Numbers 21:18

Zu den Ebenen Moab

Der weitere Weg des Volkes durch die verschiedenen Orte bis hin in die Ebenen Moabs ist ein Bild des geistlichen Fortschritts, der uns Christen kennzeichnen sollte. Sie kommen zuerst nach Obot, was „Höhlen“ bedeutet. Dann ziehen sie weiter nach Ijje-Abarim („Durchgänge“). Dieser Ort steht einerseits in Verbindung mit einem Trümmerhaufen, der Wüste vor Moab, und andererseits mit dem Osten, dem Sonnenaufgang. Das gibt uns ein deutliches Bild unseres Weges durch diese Welt, wo wir einerseits Trümmerhaufen in jeder Form des Zusammenlebens sehen, verursacht durch die Sünde, den Tod und das Fleisch; andererseits dürfen wir nach dem Kommen des Herrn Jesus als der im Osten aufgehenden „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3:20) ausschauen.

Der nächste Ort ist Sered („Weide“). Hier werden wir erinnert an Kummer, der auch in unserem Leben vorkommt. Von dort kommen wir nach Arnon, was möglicherweise „immerwährender Strom“ bedeutet. Das zeigt uns, dass es neben Kummer auch Trost gibt. Außerdem bildet der Arnon die Grenze zwischen Moab und den Amoritern. Wir leben in einem Gebiet, wo wir von Feinden umgeben sind. Wie wir uns da wehren – das Volk bleibt in den Gefilden Moabs und die Amoriter müssen geschlagen werden –, ist aufgezeichnet im „Buch der Kämpfe des HERRN“.

Alles was Gott uns geben will, können wir nur durch Kampf in Besitz nehmen. Gott nimmt davon Kenntnis und notiert es in einem Buch. Aus dem Namen des Buches ist zu erkennen, dass Er unseren Kampf als den seinen betrachtet. Er nimmt das Land in Besitz mittels seines Volkes. Es ist sein Erbteil, das Er in seinen Heiligen in Besitz nimmt (Eph 1:18c). Er bestimmt die Grenzen davon.

Nach dem Arnon kommt das Volk nach Beer, was „Brunnen“ bedeutet. Gott gibt uns nicht nur Wasser, um den Durst zu löschen, sondern Er will uns im Überfluss erquicken. Über den Brunnen wird Verschiedenes gesagt. Zuerst heißt es, dass das Volk dort versammelt wird auf Befehl des HERRN. Von dem Wasser aus dem Brunnen genießen, ein Bild des Wortes Gottes, das unter der Leitung des Heiligen Geistes gesprochen wird, ist etwas, was besonders in den Zusammenkünften der Gemeinde geschieht. Gerade solche Zusammenkünfte sind Gelegenheiten, um persönlich erquickt zu werden.

Das zweite, das gesagt wird, ist, dass es Wasser ist, das Er gibt. Wenn wir davon trinken, wird uns das in den Genuss des ewigen Lebens bringen (Joh 4:14). Durch das Wort werden wir immer mehr von dem Brunnen selbst entdecken. Das Ergebnis (der dritte Aspekt) ist, dass wir zur Anbetung kommen und singen werden, singen zur Ehre dessen, von dem alles kommt (Röm 11:36). Sie singen hier zum zweiten Mal in der Wüste nach dem Auszug aus Ägypten. Während der Reise wurde nicht gesungen, nur geklagt. Wohl ist noch einmal gesungen worden, aber das war kein Lied zur Ehre Gottes (2Mo 32:18).

Der vierte Aspekt hat mit der Art zu tun, wie das Wasser hervorkommt. Das Wasser floss im Namen Gottes aus freier Gnade aus dem Felsen hervor. Das Wasser aus dem Brunnen kam als Folge der Anstrengung der Fürsten des Volkes hervor. Das herrliche Ergebnis zeigt die Wichtigkeit der Anwesenheit der Fürsten, die graben. Die Fürsten des Volkes sind solche, die sich der Stellung bewusst sind, die Gott ihnen gegeben hat, und die auch dieser entsprechend leben. Sie beschäftigen sich mit dem Wort Gottes, sie graben darin.

Es ist wünschenswert, dass es mehr Brüder gäbe, die sich mit dem Wort Gottes beschäftigen und darin graben. Es ist auch zu wünschen, dass sie das dann in den Zusammenkünften der Gemeinde weitergeben. Wie herrlich würde das sein, wenn jede Wortverkündigung einen solchen „Wechselgesang“ als Folge haben würde.

Die „Edlen des Volkes“ bohren den Brunnen „mit dem Gesetzgeber, mit ihren Stäben“. Das ist keine schwere Arbeit. In geistlicher Sicht sind Fürsten oder Edle solche Gläubige, die sich dem Wort Gottes unterwerfen. Von dieser Unterwerfung spricht der Gesetzgeber, was auch mit Zepter, Herrscherstab, übersetzt werden kann. Bei Ersterem können wir daran denken, dass das Bohren auf Anweisung von Mose geschah, einem Bild von Christus. Beide Ausdrücke sprechen von Autorität, und die beruht auf Gott und seinem Wort. Wenn wir die Autorität des Wortes Gottes anerkennen und nur so handeln, wie Gott es darin vorgibt, werden wir über die Maßen erquickt werden.

Wenn sie in Beer angekommen sind, wird nicht mehr über Mangel an Wasser geklagt. Da bricht Jubel aus (Jes 12:3). Gott wird wegen seines Überflusses an Erquickung und Segen verherrlicht. Auch sind die Führer des Volkes damit beschäftigt, dem Volk zu dienen. Da erkennt das Volk, dass sie einen Brunnen zur Verfügung haben, aus dem sie unbegrenzt trinken können.

Von Beer ziehen sie nach Mattana („Gabe“) und weiter nach Nachaliel („das Erbteil Gottes“) und nach Bamot („Höhen“) und zum Schluss kommen sie in den Ebenen Moabs an, bei dem Gipfel des Pisga („Übersicht“).

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