Revelation of John 21:26

Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel

Off 21:19; 20. Dann werden die Grundlagen genauer betrachtet. Sie sind mit allerlei wertvollen Steinen geschmückt, ja, sie bestehen aus Edelsteinen. Es scheint so, dass dieses Fundament aus zwölf Schichten besteht. Jede Schicht ist eine Grundlage, sodass die Stadt auf zwölf Grundlagen ruht. Diese Grundlagen sind nicht in der Erde verborgen, sondern sichtbar. Die Stadt ist in ihrem vollen Umfang sichtbar, weil sie als von Gott aus dem Himmel herniederkommend gesehen wird, ohne auf die Erde zu kommen.

Dann folgt die Beschreibung der Grundlagen.

1. Die erste Grundlage, die unterste, auf die alle anderen Grundlagen aufgebaut werden, ist wieder der Jaspis, das Bild der Herrlichkeit Gottes. Seine Farbe ist die eines durchsichtigen Kristalls.

2. Die zweite Grundlage besteht aus Saphir. Die Farbe des Saphirs ist wunderschön blau.

3. Chalcedon, der Edelstein, aus dem die dritte Grundlage besteht, kommt nur hier in der Bibel vor. Seine Farbe ist grünlich-blau.

4. Die Farbe des Smaragds, der vierten Grundlage, ist strahlend grün.

5. Die Farbe des Steins Sardonyx, die fünfte Grundlage, kann leicht gemasert schwarz, braun, rot und weiß gestreift sein.

6. Der Sardis, die sechste Grundlage, hat wohl eine prächtige rote Farbe.

7. Der Chrysolith, die siebte Grundlage, hat eine goldgelbe Farbe.

8. Die Farbe des Berylls, die achte Grundlage, kann unterschiedlich sein. Dieser Edelstein hat unter anderem eine rote, blaue, grüne, gelbe, lila und sogar eine farblose Variante.

9. Der Topas, die neunte Grundlage, ist tief leuchtend gelb.

10. Der Chrysopras, die zehnte Grundlage, ist entsprechend der Bedeutung seines Namens goldgrün.

11. Die Farbe des Hyazinths, die elfte Grundlage, ist unbekannt.

12. Der Amethyst, die zwölfte Grundlage, hat eine violette Farbe.

Obwohl nicht die genaue Farbe jedes einzelnen Edelsteins bekannt ist, bekommst du doch einen Eindruck von dem überwältigenden leuchtenden Glanz, den die Farben der übereinanderliegenden Grundlagen verbreiten. Sie gehen ineinander über, und jede Farbe verstärkt die anderen Farben. Es muss eine Lust für das Auge sein, dort hinzuschauen. Es geht um Materialien, die niemals vergehen, und Farben, die niemals verblassen. Das Ganze offenbart die Macht und Weisheit des Schöpfers.

In Hesekiel 28 begegnest du ebenfalls zwölf Edelsteinen (Hes 28:4; 13). Diese Edelsteine widerspiegeln die Herrlichkeit der Schöpfung. Auch in 2. Mose 28 findest du zwölf Edelsteine, am Brustschild des Hohenpriesters befestigt (2Mo 28:17-21). Sie widerspiegeln die Herrlichkeit seines Dienstes, den er zugunsten der zwölf Stämme Israels ausübt.

Die Edelsteine sind alle unterschiedlich. Wir werden alle mit der Herrlichkeit Gottes bekleidet sein, doch niemals wird vergessen werden, wie die Herrlichkeit Gottes auf der Erde in jedem Erlösten wunderschön zur Darstellung gekommen ist. Zusammen stellen sie in einzigartiger Weise die Herrlichkeit Gottes dar. Jedes Kind Gottes kann in seinem Leben etwas von der Herrlichkeit Gottes zeigen. In den Edelsteinen stellt Gold die gemeinsame Herrlichkeit dar (die gesamte Stadt ist aus Gold, Off 21:18). Die Edelsteine selbst sind ein Bild der Herrlichkeit, die jeder einzelne Gläubige besitzt und die ihn einerseits von jedem anderen Gläubigen unterscheidet, während er andererseits den anderen Gläubigen damit ergänzt und dessen Herrlichkeit verstärkt.

