Revelation of John 21:1-5

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Off 21:1. Wenn alle Bösen ihre ewige, unveränderliche und schreckliche Bestimmung empfangen haben, wird der Blick von Johannes auf einen völlig neuen Himmel und eine völlig neue Erde gerichtet. Der erste Himmel und die erste Erde hatten ihre Zeit, sie sind nun entflohen und durch Feuer vergangen (2Pet 3:7; 13). Dadurch gibt es nun Platz für einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Der große Unterschied zur ersten Erde ist, dass das Meer, das es im Friedensreich noch gibt (Hes 47:20; Zeph 2:6; Sach 9:10; Sach 14:8), in der Ewigkeit nicht mehr da sein wird. Es wird auch nicht mehr die unruhigen, rebellischen Völker geben, von denen das Meer ein Bild ist, und auch nicht die Gottlosen, die wie das Meer sind (Jes 57:20). Es wird dann einen beständigen Zustand völliger Ruhe geben. Die wahre Gottesherrschaft hat begonnen. Gott regiert, oder besser: Er lenkt, denn es geht hier mehr um Gott, der in Ruhe wohnt, da es nichts mehr zu zügeln gibt und nichts mehr da ist, was sich noch gegen Gott richten könnte. Dann wird Gerechtigkeit auf der Erde wohnen (2Pet 3:13) und nicht nur herrschen wie noch im Friedensreich. Alles entspricht innerlich und äußerlich dem Wesen Gottes.

Die alte Schöpfung ist vergänglich (Ps 102:26; ​​Mt 24:35; 1Kor 7:31; 1Joh 2:17) und dadurch zeitlich. Die neue Schöpfung ist vollständig neu und von bleibender, ewiger Art. Sie ersetzt die alte nicht durch Veränderung und Verbesserung der alten; nein, den neuen Himmel und die neue Erde hat es niemals zuvor gegeben. Das Zweite ist nicht nur anders als das Erste, es ist auch besser als das Erste. So ist das, was Gott durch die Erlösung bewirkt hat, anders und besser als das, was der Mensch durch die Sünde verloren hat. Gott hat nicht nur das Problem der Sünde gelöst, sondern stattdessen etwas viel Herrlicheres gegeben.

Das Zweite hat bei Gott immer den Vorzug vor dem Ersten. Du findest häufig in der Schrift, dass der als Zweiter oder später Geborene über dem Erstgeborenen steht: Abel vor Kain, Isaak vor Ismael, Jakob vor Esau, Ephraim vor Manasse und David vor seinen älteren Brüdern (vgl. Hiob 42:12; Joh 2:10; Phil 3:20; 1Kor 15:47; Heb 8:6).

Off 21:2. Johannes sieht nach dem herrlichen Gesamtbild vom neuen Himmel und der neuen Erde eine Stadt. Diese Stadt ist das Zentrum der gesamten neuen Szene. Auch in der neuen Ordnung der Dinge, wo es keine Sünde mehr gibt, ist Raum für Heiligkeit. Die Stadt ist die heilige Stadt. Heilig heißt abgesondert. Absonderung hat es nicht immer mit Absonderung vom Bösen zu tun. Als Gott zum Beispiel den siebten Tag heiligte, heißt das, dass Er diesem Tag einen besonderen Platz vor den anderen Tagen gab (1Mo 2:3). So nimmt diese Stadt in diesem ganzen neuen System einen besonderen Platz ein.

Diese Stadt ist das neue Jerusalem, im Gegensatz zu dem alten Jerusalem. Sie ist eine bewegliche Stadt. Sie kommt vom Himmel herab, denn der Himmel ist das Land, wo sie zu Hause ist. Sie kommt von Gott, denn ihr Ursprung liegt in Gott, in seinem Ratschluss. Das neue Jerusalem kommt hernieder, ohne auf die Erde zu kommen; es bildet gleichsam das Bindeglied zwischen Himmel und Erde und verbindet sie miteinander.

Die Stadt sieht aus wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. Diese Beschreibung macht deutlich, dass das neue Jerusalem die Gemeinde ist. Sie besitzt nach tausend Jahren noch dieselbe strahlende Schönheit, die sie während ihrer Hochzeit hatte (Off 19:7; 8). Der Zahn der Zeit hatte auf ihre Schönheit keinerlei Einfluss. Sie wird diese Schönheit in alle Ewigkeit besitzen.

