Psalms 124:6

Der HERR beschützt sein Volk

Psalm 120 beginnt mit Bedrängnis. Psalm 121 spricht von Vertrauen in der Bedrängnis. Psalm 123 ist ein Gebet in großer Bedrängnis. Psalm 124 bezeugt, dass sie den Angriff des Feindes durch die Hilfe des HERRN überlebt haben, was den Psalmisten dazu veranlasst, Ihn zu preisen. Nach der Aufzählung der vielen Rettungen durch den HERRN aus großer Bedrängnis und Feindschaft folgt der Dank: „Gepriesen sei der HERR, der uns nicht zum Raub gab ihren Zähnen!“ (Ps 124:6). Dem HERRN gebührt die ganze Ehre für den Schutz, den Er seinem Volk gewährt hat. Dies ist das Herz und der Mittelpunkt dieses Psalms.

In der Formulierung „der uns nicht gegeben hat“ steckt der Aspekt der Anerkennung, dass sie es verdient hätten. Der Feind wird als ein Raubtier dargestellt, das das Volk Gottes als „Raub“ für seine „Zähne“ ansah. Aber der HERR hat nicht zugelassen, dass sie zum Raub wurden.

Der Psalmist fühlte sich in einer Schlinge gefangen, und der sichere Tod erwartete ihn. Er war wie ein schwacher Vogel, der nicht mehr fliehen kann. Der HERR, der Hüter Israels, gab ihn nicht als Raub hin. Er war ihm nahe, zerriss die Schlinge und befreite den Psalmisten. Der Feind war mächtig, aber mit dem HERRN war der Psalmist mehr als siegreich.

Er ließ die Seele seiner Auserwählten „entkommen wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelfänger“ (Ps 124:7). Es klingt wie ein triumphaler Ausruf, dass sie „entkommen“ sind. Dem Feind ist es nicht gelungen, sie in seiner Schlinge zu halten, denn „die Schlinge ist zerrissen, und wir sind entkommen“. Der HERR hat dafür gesorgt, dass sie entkommen konnten. Dafür gebührt Ihm der ganze Ruhm.

Während des Schreibens über diesen Psalm, verkündete der amerikanische Präsident Trump, dass Amerika Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt (6. Dezember 2017). Dies hat zu wütenden Reaktionen in der arabischen Welt und hauptsächlich zu missbilligenden Reaktionen im Rest der Welt geführt. Alles und jeder wendet sich gegen Israel. Es werden Schlingen für sie aufgestellt. Aber sie werden entkommen, nicht mit Hilfe irgendeines amerikanischen Präsidenten – denn diese Hoffnung wird enttäuscht werden, wie alle Hoffnungen der Menschen – sondern einfach durch den HERRN, der sich um sein Volk kümmert.

Das Lied endet mit der Verkündigung des Namens des HERRN (Ps 124:8). Dieser Name ist ihre Hilfe. Es ist sein Name, der garantiert, dass Er alle Verheißungen, die Er seinem Volk gegeben hat, erfüllen wird. Die Grundlage dafür ist der neue Bund, den Er mit ihnen geschlossen hat. Er ist der HERR, „der Himmel und Erde gemacht hat“ (vgl. Ps 121:2), was bedeutet, dass Er die volle Kontrolle über sie hat. Das bedeutet auch, dass Er sein Volk und alle Völker regiert. Das ist ein großer Trost für sein Volk. Es ist auch ein starkes Zeugnis in einer Welt, die ihren Schöpfer verleugnet.

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