‏ Numbers 13:28

Bericht der Kundschafter

Zwölf Kundschafter ziehen aus. Es ist zwischen ihnen noch kein Unterschied wahrnehmbar. Erst nach vierzig Tagen wird ein Unterschied deutlich. Die Zahl Vierzig ist die Zahl der Erprobung (1Mo 7:17; 2Mo 24:18; 1Sam 17:16; 1Kön 19:8; Jona 3:4; Mk 1:13; Apg 1:3). Glaubensprüfungen machen offenbar, wie es um den Glauben steht. Das zeigt sich auch bei den zwölf Kundschaftern. Sie haben alle das Gleiche gesehen, aber nur zwei haben mit den Augen Gottes geschaut. Einer von ihnen ist Kaleb. Kaleb bedeutet „von ganzem Herzen“. Er war den Namen wert. Kaleb hatte sich mit ungeteiltem, geweihtem Herzen dem HERRN und seiner Sache hingegeben. Für ihn ist die Strafe, die bald kommt, kein Abbruch des Einzugs in das Land, sondern ein Aufschub.

Die zehn Männer, die das Land erkundet haben, haben die gleichen Segnungen genossen wie Kaleb, aber sie haben das Land nicht in Besitz genommen. Sie sind wie die Männer, von denen wir im Brief an die Hebräer lesen, dass sie die Gaben des Landes geschmeckt haben, aber verloren gegangen sind (Heb 6:4-6). Obwohl sie ein ungläubiges Herz hatten, konnten sie nicht übersehen, dass das Land von Milch und Honig floss.

Milch ist ein gesundes Ernährungsmittel, das wir als Baby von unserer Mutter bekommen. Als Gläubige werden wir aufgerufen, nach dem Wort zu begehren, wie das Baby nach der Milch seiner Mutter (1Pet 2:2). Honig ist ein Bild von den natürlichen Beziehungen zwischen den Gliedern des Volkes Gottes und spricht von der Süße der Bruderliebe. Wir finden in der Milch und dem Honig sozusagen die vertikalen und horizontalen Verhältnisse.

Die zehn Kundschafter geben eine korrekte Beschreibung ab. Sie sagen keine anderen Dinge als die, die Gott gesagt hatte (2Mo 3:8). Doch sie lassen ihrer Schilderung ein einschränkendes „aber“ (4Mo 13:28) folgen und legen damit den Nachdruck auf die Feinde. Doch Gott hatte sie auch über die Feinde informiert, nicht nur über den Segen. Schon Abraham hatte Er mitgeteilt, dass seine Nachkommen den Weg in das Land gehen würden, in dem sich Feinde befanden (1Mo 15:18-21). Mose hatte Er verheißen – und Mose hatte es dem Volk weitergegeben – dass Er die Feinde aus dem Land vertreiben würde (2Mo 23:27-31). Wenn aber ein Mensch vergisst, was Gott gesagt hat, sieht er die Dinge anders. So fühlten sich die zehn Kundschafter wie Heuschrecken in ihren eigenen Augen, weil sie Gott aus dem Auge verloren hatten.

Der Unglaube überträgt sich auf das Volk und bringt Unruhe unter das Volk. Kaleb erkannte genau, was die anderen bewegte. Er stellt die Dinge nicht anders vor und setzt die Gefahren nicht herab. Er war nicht gefühllos gegenüber den Gefahren, aber er war ein Mann des Glaubens an das, was Gott gesagt hatte. Das ist der Unterschied. Mit einem ruhigen Vertrauen in die Macht Gottes zeugt er von der Sicherheit und von dem Sieg und beruhigt das Volk.

Dann verbreiten „die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren“, ein böses Gerücht über das Land. Ausführlich sprechen sie davon, dass es unmöglich ist, das Land in Besitz zu nehmen. Das zu versuchen, gleicht Selbstmord. Diese Denkart können wir auch geistlich sehen. So reden wir, wenn wir zum Beispiel anderen sagen, dass Bibelstudium eigentlich unsinnig sei, dass die Beschäftigung mit den Segnungen des Landes eine ermüdende Sache sei, die nur Probleme mit sich bringe. Dann stellen wir das himmlische Land dar als ein Gebiet, worin kein Leben möglich ist. Wie reden wir über das Leben mit dem Herrn und das Erkennen von den Dingen, die Er uns als geistliche Segnungen gegeben hat?

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