‏ Psalms 10:7

Was der Gottlose denkt, tut und sagt

In den Ps 10:2-11 erzählt der Psalmist, warum er in Ps 10:1 den HERRN in seiner Bedrängnis anruft. Er kämpft mit seinem Glauben, sein Glaube steht im Konflikt mit dem, was er sieht. In diesen Versen gibt er eine detaillierte Beschreibung des Gottlosen, in dem wir den Antichristen klar erkennen. Der Antichrist ist der Gottlose, der Gott nicht in Betracht zieht. Er lebt in reinem Stolz in Rebellion gegen Ihn.

Der Gottlose zeigt seinen Hass gegen Gott, indem er „in seinem Hochmut … hitzig“ den gottesfürchtigen „Elenden“ verfolgt (Ps 10:2). „Hitzig“ bedeutet, dass er bestrebt ist, den Gottesfürchtigen zu töten. Unterstützt wird er dabei von seinen Anhängern. Dies geht aus der zweiten Zeile des Verses 2 hervor. Der Psalmist fordert Gott auf, „sie“ „in den Anschlägen, die sie sich ersonnen haben“, gefangen zu nehmen. Die Anhänger des Antichristen sind vom gleichen dämonischen Geist beseelt und schmieden die gleichen dämonischen Pläne. Weiter unten, in den Ps 10:8-10, wird die Ausführung dieser listigen Plänen anschaulich beschrieben.

Seine mörderischen und räuberischen Begierden sind „die Gier seiner Seele“ (Ps 10:3). Er verhält sich, als ob er Gott wäre (2Thes 2:4b). Ohne Scham prahlt er mit seinen Sünden. Er gratuliert „dem Habsüchtige“, d. h. dem Mensch, der sich genauso verhält, wie er es tut. Auf der anderen Seite „verachtet“ er „den HERRN“. Er kümmert sich nicht nur nicht um Gott, sondern wendet sich bewusst gegen Ihn und spricht bewusst Böses von Ihm. In den Augen der Menschen mag er ein guter Herrscher sein, jemand, der sein Bestes tut, um den Menschen das Leben angenehmer zu machen, aber es ist alles nur Schein.

Der Gottlose ist sehr zufrieden mit sich selbst. Er steckt in Hochmut die Nase hoch und denkt in seiner Arroganz, dass jede Nachforschung dessen, was gut ist, nicht nötig sei (Ps 10:4). Er entscheidet selbst, was gut ist. Er ist seine eigene Norm. In seinen Gedanken, „alle seinen Gedanken“, ist kein Platz für Gott. Er verlästert Gott und verbannt Ihn aus seinem Denken.

Weil in seinen Gedanken kein Platz für Gott ist, verursachen „seine Wege immer Kummer“ [so die niederländische Übersetzung HSV] (Ps 10:5). Diejenigen, die ohne Gott leben, diejenigen, die Ihn nicht in ihr Leben einbeziehen, können anderen nur Schmerz und Leid zufügen. Es gibt keinen Gedanken an das Wohlergehen anderer.

Der Gottlose leugnet, dass er rechenschaftspflichtig ist gegenüber Gott. Deshalb, so behauptet er, habe er eine Lizenz, seinen Nächsten in sein System einzupassen. Wenn sein Nächster es nicht tut, wird er ihn entfernen, wie Kain es mit Abel tat. Das Gericht Gottes ist hoch über ihm, weit von ihm entfernt, und es ist ihm völlig gleichgültig. Er schiebt es von sich weg (vgl. Amos 6:3). „Seine Widersacher“, diejenigen, die mit ihm nicht einverstanden sind, „er bläst sie an“, er duldet ihre Nähe nicht und entfernt sie.

Es gibt in ihm nicht die geringste Bescheidenheit oder Unsicherheit über sein Handeln. In seinem Herzen ist der größte Stolz des Selbstvertrauens, dass er nicht wanken wird (Ps 10:6). Er eignet sich hier in seinem Stolz ein Privileg an, das Gott für die Gerechten bestimmt hat (Ps 15:5; Ps 16:8; Ps 21:8; Ps 112:6). Er sieht sich selbst die Geschlechter überleben und im Wohlstand weiterleben, unantastbar für das Unglück. „Unglück kann mich nicht treffen“, so denkt er in seiner Einbildung und in seinem Stolz.

Die Sprache, die sein Mund ausspricht, spiegelt das wider, was in seinem Herzen und in seinem Denken ist (Ps 10:7). Er flucht und täuscht nicht ab und zu und ist nicht ab und zu listig in seiner Rede, sein Mund ist voll davon. Es gibt keinen Platz für etwas anderes. Das kleinste Stückchen Wahrheit ist ihm fremd. „Unter seiner Zunge“, die auch seine Waffe ist, liegt „Mühsal und Unheil“. Seine Worte verbergen seine wahren Absichten. Es ist nichts Aufrichtiges in ihm.

In den Ps 10:8-10 beschreibt der Psalmist den Bösen als einen Löwen, der auf der Lauer liegt, um seine Beute zu überfallen und zu verschlingen. Seine Beute wird „die Unschuldigen“, „der Unglückliche“ (Ps 10:8), „die Elenden“ [2x] (Ps 10:9) und wieder „der Unglückliche“ (Ps 10:10) genannt. Sie sind dem mächtigen Löwen mit „seinen starken [Klauen]“ nicht gewachsen. Der Gottlose richtet sich gegen diejenigen, die gerecht vor Gott leben und deshalb seinen Hass auf sich nehmen.

Weil Gott nicht direkt eingreift, glaubt der Gottlose, er könne weiterhin Böses tun (Ps 10:11; vgl. Pred 8:11). Er sieht Gottes Geduld als Machtlosigkeit an. In seiner Torheit denkt er, Gott sei vergesslich und tut so, als ob es Ihm egal wäre, ja, dass Er das Böse „niemals“ sieht.

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