Die Stadt ist „heilig“ und wird mit einer Braut verglichen. Das bedeutet, dass das Wesen Gottes, nämlich Licht (Heiligkeit hat mit Gott als Licht zu tun) und Liebe, in dieser Stadt gesehen wird. Hier ist die Gemeinde vollkommen passend, um mit Ihm verbunden zu sein, weil sie seinem Wesen vollkommen entspricht. So entspricht sie auch vollkommen seinen Wünschen, sie passt zu Ihm, ist Ihm gleich (Eph 5:31; 32; 1Joh 3:3).

Dieses neue Jerusalem, die Braut, muss von dem himmlischen Jerusalem unterschieden werden (Heb 12:22), denn das himmlische Jerusalem ist der Ort, wo alle himmlischen Heiligen wohnen. Das himmlische Jerusalem ist die himmlische Hauptstadt, von der aus während des Friedensreiches regiert wird. Sie ist das Zentrum der Regierung, in dem die Gläubigen des Alten und des Neuen Testaments ihren Platz und ihre Aufgabe haben. Das neue Jerusalem besteht nur aus denen, die die Gemeinde des lebendigen Gottes sind, die Wohnung Gottes im Geist.

Auch wenn vom „Jerusalem droben“ die Rede ist (Gal 4:26), ist das etwas anderes als das, was hier das „neue Jerusalem“ genannt wird. Das Jerusalem, das droben ist, ist nicht so sehr eine Stadt mit Regierungsmerkmalen, sondern mehr eine Sphäre, in der die Gläubigen leben. Diese Sphäre ist eine Sphäre der Freiheit, die im Gegensatz zum Gesetz steht. Das Jerusalem, das droben ist, steht daher auch im Gegensatz zum irdischen Jerusalem, das die Sphäre des Gesetzes darstellt.

Off 21:3. Nachdem Johannes diese wunderschönen und weitreichenden neuen Dinge gesehen hat, hört er eine laute Stimme. Diese Stimme kommt mit einer Erklärung aus dem Thron, dem Regierungssitz Gottes. Die Regierung Gottes hat ihr endgültiges Ziel erreicht. Die Erklärung lautet, dass Gott bei den Menschen wohnen wird, und zwar in einer Hütte (= einem Zelt). Damit ist die Gemeinde gemeint, denn sie ist die Behausung Gottes im Geist (Eph 2:22).

Es gibt mehrere Bezeichnungen für die Wohnung Gottes wie beispielsweise Tempel und Haus. Hier ist von einer Hütte oder einem Zelt als Wohnung die Rede, und das bedeutet, dass diese Wohnung transportabel ist, so wie das Zelt der Zusammenkunft während der Wüstenwanderung des Volkes Israel es war. Es ist sehr schön, daran zu denken, dass das Wort „Hütte“ (oder Zelt) auch in Verbindung mit dem Wohnen des Herrn Jesus unter uns gebraucht wird. Wir lesen nämlich: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh 1:14). Wörtlich steht hier „zeltete unter uns“, das heißt „wohnte in einem Zelt“.

Die Hütte oder das Zelt spricht also von der Art und Weise, wie Gott bei seinem Volk wohnt. Das Zelt im Alten Testament war ein Bild der Wohnung Gottes. Die eigentliche Wohnung Gottes siehst du im Herrn Jesus und in der Gemeinde.

Bemerkenswert ist, dass Gott bei den Menschen wohnen wird. Es ist für Gott eine besondere Freude, bei ihnen zu wohnen. Das kannst du daran erkennen, dass das in diesem Vers dreimal erwähnt wird. Alle diese Menschen zusammen sind sein Volk. Hier ist nicht mehr von unterschiedlichen Völkern die Rede. Die verschiedenen Völker sind durch die Sünde entstanden (1Mo 11:1-9), doch nun sind alle Folgen der Sünde weggetan. Es gibt daher auch keinen Unterschied mehr zwischen Israel und den Völkern. Israel wird keinen bevorrechtigten Platz mehr einnehmen.

Israel hatte mit Ratschlüssen von Grundlegung der Welt an zu tun (Mt 13:35; Mt 25:34) und es hatte eine irdische und zeitlich begrenzte Existenz. All das Irdische und Zeitliche gibt es dann nicht mehr. Es gibt dann nur noch Menschen, Gläubige aller Zeiten, ohne Unterschied. Der einzige Unterschied, der weiter bestehen wird, betrifft das neue Jerusalem, die Gemeinde. Sie ist auserwählt vor Grundlegung der Welt.

