Mark 4:10-12

Warum Gleichnisse?

Nun fragen solche, die ein echtes Interesse an den Dingen Gottes haben, den Herrn nach der Bedeutung der Gleichnisse. In seiner Antwort darauf unterstreicht Er den Unterschied zwischen den ungläubigen Juden und seinen Jüngern. Letztere sind ein Bild des gläubigen Überrests. Die Gleichnisse machen deutlich, wer Ihm wirklich angehört und wer nicht. Die, die Ihm angehören, werden von Ihm über die Geheimnisse des Reiches Gottes belehrt. Ihnen sagt Er, dass das Reich Gottes anfänglich nicht in äußerer Herrlichkeit errichtet wird, sondern auf eine verborgene Weise.

Diese verborgene Form des Reiches ist eine Folge der Tatsache, dass sein Volk Ihn verwirft. Seine Verwerfung seitens des Volkes bedeutet einen zeitlichen Aufschub des Reiches in Macht und Majestät auf der Erde. Stattdessen wird es in den Herzen derer errichtet, die Ihn als persönlichen Herrn anerkennen (Röm 14:17).

Das Geheimnis des Reiches Gottes bedeutet, dass der Herr seinen Knechten sagt, womit sie bei ihrem Dienst in diesem Reich rechnen müssen und was ihnen begegnen wird. Das Arbeitsgebiet ist groß, doch wir müssen damit rechnen, dass die Frucht gering ist und dass beständig gearbeitet werden muss, um hundertfache Frucht hervorzubringen. Die Ökumene – und wir sehen das auch in schnell wachsenden evangelikalen Gemeinden – ist auf große Frucht aus, doch die besteht lediglich in Zahlen. Solche, bei denen es um große Zahlen geht, sind blind für den wahren Charakter des Dienstes.

Die Gleichnisse bedeuten für die, die „draußen“ sind, das Gericht. Sie wollen sich nicht vor Ihm beugen, weil Er ihre Erwartungen an Ihn als Messias nicht erfüllt. Sie anerkennen nur jemanden als Messias, der sie vom Joch der Römer befreit, während sie die Tatsache übersehen, dass dieses Joch der Fremdherrschaft die Folge davon ist, dass sie Gott verlassen haben.

Die Gleichnisse verhindern, dass sie sich bekehren und Vergebung empfangen, denn die Bekehrung, die sie zeigen würden, wenn Er nicht in Gleichnissen sprechen würde, wäre nämlich keine echte Bekehrung. Die Vergebung, die sie zu besitzen glauben würden, wäre eine eingebildete Vergebung.

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