‏ Matthew 6:29

Sorge

In diesen Versen geht es nicht um die Gefahren des Reichtums, sondern um die Sorgen des Lebens. Diese können uns nämlich ebenso in Beschlag nehmen wie das Ansammeln von Schätzen. Die Gefahr, sich Sorgen zu machen, bedeutet nicht, dass wir z. B. für unsere Familie nicht Sorge tragen, sondern dass wir über unsere Familie in Sorge sind und darüber grübeln. Die gewöhnlichen Sorgen des Lebens dürfen wir an die zweite Stelle setzen und darauf vertrauen, dass der Herr dafür sorgen wird. Denn auch in der Natur sorgt Er doch für alles Nötige!

Der Herr fordert uns auf, einfach die Vögel zu betrachten, die alle auf ihre Kosten kommen, weil unser himmlischer Vater sie ernährt. Wir dürfen dabei wissen, dass wir unserem Vater bei weitem wichtiger sind als die Vögel. Wenn wir uns das klar machen, fällt die Sorge um Essen und Trinken von selbst weg. Das Gleiche gilt für die Länge unseres Lebens und unsere Kleidung. Um die Sorge dafür nicht zu überziehen, lädt der Herr uns ein, auf die Lilien und das Gras zu sehen. Wenn wir sehen, wie Gott damit umgeht und was damit geschieht, wenn sie ausgeblüht sind, kann die Belastung durch diese Dinge von uns abfallen. So beruhigt der Herr seine Jünger: Sie brauchen nicht besorgt zu sein um Essen und Trinken oder Kleidung.

Die Menschen dieser Welt können nicht anders als sich über solche Dinge Sorgen zu machen. Etwas anderes haben sie ja nicht! Sie haben keinen Vater und keinen Schatz im Himmel und leben allein für ihr irdisches Wohlergehen. Es kommt also auf die Ausrichtung an; im Blick auf die andere Welt verschwindet die Bedeutsamkeit von Essen und Trinken und Kleidung. Um die richtige Wahl zu treffen, muss das Auge auf das Unsichtbare, Ewige und Himmlische gerichtet sein.

Ein Jünger des Herrn darf wissen, dass sein himmlischer Vater weiß, dass er all die sichtbaren, zeitlichen und irdischen Dinge nötig hat und dafür auch sorgen wird. Die erste Sorge eines Jüngers kann deshalb auf das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ausgerichtet sein – so soll es sein, und darin besteht der Auftrag des Jüngers. Das Reich Gottes zu suchen, bedeutet, sich ganz in seinen Dienst zu stellen; anzuerkennen, dass der Herr über alle Bereiche des Lebens die Herrschaft hat. Es bedeutet, das zu tun, was Er sagt, zu sagen, was Er will und dorthin zu gehen, wo Er uns haben will. Das Suchen der Gerechtigkeit Gottes ist das Suchen nach dem rechten Weg, den Gott uns gehen heißt und auf dem Christus uns vorausgegangen ist.

Wenn wir so unserem himmlischen Vater dienen, unterliegen wir seiner wachsamen und freundlichen Sorge. Unser himmlischer Vater kennt alle unsere Bedürfnisse und nimmt sich ihrer an. So können wir von aller ängstlichen Sorge völlig frei sein und vollkommenes Vertrauen auf sein liebevolles Sorgen haben.

Noch einmal sagt der Herr, dass wir nicht besorgt zu sein brauchen, auch nicht für den nächsten Tag. Es hat ja auch gar keinen Sinn, zu grübeln, was morgen geschehen kann. Wir haben an dem Übel des heutigen Tages schon genug. Die eventuellen Sorgen des folgenden Tages brauchen wir uns nicht heute schon aufzuladen. Wenn der nächste Tag gekommen ist, sind sie vielleicht schon nicht mehr da. Wenn sie aber doch noch da sind, dann ist Gott auch da.

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