Der Vers endet mit einem Ausdruck besonderer Vertrautheit zwischen Gott und seinem Volk. Gott selbst wird bei ihnen sein, und das ohne einen Vermittler wie Mose oder Elia oder einen Hohenpriester. Es gibt niemanden mehr, durch den Gott mit seinem Volk in Verbindung stünde. Er ist der Gott des einen großen Volkes. Und dieses eine große Volk hat und kennt niemanden anders als nur Ihn als seinen Gott.

Off 21:4. Wenn diese herrliche Situation angebrochen ist, wird jede Erinnerung an Traurigkeit, die untrennbar mit den ersten Dingen verbunden war, weggetan sein. Die Beschreibung der Herrlichkeit der Ewigkeit wird für uns noch am besten ausgedrückt durch das, was es dann nicht mehr gibt. Die Herrlichkeit dessen, was es dort gibt, können wir noch nicht fassen (vgl. 2Kor 12:4). Doch wir können wohl verstehen, dass es dort nichts mehr geben wird, was unser Leben auf der Erde oft so schwierig und mühsam macht. Das soll unsere Sehnsucht nach dem Himmel verstärken. Diese Beschreibung an sich ist daher auch schon eine große Ermutigung. Die fünf Ausdrücke, die besagen, was nicht mehr sein wird, kennzeichnen nun das gesamte Weltgeschehen und die ganze Weltgeschichte seit dem Sündenfall.

In Kapitel 7 wurde bereits angekündigt, dass Gott jede Träne von den Augen abwischen würde, so wie eine Mutter die Tränen vom Gesicht ihres Kindes abwischt (Off 7:17). Er wischt jede Träne weg, und danach wird niemals mehr eine Träne fließen. Alles, was jetzt noch Tränen verursacht, ist dann für immer weggetan. Dann wird jeder Mensch in vollkommener Harmonie mit Gott leben, vollkommen im Einklang mit Gott und mit allen anderen Menschen. Wenn es die Sünde nicht mehr gibt, gibt es auch keinen Tod mehr und auch nichts mehr, was mit dem Tod verbunden ist wie Schmerz und Leid, was die Tränen ja ausdrücken. Es wird auch nie wiederkommen, denn das Erste ist endgültig vergangen.

Lies noch einmal Offenbarung 21,1–4.

Frage oder Aufgabe: Was stärkt am meisten deine Sehnsucht nach dem neuen Himmel und der neuen Erde?

„Siehe, ich mache alles neu“

Off 21:5. Nun spricht der, der auf dem Thron sitzt. Die Tatsache, dass Er auf dem Thron sitzt, bedeutet, dass Er alle Macht hat, alles nach seinem Willen lenkt und zu seinem Ziel kommt. Wie das Neue aussehen wird, können wir uns nicht vorstellen. Vergleiche das mal mit einem Weizenkorn. Wenn du es dir anschaust, kannst du dir nicht vorstellen, dass daraus eine Ähre hervorkommt. Oder schau dir eine Raupe an. Auch da kannst du dir nicht ausdenken, dass ein Schmetterling daraus hervorkommt. Paulus benutzt viele Bilder, um den Unterschied zwischen irdischen und himmlischen Dingen zu verdeutlichen (1Kor 15:35-49). Doch unsere Fähigkeit, Dinge zu erfassen, ist zu klein, um uns das alles vorzustellen. Wir wissen jedenfalls, dass all die traurigen Dinge weg sein werden und alles neu sein wird.

Es ist nicht neu im Gegensatz zu alt, sondern neu in dem Sinn, dass es nie vorher existiert hat, weder der Art nach noch in sich, denn nichts und niemand wird in der neuen Schöpfung jemals veralten. Gott wird das zustande bringen, worum der Mensch sich stets erfolglos bemüht hat. Der Mensch kann dem Tod kein Ende setzen und auch nicht den Dingen, die damit verbunden sind, weil die Sünde in ihm wohnt. Für den Menschen bleibt diese Situation ein leerer Traum. Für den Glauben ist es jedoch die große Wirklichkeit.

Nach dieser herrlichen Zusage, dass Er alles neu macht, bekommt Johannes zum dritten Mal den Auftrag, zu schreiben (Off 14:13; Off 19:9). Indem er es aufschreibt, liegt es fest. Wenn wir diese Dinge auch manchmal vergessen, so können wir sie doch immer wieder nachlesen. Um jede Unsicherheit zu beseitigen, wird bekräftigend hinzugefügt, dass diese Worte gewiss und wahrhaftig sind.

