Mark 5:25-28

Eine blutflüssige Frau geheilt

Nach der Verzögerung, die der Herr auf dem Weg zu dem Töchterchen von Jairus erfährt, wird Er sogar noch länger aufgehalten, und zwar von einer Frau, die in großer Not ist. In ihrem Elend weiß sie niemanden mehr, der Rettung geben kann, als nur Christus. Bereits seit zwölf Jahren hat sie einen Blutfluss. Sie ist genau so lange unrein, wie das Mädchen alt ist. Sie empfindet, wie das Leben langsam aus ihr hinausfließt. Von sich aus ist sie nicht in der Lage, genauso wenig wie das Mädchen, ihren Zustand zu ändern.

In dem Mädchen können wir ein Bild vom Volk Israel sehen, das für eine Zeitlang beiseitegesetzt ist. Obwohl der Herr für das ganze Volk Israel gekommen ist, schenkt Er seine Aufmerksamkeit zunächst einem Einzelnen im Volk, der Ihn darum bittet. Das sehen wir in der Frau, die zu Ihm kommt.

Die Frau hat alles Mögliche ausprobiert, um Heilung zu finden. Es hat sie alles gekostet, jedoch ohne Ergebnis. Nein, alle Versuche, um das Übel zu heilen, haben es nur noch schlimmer gemacht. So ist es mit einem Menschen, der ohne Gott lebt und der einsieht, dass dieses Leben nicht erfüllend ist. Er unternimmt alles Mögliche, um sein Leben lebenswert zu machen. Dafür gibt er all sein Geld aus. Die Leere bleibt jedoch bestehen und wird nach jedem Versuch größer. Erst wenn der Herr Jesus in sein Leben kommt, ist es möglich, das wahre Leben zu leben.

Wie für Jairus, so bleibt für die Frau nichts anderes übrig, als zu dem Herrn Jesus zu gehen. Doch anders als Jairus, wagt sie es nicht, öffentlich zu Ihm zu kommen. Sie nähert sich Ihm daher so unauffällig wie möglich von hinten und berührt sein Kleid.

Die Frau hat so viel Vertrauen zu Ihm, dass sie glaubt, dass sogar eine Berührung seiner Kleider sie von ihrem Übel heilen kann. Das spricht von einem Glauben, der in Ihm den einzigartigen Menschen sieht. Warum sollten seine Kleider mehr Kraft haben als die Kleider anderer? Weil Er sie trug. Seine Kleider reden von seiner äußeren Offenbarung. Als Mensch hat Er immer nur den Willen Gottes getan. Das hat nie irgendein anderer Mensch getan. Seine Kleider reden von der Vollkommenheit seines Lebens, einem Leben, das nie Sünde gekannt oder getan hat (2Kor 5:21; 1Pet 2:22). In Ihm ist keine Sünde (1Joh 3:5), keine sündige Natur, denn Er ist das Heilige, das geboren ist (Lk 1:35). Das machte Ihn zu dem einzigartigen Menschen, der Er auch jetzt im Himmel noch immer ist und auch immer bleiben wird.

Es bleibt nicht ohne Folgen, dass sie Ihn im Glauben berührt. Die Frau empfängt entsprechend ihrem Glauben. Sobald sie Ihn berührt hat, merkt sie, dass der Blutfluss aufhört.

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