zu halten, den Herrn zu überliefern, wollen die anderen Jünger sich für Ihn einsetzen, damit Er das Passah essen kann. Inzwischen ist es Donnerstag geworden, der fünfte Tag der Woche, die die denkwürdigste aller Wochen werden wird, die es je auf der Erde gegeben hat. Der Herr weiß, dass Er während dieses Passahs als Lamm geschlachtet werden wird, um eine bessere Erlösung als die aus Ägypten zu bewirken.

Als Besucher Jerusalems während der Passahfeier haben sie keine eigene Unterkunft. Durch den großen Andrang wird es auch schwierig sein, ein freies Gebäude zu finden. Ihre Frage zeigt, dass ihr Herz nach dieser Feier verlangt. Doch sie verstehen vor allem, dass es sein Verlangen ist. Sie wollen Vorbereitungen für das Passah treffen, so dass Er es essen kann.

Was in der Praxis schwierig zu sein scheint, ist für den Herrn keine Schwierigkeit. Er weiß, wo Er unterkommen kann. Er sendet zwei seiner Jünger und gibt ihnen Hinweise, wie sie an den Ort gelangen können, wo Er das Passah mit seinen Jüngern feiern möchte. Er nennt keine Adresse, wohl aber einige Kennzeichen. Das bedeutet, dass sie achtgeben müssen, um die Kennzeichen wahrzunehmen, die Er gegeben hat.

Sie müssen auf jemanden achten, der ihnen entgegenkommt (sie brauchen also niemanden einzuholen) und einen Krug Wasser trägt. Normalerweise tragen Frauen die Krüge, doch hier betrifft es einen Mann. Wenn sie diesen Mann sehen, sollen sie ihm folgen. Das Wasser in dem Krug ist sehr wahrscheinlich das Wasser, womit der Herr die Füße der Jünger waschen würde (Joh 13:5). Der Platz des Herrn ist ein reiner Platz, wo Reinigung stattfindet.

Wir haben hier ein schönes Bild von der Art und Weise, wie Christus Gläubige an den Ort bringt, wo Er mit ihnen zusammenkommt. Es geht nicht um eine Adresse, sondern um das Herz des Suchenden. Der Mann, der den Krug Wasser trägt, bildet einen Gläubigen vor, der sich durch das Wort Gottes, wovon das Wasser ein Bild ist (Eph 5:26), leiten lässt. Der Herr Jesus möchte Gläubige, die den Platz suchen, wo man sich um Ihn versammelt, mit Gläubigen in Kontakt bringen, die ihr Leben unter die Autorität des Wortes Gottes stellen. Solche Gläubigen können andere anhand des Wortes über das Zusammenkommen der Gläubigen belehren und ihnen zeigen, was nach der Schrift die geistlichen Kennzeichen des Platzes des Zusammenkommens sind. Wir bereiten es für Ihn, wenn wir dort in Übereinstimmung mit dem sind, was zu Ihm passt.

Die Jünger müssen dem Mann zu dem Haus folgen, in das er hineingeht. Danach sollen sie den Herrn des Hauses im Namen des Meisters nach seinem „Gastzimmer“ fragen. Sie sollen auch sagen, wofür Er das Gastzimmer braucht. „Gastzimmer“ ist dasselbe Wort wie „Herberge“. Beide Worte sind schöne Bezeichnungen für das, was die Gemeinde sein sollte. Wir sind Gäste bei Ihm, dem Meister, und Er hat uns, die wir einmal in der Macht Satans waren, in die Herberge der Gemeinde gebracht (vgl. Lk 10:33-35). Als Gemeinde dürfen wir diese „Herbergsfunktion“ auch für andere haben. Es ist aber doch „mein“ Gastzimmer, das Gastzimmer des Herrn Jesus, denn die Gemeinde gehört Ihm. Das Wort „Herberge“ ist dasselbe wie in Lukas 2 (Lk 2:7), wo für Ihn kein Platz war. In der Welt, in der für Ihn kein Platz ist, hat Er selbst eine Herberge für die Seinen, wo Er sie bei sich empfängt.

Die Jünger werden entdecken, dass sich dort nicht nur ein zubereiteter Obersaal befindet, sondern bei dem Herrn des Hauses auch ein zubereitetes Herz (vgl. Mk 11:3). Es ist ein „großer“ Obersaal, dort ist Platz für viele. Es ist ein „mit Polstern belegter“ Obersaal, alles ist vorhanden, nichts braucht hinzugefügt zu werden. Es ist ein „fertiger“ Obersaal, fertig zum Gebrauch, nichts muss mehr organisiert werden, damit alles gut verlaufen kann. Es ist ein „Obersaal“, ein Raum, der über das Getriebe der Welt erhoben ist. An einem solchen Ort dürfen Gläubige zusammenkommen, um dort das geschlachtete Lamm für das Werk zu ehren, das Er getan hat.

Wie immer, so geschieht es auch jetzt, wie der Herr gesagt hat. Das erfahren alle, die gehorsam das tun, was Er sagt. Alle, die das kennen, rühmen sich deswegen nicht, sondern erkennen, dass es große Gnade ist, dass sie seinem Wort Gehör schenken und nach seinem Wort handeln durften.

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