Mark 8:9

Die Speisung der Viertausend

Die Jünger scheinen die frühere Erfahrung vergessen zu haben. So ergeht es auch uns oft. Wir wissen, wie oft der Herr Jesus uns schon aus schwierigen Situationen errettet hat, und dennoch haben wir Angst, dass wir in der folgenden umkommen könnten. Die Jünger haben noch nicht gelernt, die Situation entsprechend seiner Macht einzuschätzen und nicht entsprechend ihrer Macht.

Sie sprechen Ihn in einer Weise auf die Situation an, als wüsste Er nicht, dass in der Wüste keine Quellen sind. Sie werden erleben, dass Er eine Handvoll Körner zu einem Überfluss an Getreide machen wird (Ps 72:16).

Der Herr fragt sie nach ihrem Vorrat an Broten. Sie wissen, wie viel sie bei sich haben. Er fragt auch uns, wie viel wir haben. Wir können antworten, dass wir wohl etwas von Ihm wissen, als dem Brot des Lebens, aber dass wir damit nicht die Not anderer lindern können. Für Ihn reicht es jedoch immer aus, wenn wir es Ihm nur geben. Wir können das auch auf unser Geld und unser Fähigkeiten anwenden. Wenn wir Ihm das geben, kann Er etwas daraus machen, womit wir anderen dienen können.

Bevor Er Speise gibt, gebietet Er der Volksmenge, sich auf der Erde zu lagern. Speise, die Er gibt, muss in Ruhe gegessen werden können. Nachdem sie so sitzen, werden aller Augen auf Ihn gerichtet gewesen sein (Ps 145:14-17). Wo Er bei vielen zu Gast war, manchmal willkommen, manchmal nicht willkommen, ist Er hier nun der Gastgeber. So nimmt Er die sieben Brote und dankt dafür. Er bringt sie mit der Fülle des Himmels in Verbindung. Anschließend bricht Er die Brote, wodurch sie vermehrt werden, und gibt sie seinen Jüngern.

Die Jünger dürfen sie der Volksmenge vorsetzen als einen reich gedeckten Tisch. Es gibt keinen Mangel. Es gibt nicht nur Brot, sondern auch Fisch. Nachdem der Herr auch für den Fisch den Lobpreis ausgesprochen hat, dürfen die Jünger auch diesen der Volksmenge vorsetzen. Das Ergebnis ist, dass alle zu essen bekommen. Sie können essen, bis sie satt sind. Es gibt sogar so viel, dass sieben Körbe voll mit Brocken übrigbleiben.

Das wichtigste Ziel der Wiederholung dieses Wunders besteht darin, das unermüdliche Eingreifen der vollkommenen Macht Gottes in Liebe vorzustellen. Wir sehen das im zweimaligen Gebrauch der Zahl sieben. Normalerweise lässt sich ein Herrscher von seinen Untertanen bedienen; sie versorgen ihn mit dem, was er nötig hat. Hier ist ein Herrscher, der seinen Untertanen Speise gibt. Die Zahl 4000 weist auf die allgemeine Reichweite dieses Wunders hin. Vier ist die Zahl der Erde (vier Windrichtungen, vier Jahreszeiten). Gottes Gnade ist für jeden da.

Nachdem der Herr durch dieses Wunder die Volksmenge ausreichend mit Speise versorgt hat, schickt Er sie fort. Sie werden unterwegs nicht an Schwäche gelitten haben. Außerdem werden sie Stoff genug gehabt haben, um darüber zu reden und darüber nachzudenken, wer diese wunderbare Person wohl ist, die ihnen so viel Belehrung und Essen gegeben hat.

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