Psalms 111:4

Die Taten des HERRN

Mit „den Taten des HERRN“ (Ps 111:2) ist alles gemeint, was Er getan hat. Es bezieht sich auf die Erlösung seines Volkes. Alle diese Werke sind „groß“, d. h. zahlreich, wunderbar und ehrfurchtgebietend. Sie verlocken dazu, sie zu erforschen, obwohl sie nicht vollständig erforscht oder gezählt werden können (Hiob 5:9). Dieses Erforschen wird „von allen, die Gefallen an ihnen haben“, betrieben. Sich mit Gottes Taten zu beschäftigen, macht Freude, weil Gott seine Taten mit Freude getan hat und sich an ihnen erfreut.

Wer Gottes „Taten“ erforscht, sieht, dass sein Tun „Majestät und Pracht ist“ (Ps 111:3). Das Wort „Taten“ weist auf Aktion hin, auf die Ausführung von Handlungen zu einem bestimmten Zweck. Alle Handlungen Gottes sind durch Majestät oder Größe, Erhabenheit und Herrlichkeit, Pracht gekennzeichnet. Seine Taten spiegelt dies wider (vgl. Röm 1:19; 20). Wer das nicht sieht, ist vorsätzlich blind.

Seine Taten haben ihren Ursprung in seiner Gerechtigkeit. Seine Taten sind von Gerechtigkeit geprägt, das heißt, sie stehen immer im Einklang mit dem Bund, den Er mit dem Volk geschlossen hat. Niemals tut Er etwas, das im Widerspruch zu seiner Gerechtigkeit steht. Seine Gerechtigkeit zeigt sich in der Erlösung seines Volkes. Auf der Grundlage des Leidens Christi (Psalm 109) hat Gott Ihn auferweckt und kann Er den gläubigen Überrest in Gerechtigkeit erlösen. Weil seine Gerechtigkeit ewig währt, währen auch seien Taten ewig. Daher hat das Friedensreich, ein Reich, das auf Gerechtigkeit beruht, für immer Bestand.

Viele seiner Taten sind „Wundertaten“ (Ps 111:4). Wundertaten sind Taten, deren Ursprung übernatürlich ist. Er hat sie zu „einem Gedächtnis“ gestiftet. Hier können wir an die Feste des HERRN denken, durch die die Erinnerung an die Wundertaten wachgehalten wird. Zum Beispiel ist die Befreiung seines Volkes aus Ägypten eine Wundertat. Dafür hat Er die Einsetzung des Passahfestes als „Gedächtnis“ gegeben (2Mo 12:14). Für uns, die wir durch das Wunder des Kreuzes gerettet sind, hat der Herr Jesus sein Abendmahl als Gedächtnismahl eingesetzt (Lk 22:19).

Wundertaten zeigen nicht nur die Macht Gottes, sondern auch in besonderer Weise, dass Gott „gnädig und barmherzig“ ist. Wenn das Volk Gottes das Passahfest feiert, erinnert es sich daran, dass Er es in seiner Gnade und Barmherzigkeit aus der Sklaverei in Ägypten gerettet hat. Wenn wir bei der Feier des Abendmahls an den Herrn Jesus denken, erinnern wir uns daran, dass Er sich in seiner Gnade und Barmherzigkeit für uns in den Tod gegeben hat.

Einen besonderen Beweis seiner Gnade und Barmherzigkeit sah das irdische Volk Gottes in der „Speise“, die Er „denen, die ihn fürchten“ gegeben hat (Ps 111:5). Wir können an das Manna denken, das Er seinem Volk vierzig Jahre lang gab, als sie in der Wüste umherzogen. Er gab es ihnen aufgrund seines Bundes, dessen Er „in Ewigkeit“ gedenkt. Deshalb wird Er sein Volk niemals aufgeben oder im Stich lassen. Er bleibt den Verheißungen treu, die Er ihnen gegeben hat.

Ein weiterer deutlicher Beweis für „die Kraft seiner Taten“, die Er „seinem Volk kundgetan“ hat, ist, dass Er ihm „das Erbteil der Nationen“ gegeben hat (Ps 111:6). Um seinem Volk das verheißene Land zu geben, hat Er die Nationen vor ihnen aus dem Land vertrieben. Das Land wurde ihnen von Ihm als Erbteil gegeben. Das ist nicht nur ein Beweis für seine Kraft, sondern auch ein Beweis für seine Gnade und sein Erbarmen, denn sie hatten es nicht verdient.

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