Micah 7:14

Gebet, um das Volk zu weiden

Die Verheißung der Errettung bringt den Propheten zum Gebet. Er bittet den HERRN, sein Volk mit seinem Stab zu weiden (vgl. Ps 23:4b; 3Mo 27:32). Der HERR wird als Hirte angesprochen (vgl. Mich 5:3), wie es schon Jakob tat (1Mo 49:24; Ps 80:2; Ps 23:1). Ein Hirte führt, pflegt und regiert. Der Herr Jesus wird das vollkommen tun. Dieses Gebet wird in der Zukunft erhört werden. Wir dürfen dieses Gebet für die Gemeinde beten.

Hier sprechen sie zu Gott über sich selbst als „dein Volk“ und „dein Erbteil“ (5Mo 7:6; 5Mo 9:26; 29; 5Mo 14:2). Das Volk ist von Ihm als sein persönliches Erbteil erwählt. Wegen ihrer Rebellion haben sie die entsprechenden Segnungen nicht genossen. Wenn sie Ihn nun als „die Herde deines Erbteils“ anrufen, dann tun sie das nicht aufgrund dessen, was sie in sich selbst sind, sondern aufgrund dessen, was Gott für sie bestimmt hat. Sie bitten Ihn, auf der Grundlage seiner Gnade mit ihnen zu handeln.

Dazu gehört auch ihre nächste Aussage über das abgesonderte Wohnen im Wald. Damit beziehen sie sich zum einen auf den Segen Bileams, der von Israel sagte: „Ein Volk, das abgesondert wohnt“ (4Mo 23:9), und auf den Segen Moses, der sagte: „Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs“ (5Mo 33:28). Andererseits scheint es sich darauf zu beziehen, dass der Überrest noch vertrieben ist und sich im Wald vor dem Feind versteckt hat.

Zum Segen gehört auch das Wohnen „inmitten des Karmel“, d. h. in einem guten und weiten Land (2Mo 3:8). Sie sehen dieses Land von ihrem Versteck aus um sich herum und freuen sich darauf, seine Früchte wieder zu genießen. Basan und Gilead liegen in der Gegend auf der anderen Seite des Jordans und sind ebenfalls Gebiete, die reich an Weiden sind (4Mo 32:1). Ihre Sehnsucht ist, dass alles „wie in den Tagen der Vorzeit“ sein wird, womit sie die Tage Davids und besonders die Tage Salomos meinen.

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