Revelation of John 17:7-12

Das Geheimnis erklärt

Off 17:5. Dämonen nehmen die religiösen Gefühle, die von der ehebrecherischen Kirche propagiert und zum Ausdruck gebracht werden, mit teuflischer Dankbarkeit auf. Die Schrift macht nämlich deutlich, dass hinter Götzendienst Satan steckt (1Kor 10:20). Jede Bewunderung dessen, was sichtbar und greifbar ist, ist ihm zuzuordnen. Babylon wird nicht von ungefähr „Geheimnis“ genannt. Obwohl sie ihren Namen für alle sichtbar trägt, ist ihr wahrer Charakter für alle diejenigen, die sich in ihrer Macht befinden, dennoch verborgen. Geheimnis bedeutet, dass Einsicht erforderlich ist, um den wahren Charakter Babylons zu kennen. Dieser wahre Charakter ist, dass sie die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde ist.

Wir brauchen ein Bibelbuch wie die Offenbarung, um ihren wahren Charakter zu durchschauen. Die Annäherung der protestantischen Kirchen an die römisch-katholische Kirche zeigt, dass sie für viele immer noch ein Geheimnis ist. Diese Annäherung ist auch unter evangelikalen Christen immer mehr zu beobachten. Angesichts der Annäherung protestantischer und evangelischer Kirchen und evangelikaler Gruppen ist auch ihr anderer Name, „die Mutter der Huren“, aufschlussreich. Dieser Name zeigt, dass die römische Kirche Kinder hat, die ihr in ihrer Verbindung zur Welt folgen. Sie ist die Mutter von Töchtern, die dieselben Eigenschaften haben wie sie.

Das ist bei all diesen Kirchen zu erkennen, die sich dem Weltkirchenrat angeschlossen haben, unter ihnen viele protestantische Kirchen. Du siehst das auch in den Staatskirchen, die aus der römisch-katholischen Kirche heraus entstanden sind. Bei ihnen sind bestimmte Kennzeichen geistlicher Hurerei zu sehen, die auch in der römischen Kirche zu sehen sind. Daher müssen sie in moralischer Hinsicht als Töchter bezeichnet werden. Dass sie auch die Mutter der Gräuel der Erde ist, bedeutet, dass sie den Götzendienst hervorgebracht hat, sie ist dessen Ursprung. Schau dir noch einmal den Kommentar zum vorherigen Vers an.

Die Blindheit der Masse für den wahren Charakter der römisch-katholischen Kirche lässt sich auch dadurch erklären, dass es kaum Bibelstudium gibt. Und wenn man mal in der Bibel liest, geschieht das häufig, um etwas „für die Praxis“ davon zu haben, etwas daraus zu erfahren. Es muss ein gutes Gefühl vermitteln. Dem entspricht perfekt der römische Katholizismus mit all seinen Ritualen und Ikonen. Deshalb ist seine Anziehungskraft so groß und deshalb finden diese Dinge eine immer größere Anhängerschaft. Dass auf ihrer Stirn eine Warnung in Großbuchstaben steht, dringt nicht ins Bewusstsein.

Off 17:6. Johannes sieht, wie die Frau sich an der Ermordung der Gläubigen ergötzt. Diese Gläubigen sind nicht solche Heiligen, die von der römischen Kirche für heilig erklärt wurden, sondern sie sind die wahren Heiligen, wie Gott sie sieht. Solche Heiligen wecken die Blutgier der Kirche. Ihre Blutgier wird auch durch die Zeugen Jesu erregt. Diese Gläubigen bezeugen nicht die römische Kirche als die einzig wahre Kirche, sondern sie bezeugen Jesus. Jesus ist der Name des Herrn, der auf die Zeit hinweist, als Er in Niedrigkeit auf der Erde war, in völliger Armut und Unscheinbarkeit. Das steht in krassem Gegensatz zu der üppigen Wohlfahrt, in der die römische Kirche schwelgt.

Das Blut, das die Frau vergießt, versetzt sie in einen Rausch. Mit teuflischem Vergnügen schlürft sie das Blut, bis sie übermäßig davon gesättigt ist. Ihr Anblick bewirkt bei Johannes große Verwunderung. Ein solches Blutbad und das wollüstige und teuflische Vergnügen, womit das geschieht, würden ihn nicht verwundert haben, wenn sie dem Römischen Reich zugeschrieben worden wären. So braucht es auch uns nicht zu verwundern, wenn die Welt uns hasst (Joh 15:18; 1Joh 3:13). Was Johannes verwundert, ist der grausame Charakter der Frau, die behauptet, Stellvertreter und Repräsentant Christi zu sein. Statt das Volk Gottes zu beschützen, verfolgt und tötet sie gerade die, die Christus angehören. Das ist der Grund für seine große Verwunderung.

