Nehemiah 13:23

Das Übel der gemischten Ehen

Nehemia nimmt ein neues Übel wahr. Es läuft nicht gut in den Familien der Juden. Er merkt das an der Sprache der Kinder aus diesen Familien. Er spricht die Juden darauf an und wird so verärgert, dass er sie verflucht, schlägt und rauft und sie bei Gott beschwört, nicht mit dieser Sünde weiterzumachen. Seine heftige Reaktion zeigt, wie groß dieses Übel ist.

Nehemia weist seine Zuhörer auf Salomo hin. Bei allem Respekt für König Salomo, aber auch er hat hierin schwer gesündigt (1Kön 11:1-8). Die Tatsache, dass er von Gott besonders bevorrechtigt ist, konnte ihn nicht vor diesem großen Übel bewahren. Gott beschönigt das Böse nicht, auch nicht und gerade nicht von denen, die Ihm am nächsten stehen. Dadurch, dass er Salomo als Beispiel anführt, zeigt Nehemia, dass eine bevorrechtigte Stellung kein Freibrief für Sünde ist. Gerade das Böse, das bevorrechtigte Menschen tun, wird Gott bestrafen, weil sie es besser wissen müssten (Amos 3:2).

Ohne Ansehen der Person weist Nehemia auf Salomo hin. Ohne Ansehen der Person handelt Nehemia mit der Familie des Hohenpriesters Eljaschib. Was mit dem Einrichten einer großen Kammer für Tobija anfing (Neh 13:3; 4), endet in einer Ehe zwischen dem Enkel des Hohenpriesters und der Tochter des Feindes von Gottes Werk (Neh 2:10). Und so wie Nehemia Tobija mit all seinen Dingen aus dem Haus Gottes geworfen hat (Neh 13:8), so jagt er den Mann weg, der diese schreckliche Verbindung eingegangen ist.

Es betrifft hier einen Priester. Er hat eine eindeutige Vorschrift übertreten. Was für das ganze Volk gilt, dass er nur jemanden aus seinem Volk heiraten darf, gilt natürlich auch für den Priester (3Mo 21:7; 14). Er ist jemand mit einer Vorbildfunktion. Wenn so jemand einen falschen Weg geht, darf er unter keiner Bedingung in seiner Funktion bleiben, sondern es muss mit ihm gehandelt werden nach dem Vorbild, das Nehemia gibt.

Wenn das wirkliche Interesse für Gottes Haus abnimmt, treten dafür die Freundschaften mit der Welt an seine Stelle. Wir sollen uns selbst fragen: Welche „Tochter Sanballats“ hat unsere Liebe gefangen genommen und unser Herz von unserer Treue zum Herrn beraubt? Welcher „Fremde“ oder „Ausländer“ hat uns vom Herrn weggezogen? Welche „Delila“ hat unsere geistliche Kraft weggenommen (Ri 16:16-21)?

Wir lernen wichtige Lektionen aus den verkehrten Verbindungen, die durch Kinder der Familien, die zu Gottes Volk gehören, eingegangen werden. Wir sehen, wie eine Verbindung mit der Welt in der Sprache zum Ausdruck kommt, die unsere Kinder sprechen. Die Belehrung der Mutter (Spr 1:8) nimmt in der Entwicklung des Kindes einen großen Platz ein. Ein Kind drückt sich so aus, wie es das von seiner Mutter lernt. Nehemia hört eine Mischung von Jüdisch und Asdoditisch, wobei das Asdoditische vorherrscht.

Asdoditisch ist die Sprache, die in Asdod, einer Stadt der Philister, gesprochen wird, die unter Gottes Gericht steht (Jer 25:20). Philister sind ein Bild von Bekennern in der Christenheit, die jedoch kein neues Leben haben. Es sind die Christen, die ab und zu biblische Töne anschlagen, aber ihr Leben nicht dem Willen Gottes unterwerfen (2Tim 3:5). Sie leben für das Hier und Jetzt. Gott und seinem Wort wird nur Platz eingeräumt, wenn sie das gebrauchen können, um Eindruck oder Gewinn zu machen.

Die Popularität der (Niederländische) „Nieuwe Bijbelvertaling“ [„Neue Bibelübersetzung“] ist ein aktuelles und bestürzendes Beispiel dafür. Mit einem Medienspektakel, das vorher nie um die Präsentation einer Bibelübersetzung gemacht wurde (2010), wurde dieses Buch auf den Markt gebracht. Alles atmet ein weltliches Denken und Handeln, während man sagt, dass man Werbung für Gottes Wort machen möchte.

Wer erzieht unsere Kinder? Tun wir das selbst, anhand von Gottes Wort und Ihm unterworfen? Jemand hat geschrieben: Wir bekommen es mit der ersten Generation zu tun, die nicht von einem Vater und einer Mutter aufgezogen ist, sondern von den Medien. Sollen wir zulassen, dass die Medien unsere Kinder erziehen? Lasst uns die folgenden Fragen ehrlich stellen: Kennen unsere Kinder die Chatsprache, die Straßensprache und Sportbegriffe besser als die Sprache und Begriffe der Bibel? Kennen unsere Kinder die Lieder der Welt besser als die Lieder der Kinder Gottes?

Wenn wir (eine von) diese(n) Fragen mit „ja“ beantworten müssen, ist es höchste Zeit, hieran etwas zu ändern. Fühlen wir uns dazu nicht in der Lage? Dann lass uns um Hilfe bitten. Aber lassen wir diese Situation nicht länger anhalten. Rufen wir mit aller Kraft zu Gott um Hilfe und lassen wir Ihn und unseren Kindern unser Versagen bekennen. Dann wird Er sicher den Ausweg zeigen. Wir können unsere Not mit anderen teilen und Mitbeter suchen, um gemeinsam in den Gebeten für unsere Kinder und auch für die der anderen zu kämpfen.

Die Alarmglocke muss geläutet werden. Es darf keine Zeit mehr verloren gehen. Jede Sekunde zählt. Es geht um die Familien der Kinder Gottes. Eltern verlieren den Kontakt zu ihren Kindern. Sie scheinen machtlos zusehen zu müssen, wie ihre Kinder immer mehr im Internet festhängen. Ich will damit nicht sagen, dass wir genauso viel über das Internet wissen müssen wie unsere Kinder. Die Frage ist, wie unser Kontakt mit Gott ist. Es läuft Ihm nicht aus der Hand.

Lasst uns wieder unser Vertrauen aufs Neue auf Ihn richten und bereit sein, seinen Anweisungen von ganzem Herzen zu folgen. Er sagt: „Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“ (Ps 32:8). Wir dürfen uns an Esra ein Beispiel nehmen und uns dadurch ermutigen lassen: „Und ich rief dort am Fluss Ahawa ein Fasten aus, um uns vor unserem Gott zu demütigen, um von ihm einen geebneten Weg zu erbitten für uns und für unsere Kinder und für alle unsere Habe. … Und so fasteten wir und erbaten dies von unserem Gott; und er ließ sich von uns erbitten.“ (Esra 8:21; 23).

Hören wir auf den Aufruf Jeremias:

„Schütte dein Herz aus wie Wasser

vor dem Angesicht des Herrn;

hebe deine Hände zu ihm empor

für die Seele deiner Kinder“ (Klgl 2:19b).

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