Psalms 112:6

Der Gerechte besteht ewig

Weil der Weise seinen Gefallen an den Geboten Gottes hat, ist es sicher, dass er „in Ewigkeit nicht wanken wird“ (Ps 112:6). Dies bezieht sich sowohl auf sein Leben mit seinen Schwierigkeiten und Prüfungen als auch auf das Friedensreich, in dem jeder alttestamentliche Gläubige alle verheißenen Segnungen empfangen wird. Wegen seines unerschütterlichen Lebenswandels wird der Gerechte „zum ewigen Andenken“ sein. Man wird sich an ihn mit Dankbarkeit erinnern (vgl. Spr 10:7a; Apg 9:39). Das gilt besonders für den Herrn Jesus, den Gerechten (1Pet 3:18).

Dass das Friedensreich hier noch nicht als angekommen angesehen wird, zeigt sich auch daran, dass über den Gerechten „schlechte Nachricht“ verbreitet werden kann (Ps 112:7). Aber er fürchtet sich nicht vor dieser schlechten Nachricht, der über ihn kursiert. Das liegt nicht an einem großen Selbstbewusstsein, sondern daran, dass „sein Herz fest ist“, denn es „vertraut auf den HERRN“. Wer auf den HERRN vertraut, der weiß sich in Ihm verborgen und fürchtet sich nicht vor dem, was die Menschen über ihn sagen oder ihm antun.

Sein Herz ist fest, weil er auf den HERRN vertraut, und durch sein Vertrauen auf den HERRN „ist sein Herz befestigt“ (Ps 112:8). Deshalb wird er sich „nicht fürchten“, egal was auf ihn zukommt, ob es schlechte Nachrichten sind, die ihm mitgeteilt werden, oder ob es Gegner gibt, die ihn töten wollen. Nicht seine Gegner werden das letzte Wort haben, sondern der HERR. Es ist eine Frage der Zeit, aber es wird die Zeit kommen, in der „er [mit Genugtuung] auf seine Bedränger sieht“. Bis dahin muss er seinen Weg ruhig und im Vertrauen auf den HERRN gehen.

Während er, umgeben von Bedrängers, seinen Weg verfolgt, „streut er aus, gibt den Armen“ (Ps 112:9). Ausstreuen und den Armen geben sind die kennzeichnenden Merkmale des Gerechten. Er beschäftigt sich nicht mit sich selbst und seinen eigenen Umständen, sondern mit denen, die bedürftig sind. Das ist „seine Gerechtigkeit“, sein gerechtes Handeln, das darin besteht, anderen zu geben, was sie brauchen. „Almosen“ ist im Hebräischen die weibliche Form von „gerecht“, tsedeka bzw. tsedek. Ihr Wert „besteht ewig“.

Paulus zitiert diese beiden Zeilen dieses Verses im Zusammenhang mit dem Geben der Gläubigen an die Armen (2Kor 9:9). Dort spricht er vom Ausstreuen und Geben an die Armen und macht deutlich, dass das Ausstreuen und Geben kein Verlust ist, sondern eine gerechte Tat, deren Wert ewig währt. Die Ernte davon wird ewig gesehen.

Paulus stellt „Ausstreuen“ und „Geben“ in das Licht Gottes als der große Geber (2Kor 9:15). Gott hat die größte Gabe, die es je gab, gegeben. Eine absolut unvergleichliche Gabe. Gott könnte keinen größeren Beweis dafür geben, dass Er ein Geber ist, als durch die Gabe seines Sohnes. Es ist sein eigener, einziger, geliebter Sohn.

Das „Horn“, das Symbol der Stärke, des Gebers „wird erhöht werden in Ehre“. Es gehört viel geistliche Kraft dazu, angesichts der eigenen Not und des vorherrschenden Egoismus nicht an sich selbst, sondern an die Bedürfnisse der anderen zu denken. Der Weg der Selbstverleugnung ist der Weg des Sieges über alle Widerstände. Die Ehre, die damit verbunden ist, kommt. Der Herr Jesus sieht das, was anderen in seinem Namen angetan wurde, als das an, was Ihm angetan wurde (Mt 25:35-40). Dafür wird Er offen seine Wertschätzung ausdrücken und es mit einem Ehrenplatz in seinem Reich belohnen. Wer gibt, kann herrschen.

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