Revelation of John 11:15-17

Die siebte Posaune

Off 11:9. Die zwei Zeugen sind also getötet worden. Das erfolgreiche Auftreten des Tieres wird der ganzen Welt gezeigt. Die Leichen werden durch die herbeigeeilten Reporter über Internet, Fernsehen und Satelliten der ganzen Welt gezeigt. Du kannst dir heute gut vorstellen, wie diese Nachricht weltweit verbreitet wird, wobei auch Bilder der erschlagenen „Feinde“ gezeigt werden. Die Massenmedien spielen übrigens eine Hauptrolle bei der Bildung der Gedanken des Menschen. Du siehst heute eine Generation aufwachsen, die nicht von Eltern auferzogen wird, sondern von den Medien.

Die Leichen dieser „Feinde der Menschheit“ sind kein Begräbnis wert. Wer sie begraben wollte, bekommt dazu keine Erlaubnis (Ps 79:1-3). Zugleich bleiben die Leichen als Siegestrophäe liegen: eine Erinnerung an den Sieg des Tieres und ein Beweis seiner Macht. All das dient der Herrlichkeit des Diktators, der die Welt von diesen Menschen „erlöst“ hat. Davon geht auch die Warnung aus, dass dies das Los all derer ist, die sich dem Tier widersetzen.

Off 11:10. Wenn dieses ärgerliche Zeugnis zu Ende gekommen ist, wird die Weltbevölkerung wie in einem Siegesrausch ein Fest begehen. Um den Sieg zu feiern, senden sie einander Geschenke (Est 9:19; 22). Sie gratulieren einander zum Tod der elenden Propheten, die sie so gepeinigt hatten. Sie haben sich der Botschaft Gottes, die diese verkündigten, nicht geöffnet. Die erlittene Pein hat sie nicht zu Gott getrieben. Das war Gottes Absicht mit seinen zwei Zeugen.

Es ist nicht nur die ungläubige Masse in Israel, die sich über ihren Tod freut. So wie Juden und Heiden zusammen den Herrn Jesus verwarfen, teilt auch hier die ganze Welt die teuflische Freude der abgefallenen Juden über den Tod der Zeugen des Herrn.

Off 11:11. Ihre Freude wird jedoch nur von kurzer Dauer sein. Nach dreieinhalb Tagen sehen sie etwas, was sie mit großer Furcht erfüllt. Die Zeugen stellen sich auf ihre Füße! Das geschieht dadurch, dass der Geist des Lebens aus Gott in sie kommt. Doch davon haben die Zuschauer keine Ahnung. So wie die Welt Zeuge ihres Todes war, ist sie auch Zeuge ihrer Auferstehung. Dadurch werden sie erkennen müssen, dass Gott stärker ist als seine Feinde.

Off 11:12. Wenn die zwei Zeugen auferstanden sind, bekommen sie aus dem Himmel den Befehl, dort hinaufzusteigen. Ihr Zeugnis im Leben, im Sterben und in der Auferstehung ist vorüber. Sie werden zum Himmel hinaufgerufen. Von der Stimme geht eine solche Kraft aus, dass sie in einer Wolke zum Himmel hinaufsteigen. Es scheint so, dass diese Wolke das Symbol der Gegenwart Gottes ist. Gott nimmt sie in seine Gegenwart. Sie haben Ihn verherrlicht, und nun verherrlicht Er sie.

Alle ihre Feinde schauen sie an. Die Himmelfahrt des Herrn Jesus wurde nicht von Ungläubigen geschaut, ebenso wenig wie die Entrückung der Gemeinde von Ungläubigen geschaut werden wird. Bei der Auferstehung und Himmelfahrt der zwei Zeugen ist das anders. Die wird nicht nur gesehen, sondern angeschaut. Die Zuschauer nehmen dieses Ereignis, das sie für unmöglich gehalten hatten, mit Bestürzung wahr. Sie können ihren Augen nicht trauen. Doch obwohl dieses Wunder nicht zu leugnen ist und es sich vor ihren Augen vollzieht, hat es keine Wirkung auf ihr Gewissen vor Gott.