Off 21:6. Dann ertönt als mächtiger Abschluss der Ausruf: „Es ist geschehen.“ In dem Augenblick ist alles neu geworden. Dann wird das volle Ergebnis des Werkes dessen gesehen, der einmal gerufen hat: „Es ist vollbracht“ (Joh 19:30). Die Ruhe, der Friede und die Harmonie sind die Folge dieses Werkes. Sowohl Gott als auch die Menschen, bei denen Er wohnt, werden sie ungestört in alle Ewigkeit genießen.

Der das gesagt hat, ist der ewige Gott, der von A (Alpha, der erste Buchstabe des griechischen Alphabets) bis Z (Omega, der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets) erfüllt, was Er gesagt hat, der sein Wort bis auf den letzten Buchstaben erfüllt. Er ist auch der Anfang und das Ende, das heißt, dass Er am Anfang von allem steht und dass Er am Ende von allem immer noch dasteht. Es gibt nichts vor Ihm und nichts nach Ihm. Alles wird von Ihm zusammengehalten, und das von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es gibt eine Ewigkeit, weil Er der Ewige ist.

In diesem atemberaubenden Augenblick, wo die Zeit und alles, was damit zu tun hat, vergangen sind, erfolgt gleichsam spontan eine Einladung an jeden, der noch kein Teil daran hat. Wenn es Leser gibt, die kein Teil daran haben, dann kann es nicht anders sein, als dass der Wunsch entstanden ist, Teil daran zu bekommen. Das ist möglich! Wenn Durst nach dem lebendigen Gott da ist (Ps 42:3), wird Er diesen Durst löschen, so wie der Herr Jesus den Durst der samaritischen Frau gelöscht hat (Joh 4:14).

Off 21:7. Außer diesem Durst ist auch Kampf erforderlich, um an dieser Herrlichkeit Teil zu bekommen, denn es gibt Widerstand in Form von Personen oder Lehren, die dem Teilhaben an dieser Herrlichkeit im Weg stehen und sie verhindern wollen. Doch es gibt mächtige Waffen, die den Sieg sichern. So wird das Erbe dieser Dinge denen gegeben, die die Welt im Glauben überwunden haben (1Joh 5:4). Sie haben um des Blutes des Lammes willen überwunden (Off 12:11). Sie sind mehr als Überwinder durch den, der sie geliebt hat (Röm 8:37).

Die Überwinder werden bis zum Ende treu bleiben, bis sie dieses herrliche Erbe in Besitz nehmen können. Dann werden sie die neue Schöpfung in der engsten Verbindung mit Gott erleben und zur Freude Gottes sein. Dies ist die einzige Stelle in den Schriften von Johannes, wo von unserer Stellung als Söhnen die Rede ist. Diese Beziehung ist auch persönlich. Jeder wird eine eigene Beziehung zu Gott haben und Gott zu ihm. Er wird nicht in der Menge der Menschen aufgehen, bei denen Gott wohnt (Off 21:3).

Off 21:8. Nach der tief gehenden und zugleich sehr knappen Beschreibung der Herrlichkeit, die das Teil der Gläubigen ist, folgt das Teil der Ungläubigen. Der Gegensatz ist riesig und wird niemals aufgehoben werden. Er wird in alle Ewigkeit da sein. Das ist das Teil derer, die keine Überwinder sind und die keinen Durst nach Gott hatten.

Die erste Kategorie von Menschen, von denen gesagt wird, was ihr Teil ist, sind die Feiglinge. Sie haben es niemals gewagt, den Herrn Jesus zu bekennen. Sie stehen auf der Seite der Feinde und werden mit ihnen umkommen. Auch die anderen Kategorien werden das Reich Gottes nicht erben (1Kor 6:10).

Es heißt hier „ihr Teil“. Das schließt eine Vernichtung der Seelen aus. Das schließt auch aus, dass sie nach einiger Zeit noch Teil an dem Segen bekommen werden. Die Lehre der Allversöhnung untergräbt in ernster Weise die Autorität des Wortes Gottes und schmälert die Schwere und die Vollkommenheit des Werkes Christi. Das stellvertretende Leiden Christi wäre nicht nötig gewesen, wenn alle Menschen schließlich doch Teil an der ewigen Herrlichkeit bekommen würden. Doch alle die, die kein Teil an dem Werk Christi haben, weil sie es abgelehnt haben, werden im zweiten Tod sein. Das bedeutet, dass sie endgültig von allem Leben abgeschnitten sind und niemals mehr Teil daran bekommen werden.

