‏ Matthew 21:38

Gleichnis von den ungerechten Weingärtnern

Der Herr setzt seine Unterweisung fort. Er fügt noch ein Gleichnis hinzu, das ihre Haltung vollends deutlich machen soll. „Hört ein anderes Gleichnis!“, sagt Er und befiehlt ihnen damit, Ihm weiter zuzuhören. Dieses neue Gleichnis handelt nicht nur wie das vorige von ihrer Haltung Gott gegenüber, sondern auch von Gottes Handeln mit ihnen. Es werden in diesem Gleichnis drei Anklagen gegen Israel vorgebracht: keine Frucht für Gott, Misshandlung und Tötung der Knechte Gottes, der Propheten, und die Zurückweisung und Ermordung des Sohnes.

Die Vorstellung alles dessen, was Gott, der Hausherr, zu Gunsten seines Weinbergs getan hat, beruht auf dem Gleichnis, in dem Israel mit einem Weinberg verglichen wird, für den Gott alles getan hat, um Frucht von ihm erwarten zu können (Jes 5:1; 2). Daran sehen wir die besondere Gunst Gottes für Israel. Sie als Kenner des Gesetzes müssen das sofort wiedererkannt haben.

Als alle Arbeiten im Blick auf einen guten Fruchtertrag getan sind, vermietet der Herr seinen Weinberg an Weingärtner; er selbst geht ins Ausland. Aber auch von dort aus bleibt er aufs Höchste an seinem Weinberg interessiert. Er weiß genau, wann die Erntezeit ist. Zu dieser Zeit sendet er seine Sklaven, um „seine“ Früchte zu empfangen, denn ihm allein gehören sie.

Die Weingärtner aber haben durchaus nicht die Absicht, dem Herrn die Ernte abzuliefern. Sie betrachten die Knechte des Herrn als Eindringlinge in ihr Terrain und behandeln sie entsprechend. Den einen schlagen sie, den anderen töten sie und wieder ein anderer wird von ihnen gesteinigt. Weil er aber gern seine Frucht bekommen will, schickt der Herr noch mehr Knechte. Als diese aber zu den Weingärtnern kommen, erfahren sie dasselbe Schicksal.

Da der Herr genau weiß, was sie mit seinen Knechten gemacht haben, unternimmt er noch einen letzten Versuch, um seine Früchte zu bekommen. Um die Weingärtner zu bewegen, ihm diese abzuliefern, sieht er nur noch eine Möglichkeit: Er wird seinen Sohn senden. Vor ihm werden sie doch sicher Respekt haben und ihn verschonen.

Aber was geschieht? Als der Sohn auf der Bildfläche erscheint, kommen die Verdorbenheit und der Egoismus auf die schrecklichste Weise zum Ausbruch. Die Weingärtner wissen, dass er der Erbe ist. Sie verweigern ihm sein Anrecht, weil sie sein Erbteil für sich haben wollen. Um diesen bösen Plan zu verwirklichen, beschließen sie, den Erben umzubringen. Das Wort wird zur Tat. In vollem Bewusstsein und mit voller Absicht töten sie den Erben, den Sohn des Herrn des Hauses und des Weinbergs.

Hiermit ist die Erprobung des Menschen zu Ende. Die Frage nach dem wahren Zustand des Menschen ist beantwortet und Gottes Versuche, von seinem Weinberg Frucht zu empfangen, sind zum Ende gekommen. Der natürliche Mensch hat seinen vollkommenen Hass gegen Gott und alles, was von Ihm kommt, vollends bewiesen. Eine weitere Erprobung ist sinnlos, der Zustand hoffnungslos. Was jetzt noch bleibt, ist nur Gericht. Die Anwesenheit einer göttlichen Person in Liebe und Güte, als Mensch unter Menschen, haben sie letzten Endes nur als Gelegenheit genutzt, Gott auf die bösartigste Weise anzutasten und zu beleidigen. Nun ist es vollends offenbar geworden und bewiesen, dass der Mensch verloren ist.

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