Psalms 132:16

Gottes Antwort

In diesem Abschnitt erhört der HERR das Gebet aus den vorangegangenen Versen. Er beginnt mit einer Antwort auf Davids Eid in Ps 132:2. Die Antwort auf Davids Eid ist ein Eid des HERRN selbst, gefolgt von der Verweigerung, jemals von diesem Eid abzuweichen, was den Eid noch verstärkt: Er hat David „in Wahrheit geschworen, er wird nicht davon abweichen“ (Ps 132:11; vgl. Heb 6:16-18).

Und was hat Er David geschworen, dem Er nicht untreu sein wird? „Von der Frucht deines Leibes will ich auf deinem Thron setzen“ (vgl. 2Sam 7:12; 13). Petrus zitiert diesen Vers in seiner Predigt am Pfingsttag und bezieht seine Erfüllung auf den Herrn Jesus (Apg 2:30; 31; vgl. Lk 1:31-33).

Der HERR knüpft die Thronfolge des Sohnes Davids und der Söhne seines Sohnes an Bedingungen (Ps 132:12; 2Sam 7:14; 15). Sie müssen auf die Belehrung Gottes hören. Er wird sie lehren, seinen Bund und seine Zeugnisse zu beachten. Wenn sie das tun, werden sie auf seinem Thron sitzen. Aber das haben sie nicht getan. Infolgedessen ist das Haus Davids in den Ruin gestürzt. Gott wird dieses Haus wieder aufrichten, denn es gibt einen Sohn Davids, der seinen Bund und seine Zeugnisse eingehalten hat.

Dieser Sohn hat nicht nur seinen Bund und seine Zeugnisse eingehalten, sondern Er hat den Bund erneuert, indem Er als Mittler den Fluch des alten Bundes wegnahm. Dafür hat Er das Blut des neuen Bundes vergossen und auf dieser Grundlage den Segen des neuen Bundes gesichert. Einer seiner Segnungen ist die Wiederherstellung des Hauses David.

Untrennbar mit der Verheißung des ewigen Königtums Davids verbunden ist die Erwählung Zions durch den HERRN (Ps 132:13). In der historischen Erzählung in 2. Samuel 6 und 7 finden wir nur die Sichtweise Davids. Hier, im Gebet des Psalms 132, finden wir auch die Sicht des HERRN. Der HERR hat es getan, weil Er Zion erwählt hat und weil Er eine Wohnstätte wollte. Zion ist der Ort, den der HERR erwählt hat, „um seinen Namen dahin zu setzen“ (5Mo 12:5).

Der Ort, den David suchte und fand, ist längst von Gott auserwählt worden. Er hat diesen Ort „begehrt zu seiner Wohnstätte“. Es gibt bei Gott nicht nur die Wahl dieses Ortes, sondern auch den Wunsch, dort zu wohnen. Die Wohnstätte des Königs ist auch die Wohnstätte Gottes. Der Tempel und das Königtum gehören zusammen.

Es handelt sich auch nicht um einen vorübergehenden Ruheplatz für Gott, sondern um seine „Ruhe auf ewig“ (Ps 132:14). Die Verheißung, in die Ruhe Gottes einzugehen, gilt auch heute noch. Ihre Bedeutung wird in Hebräer 3 und 4 erklärt. Der Grund, das es auf ewig ist, ist, dass das Volk und seine Fürsten durch die Kraft des Blutes des neuen Bundes ein erneuertes Herz erhalten werden, durch das sie dem HERRN treu bleiben (Heb 13:20).

Mit „ewig“ ist hier die Zeit des Friedensreiches gemeint. Während dieser ganzen Zeit ist Zion seine ständige Wohnstätte (vgl. Ps 68:17). Er wird nicht mehr mit dem Volk durch die Wüste ziehen müssen, denn das Volk lebt in Sicherheit und Frieden im Land. Er wird sein Volk auch nicht mehr verlassen müssen, denn es dient Ihm in Treue. Diese Aspekte sind Anlass, dass Er sich danach gesehnt hat, dort zu wohnen.

Dadurch, dass Gott in der Mitte seines Volkes wohnt, wird es Nahrung im Überfluss geben, sodass die Armen mit Brot gesättigt werden (Ps 132:15). Wo Er wohnt, da segnet Er reichlich diejenigen, die zu Ihm kommen. Die „Armen“ bedürfen besonders des Schutzes und der Fürsorge des HERRN (vgl. Ps 86:1). Der Herr Jesus machte sich eins mit den Elenden und Armen (Ps 109:22).

Er gibt nicht nur Brot für den Leib, sondern auch Brot für die Seele. Die Armen sind nicht so sehr die materiell Armen, sondern die Armen im Geiste (Mt 5:3). Sie sind nicht voll von sich selbst, sondern leer; sie haben keine hohen Ansprüche. Dadurch können sie innerlich mit Frieden gesättigt werden.

In Ps 132:9 wird gebetet, dass der HERR seine Priester mit Gerechtigkeit bekleidet und seine Frommen jubeln lässt. In Ps 132:16 hören wir die Verheißung des HERRN, dass Er genau das tun wird. Er wird sogar noch mehr tun, denn Er wird die „Priester … mit Heil bekleiden“. Das Heil ist die Rettung im wahrsten Sinn des Wortes, der Gerechtigkeit einschließlich. Es ist der Genuss des vollen Segens der Gegenwart Gottes. Die frommen Bewohner Zions antworten nicht mit „jubeln“, wie es gefordert wurde, sondern mit „laut jubeln“. Wenn der HERR ein Gebet erhört, so tut Er es nach dem Reichtum seiner Gnade und deshalb in Fülle.

In Ps 132:17, der anschließt an Ps 132:12, spricht der HERR von „einem Horn“, das Er für David wachsen lassen wird. Zacharias spricht in seinem Lobsang von „einem Horn [des] Heils“ und bezieht sich damit auf den Herrn Jesus (Lk 1:68; 69). Ein Horn ist ein Symbol der siegreichen Macht (vgl. Ps 92:11; Off 13:1; Off 5:6). „Wachsen“ ist eigentlich „sprossen“ und weist auf das Sprießen des Sprosses, des Messias, hin (Jes 4:2; Jer 23:5; Jer 33:15; Sach 3:8; Sach 6:12).

Der HERR spricht auch von „einer Leuchte“, die Er für seinen Gesalbten bereiten wird. Von David wird als Leuchte gesprochen (2Sam 21:17). Auch sein Sohn wird als Leuchte bezeichnet (1Kön 11:36). Das Zurichten einer Lampe hat die Bedeutung, dass das Licht des Hauses Davids niemals erlöschen wird. Es wird immer einen Nachkommen Davids geben, der als König regieren wird. Dies ist in dem Herrn Jesus, dem wahren Gesalbten, Wirklichkeit geworden.

Die Feinde von Gottes König und Gottes Volk sind immer darauf aus, zu verhindern, dass Gott geehrt und Ihm gedient wird (Ps 132:18). Der Messias wird sie „mit Schande bekleiden“. Im Gegensatz dazu wird die Krone auf dem Gesalbten blühen. Das Wort für Krone bedeutet wörtlich „Weihe“ und wird mit dem Diadem auf dem Kopf des Hohenpriesters als Zeichen seiner Weihe in Verbindung gebracht (2Mo 29:6; 2Mo 39:30; 3Mo 8:9). Der König, der Messias, über Israel ist Gott geweiht und gleichzeitig Priester (Sach 6:12; 13). Dieser letztgenannte Aspekt ist das Thema des folgenden Psalms, der vom Herrn Jesus als dem Hohenpriester spricht.

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