Matthew 5:2

Auf dem Berg

In der Bergpredigt schildert der Herr den Charakter des Reiches der Himmel sowie der Personen, die daran teilhaben. Zugleich offenbart Er darin den Namen des Vaters. Er lehrt die Kennzeichen des Reiches, weil Er diese Kennzeichen liebt. Er selbst wird darin gesehen und findet seine Freude darin, diese Kennzeichen in anderen hervorzubringen und zu erkennen.

Die Bergpredigt beschreibt, wie die wahren Jünger des Reiches der Himmel sich in diesem Reich verhalten sollen. Dieses Reich ist von den Propheten des Alten Testaments angekündigt worden. Es ist das Reich unter der Herrschaft des Messias Gottes. Der Thron dieses Messias steht in Jerusalem, von wo aus Er über Israel und dann auch über die ganze Welt herrschen wird (Dan 2:44; Dan 7:13; 14). Die Propheten lehren aber auch, dass der König in Niedrigkeit geboren werden wird. Die Erfüllung finden wir in den Evangelien. Er ist ein König, hat aber in den Evangelien noch keine Untertanen, weil sein Reich noch nicht errichtet ist. Und doch ist das Reich schon vorhanden, und zwar in der Person des Königs (Lk 17:21).

Dann beginnt Er mit der Berufung der Jünger. Ein echter Jünger folgt dem König in allen seinen Geboten. Der Herr belehrt sie (Mt 5:2). Die Bergpredigt ist die Lehre des Herrn für seine Jünger, die nicht nur bereit sind, von Ihm zu lernen, sondern Ihm in seiner Gesinnung auch gleichen wollen (Mt 10:24; 25). Seine Unterweisung richtet sich an gläubige Nachfolger, nicht an solche, die keine Verbindung mit Ihm haben. Zuerst muss jemand ein Jünger werden, und zwar auf die Weise, die Johannes der Täufer beschrieben hat: durch Buße und Bekehrung mit der Taufe als Beweismittel. Bevor die Unterweisungen der Bergpredigt praktiziert werden können, ist eine innere Veränderung erforderlich. Die Bergpredigt ist kein politisches Programm für die Obrigkeit, sondern enthält viele Verhaltensregeln für das persönliche Leben der Jünger und für das Verhältnis der Jünger untereinander. Diesen Belehrungen über das Reich hat der Jünger zu gehorchen. Der Lehrer spricht mit Autorität zu jedem Gläubigen. Er ist der Herr jedes Gläubigen. Deshalb müssen wir Ihm folgen.

Das Herz des Jüngers wird auf den himmlischen Teil des Reiches gerichtet. Das Reich der Himmel heißt deshalb so, weil darin nach den Grundsätzen regiert wird, die für den Himmel gelten, und weil es von einem himmlischen König regiert wird.

Über das Reich des Himmels wird immer in zukünftigem Sinn gesprochen, also als über ein Reich, das noch kommen wird. Johannes der Täufer und auch der Herr Jesus haben es als „nahe gekommen“ angekündigt. Weil aber der König verworfen wurde, konnte es damals noch nicht errichtet werden. Seine öffentliche Errichtung ist vertagt worden. Allerdings hat das Reich der Himmel auf eine verborgene Weise schon angefangen, nachdem der Herr Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist. Dort ist Er nämlich der König, der für die Welt unsichtbar ist, und zwar für alle, die sich Ihm im Glauben unterworfen haben. Erst wenn Er aus dem Himmel zur Erde zurückkehrt, wird das Reich der Himmel sichtbar auf der Erde anbrechen.

Unterteilung der Bergpredigt

Seligpreisungen (Mt 5:3-12)

Salz und Licht (Mt 5:13-16)

Kraft des Gesetzes und Beispiele dafür (Mt 5:17-48)

Praktische Gerechtigkeit (Mt 6:1-18)

Prioritäten und Lebenssorgen (Mt 6:19-34)

Grundsätze der Regierung Gottes (Mt 7:1-12)

Echte und falsche Jünger (Mt 7:13-27)

Als der Herr die Volksmenge sieht, steigt Er den Berg hinauf. Er steigt nicht auf den Berg, um – wie einst Mose – das Gesetz zu empfangen, sondern um es auszulegen und zu vertiefen. Als Er sich gesetzt hat, kommen die Jünger zu Ihm. So beginnt Er in einer Atmosphäre der Ruhe, seine Jünger zu lehren. Die Unterweisung, die Er ihnen gibt, ist für die Jünger selbst gedacht. Wenn sie sich diese zu Herzen nehmen, wird ihr Verhalten zur Ehre ihres Meisters, aber auch zum Nutzen des Volkes sein.

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