Nehemiah 9:16

Aber …

Das Gebet der Leviten bekommt hier eine Wendung. Diese Wendung wird mit „aber“ eingeläutet. Nachdem gesehen wurde, wer Gott ist und wie Er in Treue und Gnade mit ihnen gehandelt hat, ist es jetzt nötig, zurückzuschauen auf die Haltung des Volkes seit ihrer Befreiung aus Ägypten.

Ihre Haltung der Widerspenstigkeit und des Unglaubens nach all dieser Güte Gottes kommt über uns wie eine kalte Dusche. Eine kalte Dusche wirkt ernüchternd. Das ist nötig, denn wenn wir einerseits die Treue Gottes gesehen haben, müssen wir andererseits auch ein Auge für die Reaktion darauf haben. Diese muss uns beschämt machen.

Unsere Beschämung wird noch größer, wenn wir sehen, dass auch die undankbare Reaktion des Volkes von Gottes Seite mit einem „aber“ beantwortet wird. Er ist trotz ihrer Widerspenstigkeit, ihres Ungehorsams und ihres schlechten Verhaltens weiter in Gnade mit ihnen umgegangen, sowohl in der Wüste als auch im Land. Die Leviten haben ein Auge dafür und lassen mitten in Neh 9:17 eine neue Aufzählung von Gottes Wohltaten folgen, die nur mehr Verwunderung und Dankbarkeit bewirken kann.

Immer wieder finden wir die Wechselbeziehung zwischen dem „aber“, das das Handeln von Gottes Volk einläutet und dem „aber“, das Gottes Handeln einläutet. Wie weit ist Er doch über das Handeln des Menschen erhaben. Wie völlig anders ist sein Handeln als das des Menschen. Gott ist ein Gott der Vergebung, der Begnadigung. Das Wort für „Vergebung“ steht im Grundtext im Plural. Es ist ein seltenes Wort und kommt sonst nur in Psalm 130 und in Daniel 9 vor (Ps 130:4; Dan 9:9).

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