Proverbs 3:7

Fürchte den HERRN

Der vierte Rat ist, nicht weise zu sein in seinen eigenen Augen (Spr 3:7; Jes 5:21; vgl. Röm 12:16). Er ist eine Warnung vor Selbstvertrauen. Er hängt mit den Gedanken zusammen, die in den vorherigen Versen zum Ausdruck kamen, nur der Blickwinkel ist hier ein anderer. Die vorherigen Verse zeigen Gott als Quelle der Weisheit und Führung. Jetzt werden wir vor einer Weisheit gewarnt, die Gott nicht miteinbezieht.

Unsere Herzen sind trügerisch. Wir sind in der Lage, uns selbst so schlau zu manipulieren, dass wir glauben, wir würden weise Entscheidungen treffen, weil wir ja so intelligent sind oder einen bestimmten Charakter haben. Es kann durchaus vorkommen, dass wir Gott vertrauen und darauf auch noch stolz sind. Der Herr Jesus verurteilte die Pharisäer und Rabbiner seiner Zeit nicht wegen ihres Betens zu Gott, sondern weil die Motive ihrer Gebete nicht rein waren.

Wahre Weisheit besteht nicht darin, unsere Talente zu verleugnen, sondern ihre Quelle zu erkennen. Wir sind dann weise in unseren Augen, wenn wir unsere eigenen Empfindungen oder Urteile über die des Herrn stellen. Hier geht es darum, unabhängig von Ihm zu handeln, es besser zu wissen als die Schrift. Wer weise ist, wird sich bewusst sein, dass er keine Weisheit in sich selbst hat, sondern dass seine Weisheit von Gott kommt.

Die höhere Quelle der Weisheit ist die Furcht des HERRN. Sie ist wahre Weisheit. Das Vorhandensein dieser Furcht zeigt sich in direkter, logischer Konsequenz darin, dass man dem Bösen den Rücken kehrt. Die Furcht des HERRN kann niemals mit bösen Handlungen im Einklang stehen; vielmehr bringt sie uns dazu, das Böse zu hassen (Ps 97:10).

„Heilung“ bedeutet, dass der Körper gesund wird (Spr 3:8). Auf den Rat von Spr 3:7 zu hören, hat diese gesegnete oder gesunde Auswirkung. Durch den „Nabel“ bekommt das Kind in der Gebärmutter Nahrung und wächst. Der Nabel ist auch das Zentrum des Körpers und symbolisiert den gesamten Körper. Der Körper kann durch die „Gebeine“ funktionieren. Wenn der Rat von Spr 3:7 befolgt wird, wirkt dies erfrischend auf die Gebeine. Dadurch gewinnen sie neue Kraft.

Das Wort für „Nabel“ steht nur noch in Hesekiel 16 (Hes 16:4). Es gibt kein besseres Beispiel für unsere Abhängigkeit von Gott als die des Fötus in der Gebärmutter, der seine Nahrung durch die Nabelschnur erhält, und zwar solange er sich in der Gebärmutter befindet. So wächst das Kind bis es geboren wird. Was in Spr 3:7 gesagt wird, ist also von wesentlicher Bedeutung für das geistliche Wachstum des Lebens eines Gläubigen aus Gott. Ohne Furcht des HERRN einerseits und Weichen vom Bösen andererseits ist gesundes geistliches Wachstum unmöglich.

Copyright information for GerKingComments