Off 21:21. Die zwölf Tore bestehen jeweils aus einer Perle. Das erinnert an den Wert, den die Gemeinde für den Herrn Jesus hat. Die Gemeinde ist für Ihn eine kostbare Perle (Mt 13:46). Die zwölf Tore werden in der ganzen Schöpfung ewig nach allen Seiten hin daran erinnern, dass Er sich selbst für sie hingegeben hat. Wenn die Gemeinde für Ihn so kostbar wie eine Perle ist, kann dann die Gemeinschaft der Heiligen für uns unwichtig oder unbedeutend sein (vgl. Heb 10:25), oder sollten wir eines der geringsten Glieder verachten (Mt 18:10)?

Eine weitere Besonderheit der Stadt ist, dass sie nur eine Straße hat. Es ist daher unmöglich, sich zu verirren oder vom Weg abzukommen. Alle Gläubigen gehen dort einen Weg. Es ist unmöglich, dass dort Uneinigkeit entsteht. So wie die Stadt aus reinem Gold wie durchsichtiges Glas ist (Off 21:18), so ist auch die Straße aus reinem Gold wie durchsichtiges Glas. Die Straße weist hin auf den Wandel in dieser Stadt. Dort wird es nicht die Gefahr der Verunreinigung geben, weil du dort in Übereinstimmung mit der goldenen Transparenz der Straße bist. Zugleich ist es eine Aufforderung, jetzt schon so zu wandeln, wie du das dort tun wirst.

Off 21:22. Johannes sieht in der Stadt keinen Tempel. Es geht also nicht um das irdische Jerusalem, über das die Propheten sprachen, denn darin wird es sehr wohl einen Tempel geben (Hesekiel 40–44). Ein Tempel erinnert an die Sünde, denn der Tempel ist ein gesonderter Ort in der Stadt. Dadurch wird deutlich, dass es eine gewisse Distanz zwischen Gott und seinem Volk gibt. Der Vorhang im Tempel betont die Trennung zwischen Gott und seinem Volk.

Diesen Abstand und diese Trennung gibt es zwischen der Gemeinde und Gott und dem Lamm dann nicht mehr. Gott wohnt in der Gemeinde, und Er selbst ist ihr Tempel und das Lamm (vgl. Jes 8:14). Die Gemeinde ist in der direkten, unmittelbaren Gegenwart Gottes und des Lammes, ohne jede Distanz oder Trennung.

Off 21:23. Die Stadt als Ganzes ist der Tempel Gottes. Gott wohnt in der Stadt, und dadurch ist die Stadt der Tempel. Es gibt keinen separaten Tempel. Ebenso gibt es auch kein separates Licht, weder Sonne noch Mond, das die Stadt von außen beschiene. Da Gott in der Stadt wohnt, ist Er ihr Licht. Seine Herrlichkeit kann niemals durch etwas anderes, das eine größere Herrlichkeit hätte, erleuchtet werden. Der Glanz seiner Herrlichkeit liegt über der ganzen Stadt.

Und worin ist der Glanz seiner Herrlichkeit zu sehen? In dem Lamm. Die Herrlichkeit Gottes wird die Stadt immer nur durch das Lamm erreichen (2Kor 4:6). Wir kennen und sehen den Vater nur durch den Sohn (Joh 14:6; 9). Die Sonne und der Mond sind Mittel, das Licht in der Schöpfung weiterzugeben. In 1. Mose 1 siehst du, dass am ersten Tag zuerst Licht da ist und dass Gott danach am vierten Tag die Sonne und den Mond hervorkommen lässt (1Mo 1:3-5; 14-19. Aber die Stadt Gottes wird nicht durch natürliche, geschaffene Mittel erleuchtet. Es gibt eine direkte, von Gott selbst stammende Beleuchtung. Dass das Lamm die Lampe ist, zeigt wohl, dass das Lamm das Mittel ist, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass das Licht Gottes direkt vorhanden ist, denn das Lamm, in dem dieses Licht sichtbar ist, ist zugleich Gott.