Off 17:7. In seiner Reaktion auf die Verwunderung des Johannes sagt der Engel, dass die Frau sich so offenbare, brauche ihn nun auch wieder nicht zu sehr zu verwundern. Auch uns braucht es nicht sehr zu verwundern. Der Mensch ist nämlich zu allem fähig. Waren es nicht gerade religiöse Menschen, die den Herrn Jesus, den Sohn Gottes, umbrachten? Wie konnte das geschehen? Das geschah, weil sie in Ihm eine Bedrohung ihrer Stellung sahen. So ist jedes religiöse System darauf aus, alle hinauszuwerfen oder ihnen zu wehren, die ihr Existenzrecht auch nur in Frage stellen. Was nach dem Fleisch ist, verfolgt immer das, was nach dem Geist ist (Gal 4:29).

Der Engel weiht ihn in das Geheimnis ein. In Off 17:5 betraf das Geheimnis allein die Frau, jetzt fügt er das Geheimnis des Tieres und seine Kennzeichen hinzu. Dieses Geheimnis steht im Gegensatz zu einem Geheimnis von ganz anderem Charakter, nämlich dem Geheimnis „Christus und die Gemeinde“ (Eph 5:32). Während das eine Geheimnis in Zusammenhang mit vollkommener Reinheit, Heiligkeit und Einheit im Guten steht, spricht das andere Geheimnis von Finsternis, Verderben und Verführung.

Off 17:8. Johannes erhält eine nähere Erklärung der Dinge, die bereits früher beschrieben wurden und auf die schon kurz hingewiesen wurde (Off 11:7; Off 12:4; Off 13:1-8.). Der Engel erklärt, was diese Symbole bedeuten. Er beginnt mit dem Tier. Zuerst nennt er vier Perioden aus der Geschichte des Tieres, also des Römischen Reiches.

1. Die erste Phase („war“) beginnt mit der Gründung Roms im Jahre 753 v. Chr. Seitdem hat Rom eine stetige und eindrucksvolle Entwicklung mitgemacht, die ihren Höhepunkt in der Erlangung der Weltherrschaft etwa im Jahr 168 v. Chr. erreichte. Das Römische Reich hat die Weltherrschaft unangefochten besessen, bis im vierten und fünften Jahrhundert n. Chr. der Verfall eintrat, was schließlich zum Fall Roms im Jahre 476 führte.

2. Dann beginnt die zweite Phase, in der das Reich nicht existiert („ist nicht“). Das ist die Zeit, in der wir uns – seit dem Fall Roms – immer noch befinden. Augenblicklich besteht das Römische Reich nicht. Allerdings haben während dieser Zeit mehrere versucht, dieses Reich zu beleben (z. B. Karl der Große, Napoleon). Diese Periode hat ihre längste Zeit hinter sich.

3. Die Zeit rückt nämlich schnell näher, dass das Tier „aus dem Abgrund heraufsteigen“ wird. Das ist dann die dritte Phase. Hier wird die Wiederherstellung des verlorengegangenen und verloren geglaubten Römischen Reiches angedeutet, auch dass diese Wiederherstellung einen besonderen Ausgangspunkt hat. Niemals zuvor ist ein Reich aus dem Abgrund heraufgestiegen. Dieses Reich wird nicht von Gott gegeben, sondern von Satan und seinen Dämonen. Es ist dämonischen Ursprungs. Dieser Ursprung ist neu. Bis dahin gab es keine Obrigkeit, außer von Gott (Röm 13:1-6; vgl. Dan 2:37; Dan 5:18-19.). Das Tier bekommt seine Autorität nicht von Gott, sondern vom Drachen. Der Abgrund ist der Bereich der Dämonen (Off 9:1-11). Die Wiederherstellung dieses Reiches wird überall Verwunderung hervorrufen (Off 13:3). Du hast diese Aspekte auch in Kapitel 13 gesehen.

4. Die vierte Phase dieses Reiches ist die des Verderbens („geht ins Verderben“). Seine Herrschaft wird also beendet, und zwar durch das Gericht, das der Herr Jesus vollziehen wird (Off 17:14). Das wird in Kapitel 19 ausführlicher beschrieben, und dort werden wir weiter darüber nachdenken.

Off 17:9. Um diese Dinge zu verstehen, ist Verstand mit Weisheit erforderlich. Der Engel erklärt das näher. Die sieben Köpfe stehen für die sieben Berge, auf denen Rom liegt. Das macht deutlich, dass Rom das politische Zentrum des Reiches ist. Zugleich ist Rom das Zentrum der Kirche, dargestellt durch die Frau, die auf sieben Bergen sitzt.

