Mark 8:2

Das Erbarmen über die Volksmenge

Nicht die Jünger kommen zum Herrn, um ihre Besorgtheit über die Volksmenge auszudrücken, sondern der Herr ergreift hier die Initiative (vgl. Mk 6:35). Er handelt hier aufgrund seiner eigenen liebevollen Gedanken. Nach der früheren Speisung ist dies ein zusätzlicher gnädiger Beweis, dass Er der Messias ist, der sein Volk mit Brot sättigt (Ps 132:15).

Bei der ersten Speisung (Mk 6:34-44) geht es um den Dienst der Jünger. Dort ist die Rede von 5000 Männern, fünf Broten und zwölf Handkörben; die ersten beiden Zahlen weisen auf Verantwortung hin. Hier geht es um Gottes Souveränität. Das sehen wir auch in den Zahlen „sieben“ (Mk 8:8) und „4000“ (Mk 8:9). Im ersten Fall geht es vor allem um Israel, was wir in der Zahl zwölf sehen. Hier geht es um die Erde, um alle Menschen, was wir in der Zahl vier sehen. Nach dem Brot für Israel (Mk 6:41-44) und dem Brot für die Hunde (die unreinen Heiden, Mk 7:28), sehen wir in dieser Begebenheit, dass es Brot für die Welt gibt (vgl. Joh 6:33).

Auch haben wir hier ein Zeugnis von der vollkommenen Gnade Gottes, angedeutet in der Zahl sieben, die Vollkommenheit symbolisiert. Zugleich sehen wir in dieser zweiten Speisung, dass die, die Ihm folgen, keinen Mangel haben werden.

Trotz seiner Verwerfung erweist der Herr weiterhin Gnade, denn sein Erbarmen ist göttlich. Er weiß genau, wie lange die Volksmenge bereits bei Ihm ist und dass sie nicht zu essen haben. Er zählt die Tage. Was Er von der Volkmenge sagt, gilt auch für Ihn selbst. Er ist ebenfalls die ganze Zeit ohne Essen, doch Er denkt an die Volksmenge.

Es erscheint seltsam, dass wir so lange beim Herrn sein können und doch nichts zu essen haben. Doch solche Gelegenheiten bewirkt Er, damit darin sein Erbarmen umso besser zum Vorschein kommt, wofür wir sonst kein Auge haben würden. Die drei Tage sprechen auch von seiner Auferstehung. Gott kann nur aufgrund des Todes und der Auferstehung seines Sohnes in Gnade mit der Welt handeln.

Der Herr weiß noch mehr von ihnen. Er kennt ihre begrenzten Kräfte und weiß auch, woher sie kommen und wohin sie müssen. Deshalb will Er für sie sorgen.

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