Off 11:13. Es kann nichts übrigbleiben als nur Gericht. Wenn die zwei Zeugen in den Himmel aufgenommen sind, geschieht ein großes Erdbeben. Jerusalem wird durch eine mächtige Hand geschüttelt, wodurch der zehnte Teil der Stadt verwüstet wird. Das kostet 7000 Menschen das Leben. Es heißt hier „Menschennamen“. Das bedeutet, dass Gott die Namen all derer kennt, die umgekommen sind. Er kennt die Namen derer, die sich vor dem Tier niedergebeugt haben. Er kennt auch die Namen der 7000 zur Zeit Elias, die ihre Knie nicht vor dem Baal gebeugt haben (1Kön 19:18). Gott rechnet nicht in Zahlen, es geht Ihm nicht um Statistiken, sondern um Personen.

Furcht erfüllt die Übrigen, die nicht vom Gericht getroffen werden und sie geben dem Gott des Himmels Ehre. Das bedeutet nicht, dass sie sich bekehrt haben, sondern dass sie Gottes Hand in diesem Ereignis erkennen. Als der Herr Jesus in Gnade auf der Erde war und in Gnade handelte, gaben Menschen dadurch ebenfalls Gott Ehre. Doch auch da kann keine Rede von einer echten Bekehrung sein. Du kannst verstandesmäßig überzeugt sein, dass Gott am Werk ist, ohne dass dein Gewissen berührt wird.

Off 11:14. Mit der Erfüllung des zweiten „Wehe“ endet der Einschub von Kapitel 10,1–11,13. Wir sind nun bei der siebten und letzten Gerichtsposaune angekommen, die auch das dritte „Wehe“ genannt wird. Die letzten drei Posaunen werden „Wehe“ genannt, weil sie noch schlimmer sind als die ersten vier. Das erste „Wehe“ kommt aus dem Schlund des Abgrunds (Off 9:1-12), das zweite „Wehe“ kommt vom Euphrat her (Off 9:13-21) und das dritte „Wehe“ kommt aus dem Himmel, von dem Herrn Jesus selbst.

Off 11:15. Mit dem Blasen der siebten Posaune kommt das Reich zwar sehr nahe, doch es ist noch nicht ganz so weit, dass es auch errichtet wird. Das Reich ist jedoch bereits so nahe, dass der Himmel mitteilt, es sei schon gekommen. So sprechen die Stimmen in dem Himmel es laut aus. Es müssen allerdings noch andere Gerichte stattfinden. Die werden in den Kapiteln 15 und 16 beschrieben. Es sind jedoch Gerichte von kurzer Dauer. Diese Gerichte bilden zusammen die siebte Posaune.

Das Reich, so betrachtet wird, als sei es gekommen, ist ein ungeteiltes Reich und erstreckt sich über die ganze Welt. Das ist nur deshalb möglich, weil der Herr und sein Christus die Macht in die Hand nehmen. Er wird gerecht und gnädig regieren. Wenn Er einmal regiert, wird diese Regierung nicht zu Ende kommen, solange Sonne, Mond und Erde bestehen (Ps 72:5; 7; 17). Er, der von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen wird, ist der Herr, Gott, und Er regiert in der Person seines Christus, dem Sohn des Menschen, der selbst auch Gott ist. Unser Herr und sein Christus sind ein und derselbe Gott und doch zwei Personen. Dies ist und bleibt ein Wunder der Ewigkeit.

Off 11:16. Als diese gewaltige Nachricht ertönt ist, reagieren die 24 Ältesten. Durch den Geist verstehen sie, was dort geschieht und geschehen wird. Sie begreifen die Bedeutung der Ereignisse und begreifen noch mehr Größe dessen, der alles zustande bringt. Sie können daher auch nicht auf ihren Thronen sitzen bleiben, sondern fallen in Anbetung vor Gott nieder (vgl. Off 4:10; Off 5:8).

Off 11:17. Während sie anbeten, danken sie Gott. Sie sprechen Ihn mit mehreren Namen an. Sie nennen Ihn zuerst Herr, das ist Jahwe, der Gott des Bundes. Er tut das, wozu Er sich verpflichtet hat. Sie nennen Ihn auch Gott, den Allmächtigen. Das ist Gott in seiner Schöpfermacht, der als der Allmächtige alles, was Er geschaffen hat, erhält und zu seinem Ziel bringt.

Weiterhin sagen sie von Ihm, dass Er da ist und da war. „Der da kommt“ wird nicht mehr hinzugefügt. „Der da ist“ weist auf seine ewige Existenz hin, und „der da war“ weist auf seine Beziehung zur Vergangenheit hin. „Der da kommt“ ist nicht mehr nötig, weil Er hier als gekommen gesehen wird und als der, der seine Herrschaft angetreten hat.

