Matthew 22:42

Frage über den Sohn Davids

Nun ist für den Herrn Jesus die Zeit gekommen, die Initiative zu ergreifen und eine Frage zu stellen. Er fragt aber nicht einen einzelnen Pharisäer, sondern eine ganze Gruppe von ihnen. Seine Frage, die seine eigene Person ins Licht stellt, ist die entscheidende Frage, auf die jeder Mensch Antwort geben muss.

Zunächst fragt der Herr, wessen Sohn der Christus ist. Darauf wissen sie noch die richtige Antwort: Er ist der Sohn Davids. Aber der Herr stellt noch weitere Fragen über den Christus: Wenn Er denn Davids Sohn ist, wie ist es dann möglich, dass David Ihn im Geist „Herr“ nennt? Wie kann einer jemandes Sohn sein und zugleich von ihm hochachtungsvoll „Herr“ genannt werden? Um diese Frage zu untermauern, zitiert der Herr ein Wort aus den Schriften, die sie doch so gut zu kennen meinen.

Hierfür zieht Er einen Vers heran, der sich völlig zweifelsfrei auf den Messias bezieht (Ps 110:1). Das geben die Pharisäer auch zu. Auch hier zitiert der Herr den kompletten Vers, um dessen Kraft auf die Hörer wirken zu lassen. Der Vers spricht über die Herrlichkeit des Messias im Himmel, eine Herrlichkeit, die Gott Ihm gibt.

Nachdem der Herr den Vers angeführt hat, wiederholt Er seine Frage. Sie wussten, dass der Christus der Sohn Davids sein würde. Sie wussten allerdings nicht, warum David Ihn in Psalm 110 „Herr“ nennt. Die Auflösung dieses Problems wird uns schon am Anfang dieses Evangeliums gegeben. In Kapitel 1 heißt Er „Christus, der Sohn Davids“ (Mt 1:1) und zugleich ist Er „Emmanuel, Gott mit uns“ (Mt 1:23). Als Mensch ist Er der Sohn Davids, geboren von Maria, aus dem Geschlecht Davids. Zugleich ist und bleibt Er der Herr, vor dem David sich niederbeugt. Der Messias, der Herr Jesus, ist Gott offenbart im Fleisch (1Tim 3:16). Wer das glaubt, der versteht dies alles. Wer es nicht glaubt, lebt in Finsternis. Obwohl Er der Sohn Davids war, musste Er in den Himmel auffahren, um das Königtum zu empfangen. Und während Er auf das Königtum wartet, muss Er zur Rechten des Thrones Gottes sitzen, in Übereinstimmung mit den Rechten seiner herrlichen Person: Davids Herr und Sohn zugleich.

Die Pharisäer bleiben die Antwort vollends schuldig. Wegen ihres Hochmuts sind sie für die Herrlichkeit der Person, die vor ihnen steht, völlig blind. Die Niederlage der Gegner ist damit vollständig. Sie sind am Ende. Aber der Herr ist noch nicht fertig mit ihnen. Die Zeit ist jetzt gekommen, diese Heuchler zu demaskieren und zwar in Gegenwart des Volkes, das unter ihrem Einfluss stand. Das tut Er im folgenden Kapitel.

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