Mark 3:22-29

Der Herr und Beelzebul

Nach der Bewunderung seitens der Volksmenge in Mk 3:20 und dem Unverständnis seiner Familie in Mk 3:21 wird der Herr in Mk 3:22 mit der Lästerung seitens seiner Feinde konfrontiert. Diese Feinde, Schriftgelehrte, sind von Jerusalem herabgekommen. Das weist hin auf ihr Weggehen vom Platz des Segens und auf ihren Niedergang und schließlich auf ihren Untergang.

Sie können die Kraft, mit der Er in Barmherzigkeit zum Nutzen des Menschen gegen Satan auftritt, nicht leugnen. Sie anerkennen, dass Er Dämonen austreibt. Wenn sie diese Kraft jedoch als von Gott anerkennen würden, wäre Schluss mit ihrer religiösen Bedeutung gewesen und zugleich mit ihrem Beruf und ihren Einkünften. Deshalb schreiben sie diese Kraft lieber einer anderen Quelle zu, nämlich der Satans.

Seine Feinde stehen nicht in seiner direkten Nähe, wenn sie so über Ihn sprechen, sondern etwas weiter von Ihm weg. Deswegen ruft Er sie herzu. So wie Er in Mk 3:13 die Jünger herzu gerufen hat, ruft Er hier seine Feinde herzu. Er spricht mit göttlicher Autorität, und sie kommen. So werden alle seine Feinde, wenn Er auf dem großen weißen Thron sitzt Off 20:11; 12), auf seinen Befehl hin vor Ihm erscheinen.

Bevor Er den Schriftgelehrten die schreckliche Sünde, die sie begangen haben, vor Augen führt, stellt Er ihnen zunächst eine logische Frage. Diese Frage soll ihnen die Torheit ihrer Bemerkungen über Ihn verdeutlichen. Er wartet nicht auf ihre Antwort, sondern gibt sie selbst. Jedes Kind kann verstehen, dass Entzweiung im Inneren eines Reiches das Reich zugrunde richtet. Um das noch deutlicher zu machen, fügt Er das Beispiel von einem Haus hinzu, das mit sich selbst entzweit ist. Was für ein Reich gilt, gilt auch für ein Haus. In beiden Fällen bedeutet Entzweiung im Inneren den Sturz.

Was für ein Reich und für ein Haus gilt, gilt auch für den Satan. Im Reich des Satans und im Haus Satans ist keine Uneinigkeit. Alle Mächte der Finsternis wirken zusammen, um den Menschen ins Unglück zu stürzen und dadurch das Werk Gottes zu zerstören. Der Herr Jesus tut alles zur Ehre Gottes und vernichtet damit die Werke des Teufels (1Joh 3:8b). Er war 40 Tage und 40 Nächte im Haus des Teufels, als er in der Wüste war, und hat ihn dort gebunden (Mk 1:13). Jetzt ist Er damit beschäftigt, das Haus des Starken zu berauben, indem Er Menschen aus seiner Macht befreit (z. B. Mk 5:15). Dieses Werk schreiben die Schriftgelehrten dem Teufel selbst zu. Das ist absurd; eine schrecklichere Sünde ist nicht denkbar.

Die Lästerung des Geistes

Den „Söhnen der Menschen“ (also nicht den Engeln) können alle Sünden und Lästerungen vergeben werden, welcher Art sie auch sein mögen. Sofern es natürlich Reue über die Sünden gibt und Bekehrung zu Gott. Das Blut Jesu Christi reinigt von jeder Sünde (1Joh 1:7). Ein großartiges Wort der Ermutigung für jeden, der meint, dass seine Sünden zu groß und zu zahlreich sind.

Doch es gibt eine Sünde, die nicht vergeben wird, und das ist die Lästerung gegen den Heiligen Geist. Das ist keine Ausnahme von der vorherigen allgemeinen Zusage. Jede Sünde und Lästerung wird gegen den dreieinen Gott begangen, also auch gegen den Heiligen Geist. Hier ist jedoch die Rede von der Lästerung gegen den Heiligen Geist. Darüber sagt der Herr Jesus, der Richter, dass es dafür in Ewigkeit keine Vergebung gibt. Der Herr sagt, dass jemand, der sich dieser Lästerung schuldig macht, sich einer ewigen Sünde schuldig macht. Das muss also eine ganz besondere Art von Sünde sein, und das ist sie auch. Der Heilige Geist macht auch klar, was diese spezifische Sünde ist: „… weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.“ Das Besondere der Lästerung gegen den Heiligen Geist ist also, dass jemand die Taten des Herrn Jesus einem unreinen Geist zuschreibt.

Der Herr Jesus tat immer alles vollkommen durch den Geist. Alle seine Werke und alle seine Worte waren unverkennbar die Werke und Worte Gottes. Wer das mit eigenen Augen sieht und trotzdem diese Werke dem Teufel zuschreibt, tut das bewusst und mit dem Ziel, Ihn in seinem Dienst verächtlich zu machen.

Diese Sünde konnte nur begangen werden, als der Herr Jesus auf der Erde war. Es ist auch unmöglich, dass ein wiedergeborener Mensch diese Sünde begeht. Jeder, der in Not ist, weil er denkt, er habe sich dieser Sünde schuldig gemacht, beweist gerade durch die Angst, dass er diese Sünde nicht begangen hat. Wer gegen den Geist lästert, hat ein vollkommen verhärtetes Gewissen. Während die Dämonen Ihn als den Sohn Gottes anerkannten (Mk 1:24), als Er sie durch den Heiligen Geist austrieb, lästern diese Leute das Werk des Geistes durch Ihn.

Copyright information for GerKingComments