‏ Proverbs 15:1

Eine milde Antwort und die Zunge der Weisen

Salomo, der König des Friedens, erklärt in Spr 15:1, wie jemand, der vor Zorn glüht, beruhigt werden kann. Dies gilt für alle Situationen, in denen jemand wegen einer (angeblichen) Ungerechtigkeit, die ihm angetan wurde, wütend ist. Das kann in der Familie, in einer freundschaftlichen Beziehung, im Lebens- und Arbeitsumfeld oder in der Gemeinde vorkommen. Wie wichtig ist es dann, mit „einer milden Antwort“ auf den Wutausbruch zu reagieren. Ein Mensch, der in seinem Gemüt verletzt ist, kann mit einer freundlichen oder nachdenklichen Antwort beruhigt werden, so dass die Spannung weicht und wieder Ruhe einkehrt.

Einer milden Antwort steht „ein kränkendes Wort“ gegenüber. Ein solches Wort beruhigt nicht, sondern erregt gerade den Zorn. Es kommt zu einer Explosion. Ein kränkendes Wort ist nicht nur hart, sondern auch scharf und beleidigend; es verursacht Schmerzen oder Trauer. Ein solches Wort bewirkt eine heftige, böse Reaktion. Wenn die Antwort auf eine fleischliche Äußerung wiederum eine fleischliche Äußerung ist, gibt es Streit.

Für beide Arten von Antworten finden wir je ein klares Beispiel in der Schrift: Die Art, wie Gideon zu den trotzigen Ephraimitern redete, ist ein Beispiel für eine milde Antwort (Ri 8:1-3). Was er sagt, nimmt die Spannung weg. Die Härte, mit der Jephta den erneut trotzigen Ephraimitern begegnet, führt zu einem Bürgerkrieg mit vielen Opfern (Ri 12:1-6; vgl. 1Kön 12:13-16).

Wie weise Menschen sind, lässt sich oft daran erkennen, was sie sagen (Spr 15:2). Die Weisen wissen, wann, wo und wie sie reden müssen. Die Geschicklichkeit, in der weise Menschen mit ihrer Zunge ihr Wissen weitergeben, macht dieses Wissen für andere attraktiv, so dass sie keine Mühe scheuen, es ebenfalls zu erwerben. Dann ist Wissen keine Theorie, sondern Praxis und ein Segen für die Zuhörer.

Wissen kommt von den Weisen und Narrheit von den Toren. Das sogenannte Wissen der Toren ist Narrheit. Was aus dem Mund der Toren kommt, ist nichts als Narrheit. Aus ihrem Mund sprudelt sie hervor, er fließt davon über. Die vielen Worte, die sie aus ihrem Mund aufsteigen lassen wie Wasser aus einer Quelle, zeigen, wie töricht ihr Herz ist.

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