Mark 14:7

Reaktionen auf die Salbung

Die Reaktion einiger seiner Jünger ist sehr enttäuschend. Hier zeigt sich, dass es nicht nur Judas war, der das der Frau übelnimmt. Judas reagierte aus Geldsucht. Das braucht bei den anderen Jüngern nicht der Fall zu sein. Bei ihnen ist es möglicherweise mehr die Gefühllosigkeit für das, was den Herrn beschäftigte. Sie verstanden nichts von der Tat Marias. Sie empfanden das, was sie tat, lediglich als eine Verschwendung von Geld, das ihrer Meinung nach viel besser hätte eingesetzt werden können. Dadurch zeigen sie, dass Er in ihren Augen nicht wertvoll ist. Was Ihm getan wird, ist niemals Verschwendung. Er verdient das Beste, was wir haben.

Sie haben sozusagen auch ein edles Motiv, mit dem sie ihren Unwillen über ihre Tat meinen begründen zu können. Es hätte besser den Armen gegeben werden können. Das können wir auch auf unsere Zeit anwenden. Es wird viel Zeit und Geld in allerlei soziale Arbeit gesteckt. Doch wenn der Herr nicht die Ehre bekommt, dann ist das Werk nur zur Verherrlichung des Menschen.

Wir hören nicht, dass die Frau sich verteidigt. Der Herr tritt für sie ein. Er fragt die Jünger, warum sie ihr Mühe machen. Was ist der wahre Grund dafür? Darüber sollten sie nachdenken. Von der Frau sagt Er, dass sie ein gutes Werk an Ihm getan hat. Sie hat das getan, weil sie schon früher das gute Teil erwählt hatte, als sie zu seinen Füßen saß (Lk 10:42). Auch hat sie nicht etwas für Ihn getan, sondern an Ihm. Armen wohlzutun ist auch ein gutes Werk, doch nur, wenn es in seinem Auftrag und in Gemeinschaft mit Ihm geschieht. Arme werden immer da sein, doch Er wird sie verlassen und in den Himmel zurückkehren.

Der Herr gibt ihr das Kompliment, das nur Er geben kann. Wenn Er sagt, dass sie getan hat, was sie tun konnte, tut Er das, weil Er völlig alle ihre Anstrengungen kennt, um das tun zu können. Das betrifft nicht nur das Ansparen dieses Vermögens, sondern auch die Ausführung der Tat. Das Unverständnis, dem sie begegnet, macht ihre Tat noch beeindruckender. Was Judas (und die anderen Jünger) falsch auslegten, wird durch das Zeugnis des Herrn mit dem Licht göttlicher Einsicht bekleidet. Welch himmelweiter Unterschied der Beurteilung! Verkannt von Menschen, aber anerkannt vom Herrn, das ist das Teil derer, die durch wahre Liebe zu Ihm zu Taten gelangen, die für fleischliche Christen vergeudete Energie und Mittel bedeuten.

Die Frau hat (vielleicht als Einzige) empfunden, dass der Herr sterben würde. Er hat das den Jüngern mehrere Male gesagt, aber sie haben das nie wirklich verstanden und es hat ihr Handeln nicht bestimmt. Diese Frau ist für Ihn einzigartig. Ein solches Mitgefühl hat Er bei keinem anderen gefunden. Sie hat Ihn zuvor zum Begräbnis gesalbt. Andere wollen Ihn, wenn Er begraben ist, ebenfalls salben, und obwohl das auch eine gute Tat ist, werden sie damit zu spät kommen.

Die Tat Marias wird immer unlösbar mit der Verkündigung des Evangeliums verbunden sein. Das bedeutet, dass die Errettung von Sündern zur Folge haben muss, dass Gott angebetet wird. Der Vater sucht Anbeter (Joh 4:23). Das Werk Christi ist darauf ausgerichtet, dass der Vater die Anbeter findet, so wie Maria eine war. Welche Taten, die wir tun, sind es der Mühe wert, dass sie der Welt in Verbindung mit dem Herrn Jesus verkündigt werden und zur Folge haben, dass der Vater angebetet wird?

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