Matthew 12:22-27

Der Herr Jesus und Beelzebul

Der Mann, der jetzt zum Herrn gebracht wird, ist äußerst arm dran. Er ist von einem Dämon besessen, der ihn so sehr in seiner Gewalt hat, dass er nichts sieht und nichts sagen kann. Er weiß nicht, wo er ist und kann nicht um Hilfe rufen. Zum Glück ist der Herr mit seiner Barmherzigkeit zur Stelle, und es sind Menschen da, die ihn zum Herrn bringen. Der Herr beantwortet ihren Glauben mit Heilung. In diesem Mann sehen wir den derzeitigen Zustand Israels abgebildet. Das Volk war insgesamt blind für die Herrlichkeit des Herrn Jesus und kam nicht zu Ihm, um Ihn als seinen Messias anzuerkennen.

Von der Heilung sind die Menschen jetzt tief beeindruckt. Sie äußern sogar die Vermutung, ob Er wohl der Sohn Davids sei. Weiter kommen sie allerdings nicht; sie sind nicht wirklich im Herzen berührt. Die Pharisäer aber, die diese Vermutung hören, wollen unbedingt verhindern, dass das Volk weiter in diese Richtung denkt, wollen diesen Gedanken im Keim ersticken und beschuldigen den Herrn deshalb mit der größtmöglichen Lästerung.

Eine gröbere und beleidigendere Anschuldigung ist nicht denkbar, als diese, Er vollbringe seine Gnadenwunder in der Kraft des Obersten der Dämonen, also Satans selbst. Zugleich kommt hierin endgültig zum Ausdruck, dass die Pharisäer nicht bereit sind, auch nur irgendetwas von Gott in dem Herrn Jesus zu erkennen.

Dass Gott in Güte und Gnade inmitten seines Volkes durch Christus wirkt, kann überhaupt nicht geleugnet werden. Bei den Pharisäern geht es deshalb nicht um einen Irrtum, sondern um das Verleugnen des Unleugbaren. Sie widersetzen sich gegen besseres Wissen; mit vollem Bewusstsein und willentlich verwerfen sie Ihn.

Auf eine ähnliche, frühere Lästerung (Mt 9:34) hatte der Herr nicht reagiert. Jetzt aber geht Er darauf ein. Mit einem Beispiel aus dem Alltag beruft Er sich auf den nüchternen Verstand und beweist damit die totale Unsinnigkeit ihrer Aussage. So zeigt Er mit seinem Argument, dass sie ohne Einsicht sind. Jeder vernünftig denkende Mensch weiß, dass man nichts instandhalten kann, was in sich selbst entzweit ist – egal, ob es sich dabei um ein Reich oder um einen Haushalt handelt. Innere Zerrissenheit bedeutet Untergang, nicht Erfolg. Die Schlussfolgerung ist klar: es ist unmöglich, dass Er die Dämonen durch Beelzebul austreibt.

Der Herr fügt noch ein zweites Argument gegen ihre unsinnige Behauptung an. Dieses Argument stellt Er als Frage an sie. Auch ihre Söhne beschäftigten sich mit dem Austreiben von Dämonen. Wenn sie nun konsequent wären, müssten sie sagen, dass auch ihre Söhne es durch den Satan täten. Das aber würden sie niemals zugeben wollen. Nun denn, sagt der Herr, dann werden eure Söhne eure Richter sein. Das Handeln ihrer Söhne würde ihre Lästerung bloßstellen, es würde ein Zeugnis dafür sein, dass sie Ihn gelästert haben.

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