Psalms 45:8

Deutsche Versen (4-10)

König und Bräutigam

König David ist in seinen Siegen ein Typus für den Christus, der alle seine Feinde überwinden wird. Die Schönheit des Herrn Jesus in Ps 45:3 zeigt sich nicht nur in seinen Worten, sondern auch in seinen Taten, die ab Ps 45:4 erwähnt werden. Ab Ps 45:4 geht es um das zweite Kommen des Herrn Jesus auf die Erde.

Es beginnt mit einer Ermahnung des gläubigen Überrestes an den Herrn Jesus, sein Schwert um die Hüfte zu gürten und für die Sache der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes hinzuziehen. Der Zweck ist hier, wie bei der Holdseligkeit in Ps 45:3, die Ehre Gottes hochzuhalten und die Schönheit des Königs zur Schau zu stellen. Er wird das Hochhalten durchsetzen und das Reich Gottes im Friedensreich gestalten.

Christus ist der „Held“, der Mann mit der Kraft und Fähigkeit, alles und jeden zu überwinden. Gegen Ihn kann niemand bestehen (Jes 42:13). Das Schwert seiner Pracht und seiner Majestät an der Hüfte ist sein Wort, mit dem Er alles niederschlägt und unterwirft, was sich Gott widersetzt. Das Bild ist das eines Königs, der mit umgürtetem Schwert in den Krieg zieht. Das Schwert bedeutet, dass der König jetzt nicht nur als Retter, sondern auch als Richter kommt. Dass das Schwert die Zeichen seiner Pracht und seiner Majestät trägt, weist auf die Siege hin, die der König in der Vergangenheit errungen hat.

Ihm wird gesagt, dass Er glücklich in seiner Majestät hinziehen soll (Ps 45:5). Es ist ein Wunsch und gleichzeitig eine prophetische Beschreibung. Er ist immer glücklich und von Majestät umgeben, sowohl in seiner Erniedrigung als auch in seiner Verherrlichung. Jetzt geht es um den König, der in den Krieg hinzieht und in seiner Kriegsführung erfolgreich sein wird. Wenn Er in Herrlichkeit erscheint, ist das „um der Wahrheit und der Sanftmut [und der] Gerechtigkeit willen“. Die Wahrheit, was Er sagt, ist seine Kraft. Die Sanftmut erinnert an sein erstes Kommen (Sach 9:9). Er hat die Eigenschaften davon nicht verloren, wenn Er in Majestät handelt.

Er wird, wenn Er wiederkommt, in Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit regieren. „Wahrheit“ bedeutet, dass Er in Wort und Tat absolut vertrauenswürdig ist und dass jede Falschheit oder Verlogenheit absolut abwesend sind. „Sanftmut“ ist notwendig, um bei Gott zu sein (Jes 57:15). „Gerechtigkeit“ bedeutet, dass alles, was Er sagt und tut, in völliger Übereinstimmung mit Gottes heiligen Anforderungen und seinem Bund steht.

Unsere Aufgabe ist es schon jetzt im Reich Gottes – das ein Reich im Verborgenen ist, das die Welt nicht sieht – Christus in Sanftmut zu dienen (Röm 14:17; 18).

Wir sehen die Kraft des Gerichts in der Rechten. Die rechte Hand ist die Hand der Kraft und der Ehre. Er wird seine rechte Hand lenken, um furchterregende Taten zu tun. Was Er im Gericht tut, wird Erstaunen und Verwunderung hervorrufen. Es sind Kraft- und Heldentaten, die noch nie zuvor in einem Krieg gezeigt wurden. Es beschreibt die großen Eroberungen des Messias, durch die Er sich die ganze Welt unterwirft.

Er zieht in den Krieg und wird alle seine Feinde vollständig vernichten. Dann errichtet Er seine Herrschaft, die auf der Wahrheit beruht. Er regiert in vollkommener Gerechtigkeit, nicht als rücksichtsloser Herrscher, sondern in Sanftmut.

Die scharfen Pfeile, die er abschießt, sind seine Worte, die die Herzen seiner Feinde treffen und die feindlichen Völker zu Fall bringen (Ps 45:6; vgl. Joh 12:48b). Das Wort Gottes ist scharf und deshalb tief durchdringend und tödlich für das, was nicht mit ihm übereinstimmt (Heb 4:12). Kein Mensch wird vor Ihm bestehen.

Alle seine Feinde, zu denen wir den König des Nordens, den Assyrer, das Tier aus dem Meer und das Tier aus der Erde, die die Diktatoren des wiederhergestellten Europas bzw. die abtrünnige Masse Israels sind, und den Fürsten des äußersten Nordens erwähnen können, sind alle Feinde, die unter Ihm fallen werden. Es ist der Sieg der Wahrheit des Wortes.

Gott sagt zu seinem König, dass sein Thron „immer und ewig“ besteht (Ps 45:7). Er spricht Ihn mit „O Gott“ an. Der Schreiber des Briefes an die Hebräer führt diesen und den nächsten Vers als Beweis dafür an, dass der Mensch Christus der Sohn Gottes ist und deshalb Gott ist und somit weit über die Engel erhaben ist (Heb 1:8; 9). Gott spricht von seinem Thron. Es ist ein ewiger Thron, weil Gerechtigkeit sein Fundament ist.

Er sitzt als Mensch auf dem Thron. Jetzt sitzt Er nicht auf seinem eigenen Thron, sondern auf dem Thron des Vaters (Off 3:21). In der Zukunft wird Er auf seinem eigenen Thron sitzen (Mt 25:31). Auf welchem Thron Er auch sitzt, sein Thron ist unbeweglich, und der, der darauf sitzt, kann von keiner Macht der Welt gestürzt werden. Es ist sein Thron auf der Erde, auf dem Er sitzt, nachdem, was oben in den Ps 45:5; 6 beschrieben ist. Er hat den Thron rechtmäßig in Besitz genommen.

