Numbers 10:11

Israel bricht auf aus der Wüste Sinai

In 4Mo 10:11 beginnt die eigentliche Wüstenreise. Gottes Volk beginnt, Geschichte zu schreiben. Es zeigt, was in ihren Herzen ist. Es ist ihre Geschichte. Dieses Stück der Wüstenreise ist anders als das erste Stück, kurz nach ihrer Erlösung, von Ägypten bis zum Sinai. Da handelte Gott in Gnaden. In der Zwischenzeit hatte das Volk um das Gesetz gebeten und es auch empfangen. Das ist jetzt die Basis des Handelns Gottes, obwohl auch seine Gnade öfter sichtbar wird.

In der Geschichte des Volkes Israel sehen wir auch die Geschichte der Christenheit. In beiden Fällen ist es eine Geschichte von Verfehlungen, wo doch Gott so viele Segnungen gegeben hat. Das Herz des Menschen wird völlig offenbar in den Umständen des Lebens. Der Höhepunkt – oder besser gesagt der Tiefpunkt – der Verfehlungen wird offenbar in dem „Widerspruch Korahs“ in 4. Mose 16. Judas zitiert diese Geschichte, um damit den Untergang des Christentums zu illustrieren (Jud 1:11).

Nachdem das Volk beinahe ein Jahr am Sinai gewesen ist (vgl. 2Mo 19:1 mit 4Mo 10:11), findet Gott es an der Zeit loszuziehen (5Mo 1:6; 7a). Das Volk zieht los in der Weise, wie Gott es in 4. Mose 2 angeordnet hatte. Sie ziehen los aus der Wüste Sinai, um in eine andere Wüste zu kommen, um in der Wüste Paran zu lagern. Solange wir auf der Erde sind, ziehen wir von Wüste zu Wüste.

Und doch ist in dem Auszug ein Unterschied zu dem, was in 4. Mose 2 gesagt wird. Da wurde gesagt, dass die Stiftshütte in der Mitte ziehen sollte. Aber hier sehen wir, dass schon nach dem Aufbruch der ersten drei Stämme die Gersoniter und Merariter mit dem Abbruch der Stiftshütte beginnen. Dann folgen die nächsten drei Stämme. Danach tun die Kehatiter ihre Arbeit. Sie tragen die Bundeslade und die anderen Gegenstände des Heiligtums. Die Lade bildet den Mittelpunkt, so wie es der HERR angeordnet hatte. Danach brechen die anderen Stämme in der vorgeschriebenen Ordnung auf.

Die Reihenfolge ist:

1. das erste Banner (Juda, Issaschar, Sebulon),

2. ein Teil der Leviten (die Söhne Gersons und Meraris) mit der Stiftshütte,

3. das zweite Banner (Ruben, Simeon und Gad),

4. der Rest der Leviten (die Söhne Kehats) mit dem Heiligtum,

5. das dritte Banner (Ephraim, Manasse, Benjamin),

6. das vierte Banner (Dan, Aser, Naphtali).

Jeder Stamm wird von seinem Fürsten angeführt, der auch bei der Musterung in 4. Mose 1 geholfen hatte (4Mo 1:4-16) und der mit seinem Opfer in 4. Mose 7 gekommen war. Das dritte Banner (Ephraim, Manasse und Benjamin) folgte unmittelbar hinter der Lade, hatte also einen direkten Blick darauf. Möglicherweise weist Psalm 80 (Ps 80:3) darauf hin.

Es ist Gottes Weisheit, die alles so lenkt. Wenn das Volk wieder beginnen muss, sich zu lagern, können die Gersoniter und Merariter bereits ihre Arbeit tun. Nachdem sich das zweite Banner gelagert hat, sind sie mit ihrer Arbeit soweit fertig, dass die Kehatiter ihre Gegenstände in die Stiftshütte bringen können.

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