Proverbs 11:24

Der Segen der Gerechten

Der Charakter der „Gerechten“ und der „Gottlosen“ zeigt sich nicht nur in dem, was sie tun, sondern auch in dem, was sie begehren und hoffen (Spr 11:23). „Gerechte“ haben kein anderes Begehren als „nur Gutes“. Sie sind mit Gott verbunden und haben daher ein Verlangen nach materiell und geistlich Gutem, um damit wiederum selbst Gutes zu tun.

„Die Hoffnung der Gottlosen“ wird ihnen nichts als „Grimm“ bringen. Sie haben keine Verbindung mit Gott und hoffen, ihr gottloses Leben so gut wie möglich zu nutzen. Aber ihre Hoffnung führt zu nichts anderem als zu Gottes „Grimm“, weil alles, was sie begehren, Gottes Zorn hervorruft.

Die Regierungswege Gottes sind so angelegt, dass zuerst ausgestreut, gegeben, ausgesät werden muss, und man erst dann den Profit, den Ertrag, den Vorteil erwirbt (Spr 11:24). Gott will auch, dass man reich und nicht spärlich austeilt. Wenn dies geschieht, wird man erfahren, dass der Ertrag viel größer ist als das, was verteilt, weggegeben oder ausgesät wurde (Lk 6:38; 2Kor 9:6-9; Ps 112:9). Auch unsere Zeit und Aufmerksamkeit können wir reichlich geben.

Das Gegenteil ist auch wahr. Es gibt Menschen, „die mehr sparen, als recht ist“. Sie glauben, dadurch reich zu werden. Aber sie täuschen nicht nur andere, sondern machen auch sich selbst etwas vor. Ihr ganzer unehrlicher Gewinn wird ihnen nur Mangel bringen, denn Gott wird es ihnen heimzahlen. Schließlich werden sie mit leeren Händen dastehen und sehr viele Schulden aufgehäuft haben, die nicht mehr ausgeglichen werden können.

Jemandem etwas nicht geben, was ihm zusteht, ist auch eine Form von „mehr sparen, als recht ist“. Nabal hatte diese Einstellung gegenüber David (1Sam 25:10; 11; 38). Der Oberzöllner Zachäus hat die Sündhaftigkeit dieses Verhaltens rechtzeitig eingesehen und wollte den Schaden erstatten (Lk 19:8).

Spr 11:25 ist mit Spr 11:24 verbunden. „Die segnende Seele“ ist jemand, der mit Worten und Taten in seiner Umgebung Segen verbreitet, sich als gut erweist und das Glück des anderen sucht. Wer das tut, wird selbst dadurch gesegnet werden. Ihm wird Gutes getan, er wird selbst gesättigt werden. Wer jemanden (geistlich) erquickt, wird dadurch auch selbst erquickt. Das sehen wir bei dem Herrn Jesus in seinem Gespräch mit der Samariterin. Die geistliche Nahrung, die Er der Frau gab, war auch für Ihn selbst erfrischend (Joh 4:31-34; Mt 10:42; Jer 31:25).

Wer keinen Segen gibt (Spr 11:25), sondern im Gegenteil selbstsüchtig alles für sich behält, und das in einer Zeit der Knappheit, wird vom Volk verflucht (Spr 11:26). Gott möchte, dass wir den Segen, den Er uns gegeben hat, an andere weitergeben. Dies gilt sowohl für materiellen als auch für geistlichen Segen. Wenn wir den Segen, den wir empfangen haben, zur Verfügung stellen und zum Verkauf anbieten, wird das Segen auf unser Haupt bringen. Beim Verkauf müssen wir nicht nur an Geld oder ein Tauschmittel denken. Verkaufen bedeutet, dass sich die andere Person bemühen muss, das zu erwerben, was zum Verkauf angeboten wird (vgl. Spr 23:23).

Wer das Gute schätzt, wird es eifrig suchen; er wird sich bemühen, es zu erlangen (Spr 11:27). So jemand sucht „Wohlgefallen“, bei dem wir besonders an das Wohlgefallen Gottes denken können. Wer „nach Bösem trachtet“, tut das, weil er meint, dadurch besser zu werden. Das, worauf er aus ist, betrachtet er natürlich nicht als Böse. Niemand trachtet für sich selbst nach dem Bösen. Es geht um böse Dinge in den Augen Gottes. Was er anstrebt, wird er nicht bekommen, sondern es wird „über ihn … kommen“. Das weist auf Einwirken von außen hin. Es bedeutet, dass ihn schließlich das Böse des Gerichts Gottes treffen wird.

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