Proverbs 10:20
Der Gebrauch der Lippen
Den „Hass“ verbergen oder zudecken, das Falsche verbergen, ist heuchlerisch und zeugt von „Lügenlippen“ (Spr 10:18). Wer Hass verbirgt, ist ein Lügner, denn er verdeckt seine wahren Absichten. Er tut höflich, aber in seinem Herzen brennt der Hass. Solch ein Mensch war Absalom im Umgang mit Amnon (2Sam 13:22-29). Die zweite Verszeile spricht von einem möglicherweise noch größeren Übel. Hier geht es um die Verbreitung von „Verleumdung“. Wer das tut, macht jemanden schlecht bei allen, denen er die Verleumdung erzählt. Wer das tut, ist ein Tor. In der ersten Verszeile wird etwas zugedeckt oder verborgen gehalten; in der zweiten wird etwas verbreitet oder veröffentlicht.Ein Vielredner kann unmöglich in allem, was er sagt, hundertprozentig die Wahrheit sagen (Spr 10:19). Besonders für ihn gilt, was Jakobus über die Worte sagt, die ein Mensch äußert: „Denn wir alle straucheln oft“ (Jak 3:2). Ein Tor gebraucht viele Worte (Pred 5:2). Eine „Übertretung“ bedeutet, eine Grenze zu überschreiten, verbotenes Gebiet zu betreten. Es zeugt von Einsicht, wenn wir unsere Lippen zurückhalten. Von Einsicht zeugt auch, nicht immer (und sicher nicht sofort) alles zu sagen, was wir denken. Jeder Mensch soll „schnell zum Hören, langsam zum Reden“ sein (Jak 1:19).„Die Zunge des Gerechten“, was also der Gerechte sagt, ist viel mehr wert als „der Verstand der Gottlosen“, das heißt, was ihre besten Absichten sein mögen (Spr 10:20). Diese beiden Ausdrücke zeigen den Gegensatz zwischen dem Äußeren und dem Inneren. Das Äußere ist die Zunge, also das, was gesagt wird. Das Innere ist der Verstand oder das, was man beabsichtigt. Beides muss in einem gesunden Gleichgewicht zueinander stehen.Was der Gerechte sagt, hat den Wert von „auserlesenem Silber“, die Absichten des Gottlosen haben hingegen keinen Wert. Der Herr Jesus hatte eine Zunge von auserlesenstem Silber, denn Er gebrauchte seine Zunge erst, nachdem Er Unterweisung erhalten hatte. So wusste Er, „den Müden durch ein Wort aufzurichten“ (Jes 50:4). Silber ist ein Bild des Preises, der für die Erlösung gezahlt werden musste (2Mo 30:11-16). Die Worte des Herrn Jesus waren darauf gerichtet, Menschen zu erlösen.Der Wert der Worte des Gerechten besteht darin, dass viele (geistlich) davon ernährt werden und dadurch am Leben bleiben (Spr 10:21). Weiden bedeutet, wie ein Hirte Nahrung zu geben. Es geht nicht nur um Essen, sondern auch darum, sich um das richtige Essen zu kümmern. Die Worte werden mit Sorgfalt weitergegeben. Das gilt besonders für die Worte des Herrn Jesus. Er ist das Brot des Lebens. Sogar die Propheten, die in seinem Namen sprachen, ernährten das Volk mit ihren Worten; sie gaben ihm gute geistliche Speise (Jer 3:15). Solche Worte bauen auf. Auch Hirten und Lehrer in der Gemeinde haben die Aufgabe, die Gemeinde aufzuerbauen.Den Narren fehlt es an Verstand. Sie wollen nicht von dem Gerechten, Jesus Christus, genährt werden; sie verachten seine Worte. Damit lehnen sie das Leben ab und sterben. Wer Ihn verwirft und seine Worte nicht annimmt, wird durch das Wort, das Er gesprochen hat, gerichtet werden (Joh 12:48).
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