Der Messias übt seine Herrschaft, für die das Zepter das Symbol ist, in aufrichtiger Weise aus. Es ist „das Zepter der Aufrichtigkeit“. Niemand kann die Gerechtigkeit seiner Regierung in Frage stellen. Dafür gibt es keinen Grund, denn Er regiert nach dem gerechten Gesetz Gottes. Alles, was Christus besitzt, besitzt Er in gerechter Weise. Was die Braut besitzt, und was die Gläubigen besitzen, das besitzen sie aus Gnade, die auf der Gerechtigkeit beruht, die Ihm eigen ist und ihnen zugerechnet wird.

Gott spricht zu seinem Sohn und sagt Ihm, dass Er auf seinem eigenen Thron sitzen wird. Seine Liebe der Gerechtigkeit und sein Hass der Gottlosigkeit sind der Grund, warum Ihm ein so besonderer Platz eingeräumt wird (Ps 45:8). „Gottlosigkeit“ wird im Zitat in Hebräer 1 als „Gesetzlosigkeit“ wiedergegeben (Heb 1:9). Gesetzlosigkeit ist das Wesen der Sünde, denn „Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1Joh 3:4). Es ist nicht nur ein Verstoß gegen das Gesetz Gottes, sondern die Verleugnung jeglicher Autorität, und ganz sicher der von Gott. Das ist es, was der Herr Jesus hasst, der die Autorität Gottes immer vollkommen anerkannt und aufrechterhalten hat.

Christus ist absolut einzigartig in seiner Liebe zur Gerechtigkeit und seinem Hass auf Gottlosigkeit. Er ist der Einzige auf der ganzen Erde, von dem das von Gott gesagt werden kann. „Darum“, aus diesem Grund, hat Er von Gott einen so einzigartigen Platz bekommen. Ist Er dann nicht auch würdig, diesen einzigartigen Platz in unseren Herzen zu bekommen?

Seine Salbung mit Freudenöl ist der Ausdruck dessen, wer Er für das Herz Gottes ist. Es geht nicht nur um Öl. Damit ist Er bereits zum König gesalbt. Hier handelt es sich um eine besondere Salbung, die mit „Freudenöl“ erfolgt, weil es der Tag seiner Hochzeit ist. Er ist gesalbt „mehr als deine Genossen“. Seine Genossen sind prophetisch gesehen der treue Überrest. Sie haben zuerst das Leiden mit Ihm geteilt und nun haben sie Anteil an seiner Verherrlichung und Freude (vgl. Röm 8:17). Seine Salbung zeigt, dass Er der Erste unter ihnen ist (Heb 1:9). Jeder Gläubige sehnt sich danach, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt, dem in seinem Leben auf der Erde so viel Unrecht angetan wurde.

Myrrhe und Kassia (Ps 45:9) sind Bestandteile des heiligen Salböls, das speziell für Gott bestimmt ist (2Mo 30:22-25; 31-33). Die Kleider des Bräutigams duften danach (vgl. 2Kor 2:15). Der Messias ist in erster Linie für Gott. Er wird in seinen Herrlichkeiten beschrieben. Wir finden diese Gewürze auch bei der Braut, wenn sie vom Bräutigam im Hohelied beschrieben wird (Hld 4:14).

In diesen Kleidern erscheint Er, wenn Er aus den „Palästen von Elfenbein“ kommt. Salomo hatte einen großen Elfenbeinthron (1Kön 10:18), aber Er, der mehr ist als Salomo, wohnt in Palästen von Elfenbein. Elfenbein spricht von dem Wertvollen, das entsteht, weil der Tod eines anderen stattgefunden hat. Hier erscheint Er anders als in der Kriegstracht in den vorherigen Versen (Ps 45:4-6). Er ist nicht nur von dem kostbaren Duft des Freudenöls der Freude umgeben, sondern wird auch durch die Salbung mit dem Freudenöl mit Freude erfüllt.

„Königstöchter“ umgeben die Braut (Ps 45:10). Die Töchter des Königs sind hohe Repräsentanten der Nationen, die in das Friedensreich kommen werden. Die Tochter Tyrus (Ps 45:13) ist eine von ihnen. Sie repräsentiert den Reichtum der Nationen. Die Nationen kommen mit Geschenken und nehmen an der allgemeinen Freude der Hochzeit teil.

Die Königin hat einen besonderen Platz. Sie regiert zusammen mit dem Messias. Das Wort für Königin ist hier das Wort, das für eine Frau verwendet wird, die durch ihre Heirat mit dem König zur Königin wird. Die Königin ist die irdische Braut des Messias, die der treue Überrest ist, das Jerusalem, das auf der Erde ist. Die Erde wird Christus und seiner Braut unterworfen sein. Es gibt zwei Ausnahmen von dieser Unterordnung: Gott (1Kor 15:27) und die Gemeinde (Eph 1:22; 23).

Die Königin steht zur rechten Hand des Königs. Die rechte Hand ist nicht nur ein Symbol der Macht, sondern auch ein erhabener Platz, ein Platz der Ehre (vgl. 1Kön 2:19; Mk 16:19; Heb 1:3). Die Königin muss noch zum König gebracht werden (Ps 45:15; 16), aber der Psalmist sieht diese Szene bereits voraus. Sie ist „in Gold von Ofir“ bekleidet. Das Gold verweist auf die Herrlichkeit Gottes. Die Braut sieht so prächtig aus, weil Gott seine eigene Herrlichkeit auf sie gelegt hat (Hes 16:14).

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