Off 17:10. Doch es gibt noch eine zweite Bedeutung der sieben Köpfe. Die sieben Köpfe sind nicht nur ein Bild von sieben Bergen, sondern auch von sieben Königen. Wie lässt sich das mit den zehn Hörnern in Übereinstimmung bringen, von denen wir wissen, dass sie auch zehn Könige darstellen (Off 17:12; Dan 7:24)? Die Erklärung ist, dass die sieben Köpfe sieben Könige oder Regierungsformen sind, die nacheinander Macht ausgeübt haben. Das sieht man in diesem Vers. Wir lesen von fünf Königen oder Regierungsformen, die es bereits gegeben hat, von einer, die „ist“ (die kaiserliche Form zur Zeit des Johannes), und von einer, die noch kommen wird. Von den zehn Königen oder Herrschern lesen wir dagegen in Off 17:12, dass sie eine Stunde zusammen mit dem Tier regieren, also gleichzeitig. Was in Off 17:12eine Stunde“ genannt wird, wird hier in Off 17:10 „eine kurze Zeit“ genannt. Aus Kapitel 13 weißt du, dass es um die verhältnismäßig kurze Zeit von dreieinhalb Jahren geht.

Zur Zeit des Johannes hatte es also bereits fünf Regierungsformen gegeben. Welche Formen das waren, lässt sich nicht mehr genau sagen. Um einige Möglichkeiten zu nennen: Wir können beispielsweise an Formen wie das Königtum, Herrschaft von Konsuln oder Diktaturen usw. denken. In jedem Fall bestand in den Tagen des Johannes die sechste Form, das ist das Kaisertum.

Lies noch einmal Offenbarung 17,5–10.

Frage oder Aufgabe: Was ist die Erklärung des Geheimnisses?

Die Könige und das Tier gegen die Hure

Off 17:11. Die siebte Form muss noch kommen, denn wir leben heute immer noch in der Zeit, wo das Tier „nicht ist“. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diese siebte Form die Form ist, wo die zehn Könige sich freiwillig zusammenschließen und ihre Macht dem Tier geben, dem Haupt des Reiches. Hier wird das Reich mit seiner achten und letzten Staatsform gleichgesetzt, das ist das wiederhergestellte Römische Reich mit seinem dämonischen Alleinherrscher. Das Tier ist sowohl ein Bild von dem Reich als auch von seinem Haupt.

Die siebte Form ist das Bündnis der zehn Könige, und die achte ist die Diktatur. Von dieser letzten Form lesen wir, dass sie „von den sieben“ ist. Das bedeutet, dass es eine aus der Vergangenheit bekannte Form und also keine neue sein wird. Es könnte also gut sein, dass der Diktator ein Kaiser ist. Auch hier ist es nicht möglich, endgültig die Art der Form zu anzugeben. Doch wenn wir die Umstände sehen, die wir hier haben, ist es am wahrscheinlichsten, dass es die kaiserliche Form ist. In jedem Fall ist es eine diktatorische Form.

Off 17:12. Die zehn Hörner befinden sich nicht auf dem Kopf des Tieres, sondern werden von dem Tier unterschieden. Es sind die zehn Könige, die Gewalt zusammen mit dem Tier bekommen, das hier als der letzte Herrscher des Reiches gesehen wird. Die Tatsache, dass das Tier auf Kosten von dreien dieser Könige an die Macht kommt, wird zwar in Daniel 7 erwähnt, nicht aber hier. Wenn das Tier herrscht, sind die Könige auch noch an der Macht. Sie regieren also zusammen mit dem Tier.

Off 17:13. Die eigentliche Macht liegt jedoch in den Händen des Tieres, des Diktators. Die zehn Könige schließen sich ja zu einem Staatenbund zusammen, zu den Vereinigten Staaten von Westeuropa, und sie geben freiwillig (wenn auch möglicherweise gezwungen durch ihr eigenes Unvermögen, mit all den Problemen fertigzuwerden) ihre Macht und Gewalt aus den Händen, um sie in die Hände des Tieres zu legen.

Off 17:14. Dieses Mammutbündnis des vereinigten Europa führt zu einem Höhepunkt der Rebellion des Menschen gegen das Lamm. Dieses Lamm wird hier genannt „Herr der Herren und König der Könige“. Diese Namen spiegeln seine Majestät und Erhabenheit über jede Macht und jede Gewalt auf der Erde wider. Mit einem einzigen Wort wird der Ausgang des Krieges beschrieben, den die Könige und das Tier in ihrer Vermessenheit mit dem Lamm zu führen wagen. Der Ausgang steht ohne jeden Zweifel fest: Das Lamm wird sie zusammen mit all denen überwinden, die bereits bei Ihm im Himmel waren und Ihm aus dem Himmel gefolgt sind. Das wird in Kapitel 19 beschrieben (Off 19:11-16).

