Nehemiah 6:6

Eine neue List des Feindes

In direktem Anschluss an die vorige Methode benutzt der Feind ein neues Mittel: einen offenen Brief. Dieses Mittel ist ein Versuch der Einschüchterung. Es ist aus der Sicht des Feinds nun notwendig, sich zu beraten, weil Beschuldigungen gegenüber Nehemia geäußert wurden. Sie spielen sich als Beschützer auf, als Menschen, die ihm helfen wollen, die Anschuldigungen zu entkräftigen. Dafür müssen sie doch mal miteinander ein Gespräch führen. Wenn das kein Grund ist, um einmal zu reden, dann wissen sie es auch nicht mehr!

Wenn die Welt den treuen Christen nicht zu einem Kompromiss bewegen kann, wird sie ein böses Gerücht über ihn verbreiten und ihm falsche Motive zuschreiben. In dem Brief wird der Verdacht geäußert, dass Nehemia die Mauer nur baut, um sich gegen die herrschende Obrigkeit aufzulehnen und dann selbst König zu werden. Wenn das bekannt wird, so ist der Unterton, wird jedes Vertrauen in ihn verloren gehen. Und Nehemia soll bedenken, dass dieses Gerücht allgemein verbreitet war: „unter den Nationen verlautet“ und dass es auch Zeugen gibt: „Gaschmu“. Er muss sich jetzt wohl gezwungen fühlen, mit den Feinden Kontakt aufzunehmen zur Beratung, wie dieses Böse einzudämmen ist.

Diese List des Feindes beinhaltet die erfundene Beschuldigung, dass Nehemia stolz handeln würde und auf den eigenen Vorteil aus sei. Er würde sich selbst als König aufspielen wollen. Das haben Menschen wie Abimelech und Absalom getan (Ri 9:1-6; 2Sam 15:10). Diese Söhne gottesfürchtiger Väter haben sich das Königtum angemaßt und haben Verderben über das Volk gebracht.

Der Brief spricht von einer bestimmten Taktik, der Nehemia folgen würde, um sich selbst dem Volk als König zu präsentieren. Er habe dafür Propheten angestellt. Das würde dem von ihm begehrten Königtum den Schein geben, dass es sich um etwas von Gott Gewolltes handeln würde. Die Vorstellung des Feindes geht weit. Er weiß, wie er auf die Gefühle der Menschen eingehen muss, um sie dazu zu bringen, das zu tun, was er will. Diese Feinde scheinen mit dem Einsetzen von (falschen) Propheten vertraut zu sein, die ihrer Sache dienen (Neh 6:14).

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