Off 21:9. Mit Off 21:8 schließt ein chronologischer Abschnitt, der in der Ewigkeit endet. Was danach berichtet wird, kann keine Fortsetzung davon sein, denn nach dem ewigen Zustand kommt nicht noch etwas anderes. Wir werden daher ab Off 21:9 zu der Zeit mit zurückgenommen, die dem ewigen Zustand unmittelbar vorausgeht, dem Friedensreich. Es folgt eine Beschreibung der Herrlichkeit der Gemeinde als der himmlischen Stadt; das ist der Ort, von wo aus die Regierung Christi über die Erde stattfindet.

Off 21:9 beginnt mit nahezu den gleichen Worten, die du auch in Kapitel 17 (Off 17:1) gelesen hast. Es ist nämlich die Rede von einem der sieben Engel, die die sieben Schalen hatten. Doch hier wird hinzugefügt, dass sie voll der sieben letzten Plagen waren. Die vollen Schalen werden erwähnt, um zu zeigen, dass die Stadt erst kommen konnte, nachdem die Gerichte Gottes über die Erde ergangen waren. Weiterhin siehst du, dass in beiden Abschnitten die Beschreibung einer Frau und einer Stadt folgt. Wenn du diese beiden Abschnitte miteinander vergleichst, siehst du sowohl einen Zusammenhang als auch einen großen Unterschied zwischen dem, was du inzwischen über das große Babylon weißt, und dem, was du von dem neuen Jerusalem sehen wirst.

Die Gemeinde wird hier als Braut und als Frau vorgestellt. Möglicherweise hat Braut Bezug auf ihre Herrlichkeit im Blick auf die Welt und Frau im Blick auf die innige Beziehung zu dem Lamm, dem Bräutigam. Braut kann auch auf die erste Liebe zu diesem einen Mann hinweisen, den sie über alles liebt, und Frau auf den erfüllten Wunsch der Liebe und deren Fortdauer. Beide Aspekte haben in Ewigkeit Gültigkeit.

Off 21:10. In Kapitel 17 (Off 17:3) wurde Johannes in eine Wüste geführt, hier befindet er sich an einem erhabenen Platz. Von dem Berg aus darf er die Braut, die Frau des Lammes sehen. Doch was sieht er? Er sieht eine Stadt. Das bedeutet, dass die Frau, die die Gemeinde ist, auch die Kennzeichen einer Stadt hat. Johannes sieht die Stadt, wie Gott sie von Ewigkeit her gesehen hat. So durfte Mose von dem Berg aus das Gelobte Land sehen (5Mo 34:1). Auch Hesekiel sah das zukünftige irdische Jerusalem und den neuen Tempel von einem hohen Berg aus (Hes 40:2).

Die Stellung, die Johannes einnimmt, ist noch weitaus höher als die der beiden, denn er darf das neue, himmlische Jerusalem sehen, das aus dem Himmel von Gott herabkommt. So wie die Stadt in der Ewigkeit von Gott herabkommt (Off 21:2), so kommt sie auch hier im Friedensreich herab.

Die Gemeinde ist die Wohnung Gottes, von wo Segen zur Erde ausgeht, sowohl im Friedensreich als auch in der Ewigkeit. Auch hier ist sie die heilige Stadt, die Stadt, die Gott für sich abgesondert hat, damit sie seine Stadt, seine Wohnung wäre. Die Stadt hat den Namen Jerusalem, das bedeutet „Gründung des Friedens“. In der Gemeinde und durch sie wird der Name der Stadt zu einer Realität werden. Die Stadt ist sowohl der Wohnort Gottes als auch der Ort, wo sein Thron steht. Die Stadt ist also auch das Zentrum, von wo aus Er regiert und alles zum Segen der Menschen lenkt.

Die letzte Erwähnung einer Stadt in Verbindung mit der Erde ist Babylon. Die erste Stadt, die in Verbindung mit der Erde genannt wird, ist die Stadt, die Kain erbaute (1Mo 4:17). Städte auf der Erde wurden nicht zur Ehre Gottes gebaut. Die Stadt, die Gott baut, ist himmlischen Ursprungs und verbreitet die Ehre Gottes und Christi.

Lies noch einmal Offenbarung 21,5–10.

Frage oder Aufgabe: Was empfindest du, wenn du an die Zukunft der Ungläubigen denkst?

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