Micah 7:8

Aus der Dunkelheit ins Licht

Hier spricht der Überrest. Micha sieht das Volk in der Wegführung und in Not mit einem Feind, der sich freut (Mich 7:8). Der Feind ist Babel (Mich 4:10). Aber seine Antwort ist, dass das Volk sicher wiederhergestellt werden wird. Er ist noch nicht aus der Finsternis heraus, weiß aber, dass der HERR auch in der Finsternis für ihn Licht ist und dass das Licht die Finsternis einmal ganz vertreiben wird (Jes 50:10; Jes 58:10; Ps 37:6).

Wie ein Licht in der Finsternis leuchtet die Verheißung, dass Gott eingreifen und seine Verheißungen erfüllen wird. Jede Verheißung Gottes ist Licht in der Finsternis. Das kann der Glaube sagen, der Gott im Sinn hat. In der Finsternis sitzen bedeutet, in Unglück und Elend zu sein (Ps 107:10; Jes 9:1; Jes 42:7).

Obwohl die Gläubigen durch schwere Zeiten gehen müssen, werden sie sich eines Tages erheben, um ihr Erbe zu empfangen. Es gibt einen lebhaften Kontrast zwischen dem Volk Gottes, das in der Finsternis sitzt, und der Jubel hervorbringenden Wirkung des Lichtes Gottes, das auf sie scheinen wird. Der Überrest der Gläubigen kann sich in jeder Zeitperiode der Hilfe Gottes und ihres endgültigen Triumphes sicher sein.

Micha bekennt seine Sünden und unterwirft sich der Zucht Gottes (Mich 7:9). Er ist von Gottes gerechtem Handeln wegen der Sünden des Volkes überzeugt. Der Feind wurde von Gott als Zuchtrute angeordnet, aber der Feind hat mehr getan und wollte das Volk vernichten. Gott hat jedoch einen Zweck mit der Züchtigung. Micha kennt diesen Zweck und er vertraut darauf. Er weiß, dass er nicht in der Hand des Feindes ist, sondern in der Hand Gottes. Das macht ihn zuversichtlich, dass Gott sich für ihn einsetzt und für ihn Gerechtigkeit übt. Das ist das Vertrauen des Überrestes in der Endzeit am Ende der großen Drangsal.

Der Überrest weiß, dass Gott seine Verheißungen erfüllen und das Volk wiederherstellen wird. Das Vertrauen auf die Hilfe Gottes entspringt dem Bewusstsein, dass Leid und Elend eine verdiente Strafe für die Sünde sind. Dieses Bewusstsein und dieses Gefühl bewirken Geduld und Hoffnung: Geduld, die Strafe zu ertragen, und Hoffnung, dass das Leiden als Strafe aufhören wird, sobald der gerechte Zorn Gottes sich abwendet.

Wenn der HERR sie aus dem Gefängnis, der Finsternis, dem Elend der großen Drangsal herausführt, kommen sie in das Licht der Freiheit und Freude. Dann werden sie mit voller innerer Genugtuung und Freude sehen, wie Er Gerechtigkeit an ihren Feinden ausübt. Es ist keine Schadenfreude, sondern ein Einverständnis mit der Ausübung der Gerechtigkeit durch Gott. Es ist ein Trost nach der Trauer über die zugefügte Züchtigung.

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