‏ Psalms 104:11

Gott kümmert sich um seine Schöpfung

Die „Quellen“, bei denen wir an die Regenwolken denken können, werden von Gott kontrolliert (Ps 104:10; vgl. Hiob 37:11; 12; Hiob 38:25; 26). Er bestimmt, dass sie ihr Wasser „zwischen den Bergen“ ausschütten und die Wasserströme zu den Tälern leiten sollen. Das sind die trockenen Flussbetten, die Wadis. Wenn es regnet, füllen sie sich und bilden Flüsse, die zwischen den Bergen fließen. Die Quellen sind die Orte, an denen das Wasser aus den Wadis zusammenläuft.

Mit Hilfe dieses Bewässerungssystems, das Gott geschaffen hat, „tränkt“ Er „alle Tieren des Feldes“ (Ps 104:11). Auf diese Weise hält Er sie am Leben. Auch „die Wildesel stillen ihren Durst“ dort. Wildesel leben in der trockenen Wüste und brauchen dringend Wasser. Die unbezähmbaren Tiere, die fern vom Menschen und völlig unabhängig von seiner Hilfe leben, sind für Gott ein Gegenstand der Fürsorge.

Gott sorgt auch dafür, dass die Vögel trinken können. Er hat die Wasserstellen so angelegt, dass „die Vögel des Himmels“ bei ihnen wohnen können (Ps 104:12). In der Nähe der Gewässer wachsen Bäume und Pflanzen, wo die Vögel wohnen und ihre Nahrung finden können. Sie trinken und kehren an ihren Platz in den Zweigen zurück, wo sie ihre Stimmen erklingen lassen, indem sie zur Ehre Gottes singen, um Ihm für seine Fürsorge für sie zu danken.

Das Wasser kommt direkt aus der Gegenwart Gottes, „aus seinen Obergemächern“ (Ps 104:13). Von dort aus „bewässert“ Er die Berge. Dass „die Erde von der Frucht“ seiner Werke „gesättigt wird“, bedeutet, dass die Flüsse als Frucht von Gottes Wirken, indem sie Regen geben, die Erde mit Wasser sättigen und sie fruchtbar machen. Durch den Regen lässt Gott „das Gras hervorsprossen für das Vieh, und Kraut zum Dienst der Menschen“ (Ps 104:14). So bringt Gott „Brot aus der Erde“ für alle Lebewesen auf der Erde hervor.

Wein, Öl und Brot (Ps 104:15) werden als Nahrungsmittel dargestellt, die aus der Erde stammen. Tatsächlich sind sie die Endprodukte von Trauben, Oliven und Weizen, nachdem sie vom Menschen verarbeitet wurden. Es ist gut, sich vor Augen zu halten, dass das Endprodukt seinen Ursprung in der Erde hat, wo Gott es wachsen ließ (1Kor 3:7). Es ist auch gut, sich daran zu erinnern, dass das Endprodukt nur zustande kam, weil Gott dem Menschen die Weisheit und die Kraft dazu gab. Wir sehen hier, dass der HERR nicht nur der Schöpfer ist. Er ist auch der Erhalter der Schöpfung, seiner Geschöpfe und damit auch des Menschen.

Die drei Rohstoffe, aus denen die Endprodukte hergestellt werden, sind die Zusammenfassung der Früchte des Landes. Sie werden oft in einem Atemzug genannt: „dein Getreide und deinen Most und dein Öl“ (5Mo 7:13; 5Mo 11:14; 5Mo 12:17; 5Mo 14:23; 5Mo 18:4). Der Wein wird hier mit Freude assoziiert (vgl. Ri 9:13; Pred 10:19). Das Öl ist ein Bild für den Heiligen Geist, mit dem der Gläubige gesalbt ist (1Joh 2:20; 27). Im Brot sehen wir ein Bild des Herrn Jesus, der das Brot des Lebens ist (Joh 6:35).

Auf dieser einen, selben Erde gibt es nicht nur alles im Überfluss, sondern auch eine große Vielfalt. Von dem Wasser, das Gott gibt, „werden gesättigt die Bäume des HERRN“ (Ps 104:16). Die Bäume ragen beeindruckend hoch über das Gras hinaus. Deshalb werden sie „Bäume des HERRN“ genannt. Vergleiche „Zedern Gottes“, die mächtige Zedern sind (Ps 80:11). Die Bäume liefern viele Arten von Früchten und auch Bauholz. Holz kann auch als Brennholz dienen, sowohl für Opfer als auch zum Kochen.

Bäume sind auch ein Ort, an dem die Vögel nisten, wo sie ihre Jungen bekommen und sie füttern und beschützen (Ps 104:17; Ps 104:12). Der Storch wird namentlich erwähnt, ebenso wie die Zypressen, die Bäume, in denen er sein Zuhause hat. Zypressenholz wurde für den Bau des Tempels verwendet (1Kön 5:22; 24; 1Kön 6:15; 34; 2Chr 2:7; 2Chr 3:5). Der Storch ist ein unreiner Vogel (3Mo 11:19; 5Mo 14:18), aber er kennt seine Jahreszeiten (Jer 8:7) und hat auch seinen festen Wohnort. Beides ist ihm von Gott gegeben.

Für die Steinböcke und für die Klippdachse hat Gott einen anderen Unterschlupf gemacht (Ps 104:18). Jedes Tier hat von Gott seinen eigenen Unterschlupf bekommen. Dort fühlt es sich zu Hause und auch sicher. So sind „die hohen Berge“, die für den Menschen schwer zu besteigen sind, „für die Steinböcke“ ein Schutzgebiet. Ähnlich sind die Felsen „eine Zuflucht für die Klippdachse“. Sie sind „ein nicht kräftiges Volk, und doch setzen sie ihr Haus auf den Felsen“ (Spr 30:26).

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