Matthew 7:24-27

Zweierlei Fundament

In diesen Versen erklärt der Herr Jesus den Unterschied zwischen weisen und törichten Menschen. Es sind die Schlussworte der Bergpredigt. Diese abschließenden und zusammenfassenden Worte gelten natürlich nicht nur für das, was Er in der Bergpredigt gesagt hat, sondern für das ganze Wort Gottes.

Wer ist weise und wer ist töricht? Weise ist, wer die Worte des Herrn Jesus hört und sie tut. Töricht ist, wer die Worte des Herrn Jesus hört und sie nicht tut. Der Unterschied liegt also nicht am Hören oder Nichthören. Sowohl der Weise als auch der Tor hören das Wort Gottes. Der große Unterschied ist: Tun oder Nichttun. Der Herr vergleicht diesen Unterschied mit dem Bauen eines Hauses. Der Unterschied liegt nicht an den Häusern. Sie werden wohl beide mit geeignetem Material gebaut sein. Der große Unterschied liegt an dem Fundament, auf dem das Haus gebaut wird.

Durch diesen Vergleich zeigt der Herr, dass ein Test es erweisen wird, ob jemand klug oder töricht ist. Aus diesem Test geht hervor, ob jemand hört und entsprechend handelt – also klug ist – oder ob er hört und nicht handelt – also töricht ist. Der Test erfolgt auf verschiedene Weise. Einerseits gibt es Schlagregen. Darin können wir plötzliche Erprobungen sehen, so wie z. B. in dem Leben Hiobs. Der eine Schlagregen ist noch nicht zu Ende, da kommt schon der nächste und tut sein verwüstendes Werk (Hiob 1:13-19). Aber Hiobs Lebenshaus blieb stehen. Er gab sein Vertrauen auf Gott nicht auf (Hiob 2:10).

Es können auch Wasserströme kommen. Das spricht von anhaltendem und zunehmendem Druck. David hat das erfahren, z. B. in der langen Zeit seiner Verfolgung durch Saul, der ihn ermorden wollte. Zeitweise wurde ihm dies so schwer, dass er beinahe den Mut aufgegeben hätte (Ps 69:1-4; 16). Aber auch er hat sein Vertrauen auf Gott nicht aufgegeben (Ps 69:31-37).

Und schließlich kommen Winde. Sie lassen uns an „Winde der Lehre“ denken (Eph 4:14). Timotheus wird vor „irreführenden Geistern und Lehren von Dämonen“ gewarnt (1Tim 4:1), die ihr Bestes tun, um in das Leben der Menschen Eingang zu finden, ihren Glauben auszuhöhlen und zu verwüsten. Das geschieht leider vielfach in der Christenheit. Paulus aber stellt ihm die Zuverlässigkeit des Wortes vor und dass er seine Hoffnung auf den lebendigen Gott richten solle (1Tim 4:9; 10).

Alle diese Elemente toben gegen jemandes Lebenshaus und werden erweisen, auf was für einem Fundament es gebaut ist: auf dem Felsen oder auf Sand. Niemand, der zu hören behauptet, entkommt diesem Test.

Bei dem klugen Mann benutzt der Herr für die Erprobung des Hauses das Wort „anstürmen“. Daran spüren wir die enorme Heftigkeit der Bemühung des Feindes, der unter Aufbietung aller seiner Kräfte des Haus zum Einsturz bringen will. Aber was ist das Ergebnis? Es fiel nicht!

Bei dem törichten Mann benutzt der Herr das etwas schwächere Wort „stoßen“, als ob der Feind dort weniger Kraft aufbieten muss. Auch der törichte Mann hat die Worte des Herrn gehört. Nur, er befolgte sie nicht. Er baute nicht auf dem Felsen, sondern auf etwas anderem. Was es auch sei, es wird als Sand bezeichnet und bietet keine Stabilität. Deshalb ist der Mann töricht. Die Erprobung bringt es ans Licht. Das Haus fällt nicht nur zusammen, sondern sein Einsturz ist groß.

Worauf ist unser Lebenshaus gebaut? Sind wir klug oder töricht? Niemand wird sich selbst als töricht bezeichnen. Aber der Test kommt und wird eindeutig an den Tag bringen, was wir sind. Alles kommt darauf an, dass wir Gottes Wort glauben, es anerkennen und es befolgen. Weniger reicht nicht aus. Wir stellen fest, dass vielfach auf verkehrten Fundamenten gebaut wird. Viele hören zwar Gottes Wort, aber sie tun damit, was ihnen gefällt. Genau das ist Bauen auf Sand, was unweigerlich zu einem großen Fall führt.

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