Das hat Er dadurch getan, dass Er seine große Macht angenommen hat. Er hat diese große Macht immer gehabt. Doch nun greift Er mit Macht in das Weltgeschehen ein. Und was Er angenommen hat, gibt Er nie mehr aus der Hand und es kann Ihm auch nie mehr weggenommen werden. Seine große Macht ist die Garantie dafür.

Off 11:18. Die Ältesten sprechen auch über den Zorn Gottes. Sie tun das in Verbindung mit dem Zorn der Nationen, das ist die gesamte Menschheit. Die Nationen haben sich in den vergangenen Jahrhunderten immer gegen Gott aufgelehnt und haben sich Ihm widersetzt. Doch nun ist es vorbei mit ihrem Zorn, denn Gott mit seinem Zorn macht dem ein Ende. Das Wortspiel zeigt, wie unbedeutend der Zorn des Menschen gegenüber dem Zorn des allmächtigen Gottes ist. Du siehst diese beiden Seiten auch in Psalm 2, wo der Gegensatz zwischen dem Toben der Völker und der Reaktion Gottes darauf noch stärker zum Ausdruck kommt (Ps 2:1-6).

Mit dem Kommen des Reiches ist die Zeit gekommen, dass Gott die Toten richten wird, obwohl das Gericht erst nach dem Friedensreich ausgeführt werden wird (Off 20:12). Doch für das Austeilen des Lohnes ist die Zeit gekommen. Der Lohn ist für die, die als echte Knechte in Gehorsam gegenüber Gott, als wahre Propheten, seine Worte zu denen gesprochen haben, zu denen sie gesandt waren. Das hatte ihre Verwerfung und Spott zur Folge, doch nun bekommen sie Lohn. Dieser Lohn wird im Friedensreich gegeben (Off 22:12). Obwohl es eigentlich noch nicht so weit ist, kann doch so darüber gesprochen werden, weil die Regierung in den Händen des Herrn Jesus liegt. Auch die Heiligen, solche, die in einer verdorbenen Welt abgesondert für Ihn gelebt haben, bekommen nun ihren Lohn. Sie haben aus Ehrfurcht vor seinem Namen so gelebt, jeder entsprechend dem Maß seiner Verantwortung, was in „die Kleinen und die Großen“ im Ausdruck kommt.

Schließlich ist die Zeit Gottes gekommen, die zu verderben, die die Erde verderben. Dabei geht es um die drei Tiere aus den Kapiteln 12 und 13 (den Drachen, das Tier aus dem Meer und das Tier aus der Erde) und um alle, die ihnen gefolgt sind. Das ist eine andere Kategorie als die Toten, die früher in diesem Vers genannt werden. So wird alles weggetan, was dem Friedensreich immer im Weg stand, und so werden die belohnt, die immer im Glauben an den Friedefürsten und sein Kommen gelebt haben.

Off 11:19. Mit diesem Vers beginnt eine neue Einschaltung, die bis Kapitel 15,4 reicht. Ab Kapitel 15,5 werden die sieben Schalengerichte beschrieben. In dieser Einschaltung zeigt der Heilige Geist die Hauptfiguren der Kapitel 8–11. Dort siehst du den Drachen (das ist Satan) und das erste und das zweite Tier. Andere Hauptpersonen sind: die Frau (Israel), der Sohn (Christus), Michael und die große Hure Babylon. Insgesamt sind es sieben Hauptpersonen, die Revue passieren.

Der Ausgangspunkt der Einschaltung sind der Tempel Gottes im Himmel und die Bundeslade. Der Tempel ist die Wohnung Gottes in der Mitte seines Volkes, und die Bundeslade erinnert an die Treue Gottes im Blick auf seinen Bund mit seinem Volk. Das steht in einem scharfen Kontrast zu dem, was im selben Augenblick im Tempel auf der Erde stattfindet. Dieser wird auf abscheuliche Weise vom Antichrist entheiligt. Gott ist zutiefst entrüstet über das, was auf der Erde geschieht. Die Blitze, Stimmen, Donner, ein Erdbeben und ein großer Hagel drücken das auf eindrucksvolle Weise aus.

Lies noch einmal Offenbarung 11,9–19.

Frage oder Aufgabe: Welche Gemeinsamkeiten siehst du bei den zwei Zeugen und dem Herrn Jesus? Was kannst du für dein Zeugnis von diesen zwei Zeugen lernen?

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