Der Herr Jesus kommt nicht allein, sondern zusammen mit Berufenen, Auserwählten und Treuen. Niemand kann bei dem Lamm sein, es sei denn, er ist berufen (1Kor 1:9; 2Tim 1:9). Und wer der Berufung Gottes gefolgt ist, hat das getan, weil er von Gott auserwählt ist (Röm 8:29; 30). Was ihr Leben auf der Erde betrifft, so sind die Berufenen und Auserwählten an ihrer Treue zu erkennen und an ihrem Vertrauen, das sie in Ihn gesetzt haben. Damit haben sie ihre Berufung und Erwählung festgemacht (2Pet 1:10).

Off 17:15. Nachdem der Engel Johannes (und dir) gezeigt hat, was das Tier, was die sieben Köpfe und die zehn Hörner bedeuten und was mit ihnen geschehen wird, gibt er Erklärungen zu der anderen Person in dem Geheimnis (Off 17:7). Er weist kurz auf das hin, was Johannes von der Hure gesehen hat, und erinnert an den großen Einfluss der Frau, das ist der Einfluss, den die römische Kirche weltweit hat.

Off 17:16. Doch der Alleinherrscher und die zehn Könige, die mit ihm regieren, werden ihre religiöse Herrschaft in einem bestimmten Augenblick nicht länger ertragen. Jede Form von Religion, sei es auch in der verdorbenen Form des römischen Katholizismus, ist für den Diktator und seine Verbündeten eine Last, derer sie sich entledigen werden.

Die Könige und das Tier werden Babylon ein Ende setzen, und zwar ihrer Hurerei. Sie, die ihre manipulierende Macht über die Welt ausüben wollte, wird nun von dieser selben Welt öde und nackt gemacht. Sie wird keine Anhänger mehr haben und wird ihrer Macht und ihres Prunks beraubt werden. Was sie an irdischem Reichtum besaß, das werden die Könige „fressen“, das heißt, sie werden sich den Reichtum aneignen.

Schließlich werden sie sie mit Feuer verbrennen. Von ihren religiösen Anmaßungen bleibt nichts übrig. Ihre verdorbenen geistlichen Lehren und ihre irdischen Besitztümer konnten ihr keinerlei Schutz bieten. Sie wurde verzehrt vom Feuer des Gerichtes, das Gott durch die an ihr vollzog, mit denen sie solch enge Beziehungen hatte und über die sie so unrechtmäßig Macht ausübte. Das Verbrennen mit Feuer ist das angemessene Gericht. Es entspricht der Gesetzesvorschrift, dass die Tochter eines Priesters, die hurt, mit Feuer verbrannt werden muss (3Mo 21:9). Wir finden hier Einzelheiten der siebten Zornesschale, wodurch das Ende Babylons herbeigeführt wird (Off 16:19; vgl. Hes 23:25-26; 29; 2Kön 9:30-37).

Die Führer der Welt hassen die Hure (nicht die Stadt, die ihnen so viele Vorteile brachte). Was hier geschieht, gilt für alle Zeiten. Die politischen und wirtschaftlichen Mächte verachten eine ehebrecherische Kirche, die nach Einfluss und Gunst giert, denn sie haben ihre Heuchelei durchschaut. Ihr Hass entspringt allerdings rein egoistischen Motiven. Mit demselben und noch größerem Hass führen sie Krieg gegen das Lamm. Sie dulden keinerlei Macht über sich.

Off 17:17. Gott weiß alles zur Erfüllung seiner Ziele zu gebrauchen. Er gebraucht den Hass des Tieres und der Könige gegen jede Religiosität, um die falsche Kirche zu richten. Er wird es ihnen ins Herz geben, sie zu vernichten. Auch die Einigkeit der Könige ist ihnen von Gott ins Herz gegeben (vgl. Ri 9:23), denn sie führen seinen Plan aus. Das wird das Ende der religiösen Macht Roms sein, doch noch nicht das Ende der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Macht Roms.

Off 17:18. Babylon als Hure ist gerichtet. Doch sie hat noch einen anderen Charakter, und zwar den einer Stadt. Das weist auf die politische und wirtschaftliche Bedeutung der römischen Kirche hin. In religiöser Hinsicht ist ihre Rolle zu Ende. Doch auch als politische und wirtschaftliche Hochburg wird sie gerichtet werden. Das Papsttum ist zu seinem Ende gekommen. Die Vatikanstadt muss noch gerichtet werden. Die entsprechende Beschreibung finden wir im nächsten Kapitel.

Lies noch einmal Offenbarung 17,11–18.

Frage oder Aufgabe: Warum hassen die Könige und das Tier die Hure?

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