Mark 14:31

Die Verleugnung durch Petrus vorhergesagt

Der Herr warnt seine Jünger vor dem, was ihnen begegnen wird. Er spricht davon, wie das Kreuz sie auf die Probe stellen wird. Das Schlagen des Hirten ist hier nicht das Gericht Gottes, das Ihn treffen wird. Durch das Gericht Gottes, das Ihn getroffen hat, sind die Schafe nicht zerstreut worden, sondern gerade versammelt und zu einer Herde gebildet worden (Joh 10:16). Hier geht es um einen anderen Aspekt des Kreuzes: seine völlige Verwerfung als Messias. Wenn die Jünger das sehen, werden sie zu Fall kommen und fliehen. Das wird geschehen, noch bevor der Messias wirklich geschlagen wird.

Der Herr weist auch auf seine Auferstehung hin und auf den Platz niedrigen Dienstes, den Er zusammen mit seinen Jüngern einnehmen wird. Er wird ihnen nach Galiläa vorangehen, zu dem Gebiet, wo Er den größten Teil seines Dienstes ausgeübt hat. Da hat Er angefangen, und dort wird Er seinen Jüngern Anweisungen für den Dienst geben, den sie dann beginnen werden, wenn Er nicht mehr bei ihnen ist.

Petrus ist nicht mit Ihm einig und verspricht Ihm, dass er Ihm völlig treu bleiben wird, was auch immer geschieht. Selbst wenn alle Ihn verlassen würden, er jedenfalls nicht. Er meint das, was er sagt, aufrichtig, doch seine Worte entspringen dem Selbstvertrauen und einem völligen Mangel an Selbsterkenntnis. Er denkt, dass Er den Herrn niemals verleugnen wird. Andere würden das vielleicht tun, er jedoch sicherlich nicht. Er kennt sich selbst nicht und glaubt, besser zu sein als andere. Aufrichtigkeit ist also nicht genug, dass jemand vor einem Fall bewahrt wird. Das Herz eines Menschen ist so böse und der Mensch selbst so schwach, dass nur das Bewusstsein göttlicher Gnade ihn davor bewahren kann.

Der Herr sagt Petrus unverblümt, dass er Ihn sogar dreimal verleugnen wird. Und diese Verleugnung wird nicht lange auf sich warten lassen. Er sagt nicht etwas voraus, was Petrus im Verlauf der Jahre einfach wieder hätte vergessen können. Wie traurig muss es für Ihn gewesen sein, dieses Selbstvertrauen in dem besten seiner Jünger feststellen zu müssen. Wie wenig hatte Petrus noch von Ihm über sich selbst gelernt. Habe ich schon mehr gelernt?

Petrus bleibt bei dem, was er gesagt hat, und gibt sich noch mehr Mühe. Er widerspricht dem Herrn. Dann ist der Fall nicht zu vermeiden. Wir können nur dann bewahrt werden, wenn wir uns durch das Wort des Herrn warnen lassen und nicht eigensinnig an unserer Auffassung über unsere eigene Treue Ihm gegenüber festhalten. Petrus ist übrigens nicht der Einzige, der von sich selbst sagt, dass er den Herrn nie verleugnen wird. Auch die anderen Jünger sagen, dass sie das nicht tun werden. Einerseits spricht das für ihre Anhänglichkeit an Ihn, und andererseits zeigt das, dass sie nicht die Schwachheit des Fleisches kennen.

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