Matthew 7:8

Bittet, sucht, klopft an

Hier spricht der Herr eine wichtige Ermutigung aus, alle von Ihm gegebenen Belehrungen in der Praxis umzusetzen. Wenn wir die Belehrungen gehört haben, fühlen wir uns viel zu schwach, sie zu befolgen. Aber hier gibt uns der Herr die Hilfsmittel: Bitten, Suchen, Anklopfen. Er ermuntert uns, unbegrenzt und anhaltend davon Gebrauch zu machen. Wenn wir das wirklich tun, dürfen wir der Erhörung sicher sein. Diese Versicherung gibt uns der Herr mit den Worten „denn jeder Bittende empfängt“ usw.

„Bitten“ ist das Aussprechen eines Verlangens. „Suchen“ deutet an, dass das Verlangte nicht in unmittelbarer Nähe ist, sondern dass wir uns anstrengen müssen, um es zu erhalten. Beim „Anklopfen“ liegt ein Nachdruck auf der Dringlichkeit der Bitte an Gott und auch, dass eine Tür geöffnet werden muss; das kann man auf die Beseitigung eines Hindernisses anwenden.

Die Grenze des göttlichen Gebens wird durch unseren Glauben bestimmt. Gott gibt willig und überreichlich. Seine Fülle ist unerschöpflich. Sein Vermögen, uns zu beschenken, ist unbegrenzt. Er sagt: „Tu deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen“ (Ps 81:11). Und doch gibt Gott uns nicht alles, worum wir Ihn bitten. Er gibt nämlich nur, was gut ist. Wenn wir den Vater um etwas bitten, wird Er uns nicht etwas geben, was wertlos ist wie ein Stein oder gefährlich wie eine Schlange. Sein Maßstab ist nicht niedriger als der eines irdischen Vaters.

Mt 7:12 ist eine Zusammenfassung der Mt 7:1-11, eigentlich sogar des ganzen Alten Testaments, insoweit dort über die Beziehungen unter den Menschen gesprochen wird. Was immer ein Mensch auch tut, meine Sorge ist, ihm so zu tun, wie ich will, dass er mir tut. Dann nämlich handele ich als ein Kind des himmlischen Vaters. Hier steht nicht: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“. Das wäre ein negatives Herangehen an den anderen. Der Herr sagt es positiv. Damit schließt es sich auch gut an das Vorangehende an. Wenn der Vater uns so reichlich gibt, dann sollen auch wir anderen reichlich geben.

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