Matthew 4:3

Die erste Versuchung

Die erste Versuchung des Feindes liegt auf dem Gebiet der körperlichen Bedürfnisse. Hunger ist ein körperliches Bedürfnis. Der Teufel schlägt dem Herrn Jesus vor, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen, indem er seine Macht einsetzt, um aus Steinen Brot zu machen. Es ist ja keine Sünde, Hunger zu haben, zu essen, und es ist für den Herrn auch keine Sünde, seine Macht zu gebrauchen. Aber Er ist doch ein abhängiger Mensch, und es wäre Sünde für Ihn, wenn Er für sein Essen sorgte, ohne dass Gott Ihn dazu beauftragt hätte. Die Versuchung besteht hier also darin, in Unabhängigkeit von Gott etwas zu tun.

Mit den Worten „wenn du Gottes Sohn bist“ fordert der Teufel Ihn heraus, dies zu beweisen, indem Er den Steinen befehlen soll, zu Brot zu werden. Aber eben diesen Auftrag hatte sein Vater Ihm nicht gegeben – und darum tut Er es nicht! Das gilt auch für uns. Wenn wir keinen klaren Auftrag von Gott haben, etwas zu tun, sollen wir immer warten, bis Er uns einen solchen gibt. Glauben und Vertrauen beweisen sich durch Warten auf die Bekanntgabe des Willens Gottes.

Der Herr hat die Stellung eines Knechtes angenommen – und das ist nicht der Ort, von dem aus Befehle erteilt werden. Er hat zwar persönlich die Macht, aus Steinen Brote zu machen. Wir haben diese Macht nicht. Und doch können auch wir geistlicherweise aus Steinen Brote machen. Das tun wir, wenn wir die schönen, angenehmen Dinge, die wir in der Wüste finden, gebrauchen, um damit unsere Bedürfnisse zu stillen. Das wirft natürlich die Frage auf: Womit füllen wir unseren Geist, was für Nahrung geben wir ihm?

Der Herr will jedenfalls für sich selbst, unabhängig von Gott, keinen Gebrauch von seiner Macht machen. Es ist immer ein Kennzeichen für das Wirken des Heiligen Geistes in Kindern Gottes, dass sie keine Wunderkräfte für sich selbst oder ihre Freunde einsetzen. Auch Paulus hat solche Kräfte nicht für sich selbst oder für seine Freunde eingesetzt.

Die Kraft des Auftretens des Herrn liegt im Wort Gottes. Damit antwortet Er dem Teufel, ohne mit ihm eine Diskussion zu beginnen. Mit seiner Antwort zeigt Er, dass das wahre Leben nur in dem zu finden ist, was Gott gesagt hat (5Mo 8:3). Wenn auch wir uns daran halten, bleiben wir vor eigenmächtigem und somit schädlichem Handeln bewahrt.

Copyright information for GerKingComments