Numbers 9:6-14

Das Passah im zweiten Monat

Die Umstände der Wüstenreise verhinderten manchmal, das Passah zu feiern. Das kann durch einen Fall von Verunreinigung entstehen. Es geht nicht darum, als Christ unwürdig zu sein. Von Natur sind wir alle unwürdig, aber wir sind würdig gemacht durch den Herrn Jesus. Aber durch unseren Wandel können wir unwürdig werden, ohne es selbst zu wollen. Es betrifft hier nicht eine bewusste Sünde. Es geht hier um das Berühren einer Leiche, vielleicht durch ein Unglück oder notwendig, da jemand begraben werden musste. Es ist keine Verunreinigung, die aus jemandem selbst hervorkommt.

Dass es nicht um eine bewusste Sünde geht, kommt in der Tatsache zum Ausdruck, dass sie selbst zu Mose gehen. Die Männer zeigen Feingefühl hinsichtlich des Passahs, indem sie angeben, dass sie es durch die Berührung mit dem Tod jetzt nicht feiern können. Sie zeigen sich auch nicht damit zufrieden, dass sie es nun einmal überschlagen müssen. Sie gehen mit ihrem Problem zu Mose. In zweierlei Hinsicht sehen wir eine gute Gesinnung und ein Verlangen: Sie gehen nicht oberflächlich über ihre Verunreinigung hinweg und sie lassen das Passah nicht gleichgültig an sich vorbeigehen.

Mose tut nicht so, als ob er die Antwort auf ihre Frage parat habe. Es zeigt wahre Größe zu sagen, dass er damit zu Gott gehen will im Vertrauen, darauf eine Antwort zu erhalten. Mose naht im Namen der Männer zu Gott, um Ihn zu fragen und legt ihren Fall dem HERRN vor. Der HERR gibt Antwort. Das sehen wir öfter im vierten Buch Mose. Frage Ihn und Er sagt, was zu tun ist. Gott schafft in jeder Situation Klarheit, wenn das Volk nicht weiß, was es tun soll. Er hält immer seine Heiligkeit aufrecht. Unreinheit macht unwürdig. Aber Er zeigt auch eine Lösung. Er bietet Möglichkeiten, wie ein solcher das Passah feiern kann.

In seiner Antwort zeigt Er einen Ausweg. Er fügt auch noch einen Fall hinzu, in dem jemand das Passah nicht feiern können würde. Das ist der Fall, wenn jemand wegen einer langen Reise nicht imstande war, das Passah zu feiern. Wenn jemand eine weite Reise macht, hat er sich von dem Ort entfernt, wo der HERR ist. Das ist wohl eine eigene Wahl. Anwendung: Wenn wir jemand wochenlang nicht in den Zusammenkünften sehen, kann das bedeuten, dass er auf einer langen Reise ist, d. h. geistlich weit abgewichen ist. Da sollen wir um ihn besorgt sein. Wir können auf niemand verzichten. Auch Gott legt Wert darauf, dass das Passah gefeiert wird. Es ist Ihm nicht gleichgültig, wenn jemand das Abendmahl, das Gedächtnismahl des Herrn, nicht feiert.

Schuldhafte Nachlässigkeit

Der Ausweg besteht darin, dass es im zweiten Monat gefeiert werden durfte. Das ermöglichte der HERR in seiner Gnade. Aber wenn der Betreffende davon keinen Gebrauch machte, sollte er ausgerottet werden. Dan ist es Absicht. Eine Anwendung könnte darin bestehen, dass wir jemandem, der wiederholt ohne triftigen Grund nicht am Abendmahl teilnimmt, sagen, dass er erst wieder am Abendmahl teilnehmen kann, wenn er erkennt, dass er dem Herrn Jesus damit Unrecht tut.

Wir alle befinden uns im geistlichen Sinn im Zustand des zweiten Monats. Manche sind aus kirchlichen Systemen gekommen, in denen der Tod Oberhand gewonnen hat; andere sind von einer „Fernreise“ nach Hause zurückgekehrt. Wir sind in den örtlichen Gemeinden nur mit einem kleinen Teil der ganzen Versammlung zusammen. Viele sind noch da, wo der Tod herrscht; viele sind noch auf fernen Reisen.

Aber Gott gibt noch die Gelegenheit, das Passah zu feiern, wie in den Tagen Hiskias (2. Chronika 30 und 31). Da hatte sich „ein großer Teil des Volkes … nicht gereinigt, sondern aßen das Passah nicht so, wie es vorgeschrieben ist. Doch Jehiskia bat für sie und sprach: Der HERR, der Gütige, möge jedem vergeben, der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen, den HERRN, den Gott seiner Väter, wenn auch nicht der Reinheit des Heiligtums entsprechend. Und der HERR erhörte Jehiskia und heilte das Volk“ (2Chr 30:18-20).

Das bedeutet nicht, dass Gott seinen Maßstab herabsetzt. Das tut Er nie. Wir dürfen bei Zulassungen zum Abendmahl nicht biegsamer werden. Was für den ersten Monat galt, gilt auch für den zweiten. Nie darf Schwachheit in einem Zeugnis die Maßstäbe ändern. Aber Gott rechnet doch mit den Umständen und das sollen wir auch tun.

Feiern des Passah durch einem Fremden

Der Fremde, der bei den Israeliten weilt, soll dem HERRN auch das Passah feiern. Es geht wohl um einen Fremden, der sich hat beschneiden lassen und dadurch ein Teil des Volkes Gottes geworden ist (2Mo 12:48; 49; vgl. Esra 6:19-21).

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