Off 21:24. Die Gemeinde gibt das Licht der Herrlichkeit Gottes, das durch das Lamm auf ihr liegt, an die Erde weiter. Die Gemeinde ist für die Nationen wie die Sonne. Die Nationen werden durch das Licht wandeln, das die Gemeinde durch das Licht des Lamms gibt. Die Gemeinde – das sind wir – wird der Kanal sein, durch den der Segen aus dem Himmel zur Erde weitergegeben wird. Wir selbst werden in unseren verherrlichten Leibern Segnungen genießen, die die irdischen Segnungen bei weitem übersteigen.

Die Könige der Erde werden ihre irdische Herrlichkeit zu ihr bringen (vgl. Ps 72:10; 11; Jes 60:3; 5-7; 9). Wie wir uns das genau vorstellen müssen, ist mir nicht klar. Vielleicht müssen wir daran denken, dass die himmlischen Heiligen diesen Völkern auf der Erde erscheinen. Die Gemeinde wird ja als die Frau des Lammes mit Christus regieren. Diese himmlischen Heiligen stellen Christus dar. Indem die Nationen sie als Kanäle des himmlischen Segens erkennen, werden sie Christus ehren.

Off 21:25. Wo das Licht Gottes herrscht, gibt es keine Finsternis. Auf den Tag wird nicht mehr die Nacht folgen. Der Morgen ohne Wolken (2Sam 23:4), der Tag ohne irgendetwas, was Schatten oder Finsternis bewirkt, ist für die himmlische Gemeinde angebrochen. Alles ist völlig durchsichtig. Es wird keine Angst vor Dieben geben, die nachts einbrechen wollen, denn alle Finsternis ist verschwunden und endgültig vorbei (1Joh 2:8b). Die Stadt wird durch und durch Licht und Herrlichkeit sein.

Off 21:26. Noch einmal wird gesagt, dass die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen zu ihr gebracht werden. Das zeigt, wie sehr die Gemeinde im Friedensreich der Mittelpunkt des Segens ist. Sie ist in sich selbst nicht die Quelle des Segens, denn aller Segen kommt von Gott. Sie ist aber wohl das Mittel, durch das Gott seinen Segen zur Erde kommen lässt.

Die Nationen werden darauf mit geeigneten Geschenken reagieren. Das werden nicht so sehr materielle Geschenke sein, sondern vielmehr die Anerkennung, dass die Herrlichkeit und Ehre, die sie besitzen, nicht zur eigenen Erhebung dienen, als hätten sie die sich selbst zu verdanken. In der Weise haben sich die Nationen in der Zeit der Verwerfung Christi verhalten. Damals wurde die Gemeinde nicht geachtet, sondern verworfen und verfolgt. Nun ist es genau umgekehrt. Gott sorgt dafür, dass seine Gemeinde in dem Maß geehrt wird, wie ihr Unehre zugefügt wurde (Off 3:9).

Off 21:27. In die Stadt kann nur das eingehen, was zu ihrer Herrlichkeit beiträgt. Unmöglich kann etwas hineingehen, was die Herrlichkeit der Stadt beeinträchtigen würde. Nichts, was mit der Sünde in Verbindung steht, deren Elemente ja immer noch auf der Erde vorhanden sind, hat die Möglichkeit, in die himmlische Stadt einzudringen. Wenn etwas Unheiliges oder jemand, der falsche Dinge tut, auch nur versuchen würde, hineinzugehen, wird das Licht das sofort offenbar machen. Nichts, was zur Finsternis gehört, wird es gelingen, unbemerkt in die Stadt hineinzukommen. Das Licht ist zugleich ihre Sicherheit.

Doch es gibt solche, die in die Stadt hineingehen. Das sind Gläubige, denn sie sind im Buch des Lebens des Lammes geschrieben. Es sind nicht die Völker der Erde, denn Fleisch und Blut können nicht hineingehen. Auch sind es nicht die Gläubigen der Gemeinde, denn die sind die Stadt. Welche Gläubigen sind es denn dann? Es sind alle gestorbenen Gläubigen aus der Zeit des Alten Testaments und die Märtyrer, die nach der Entrückung der Gemeinde getötet worden sind. Sie gehören nicht zur Gemeinde, haben jedoch Teil an all den Segnungen, die Gott allen verheißen hat, die ihr Vertrauen auf Ihn gesetzt haben. Diese Segnungen werden sie im himmlischen Teil des Friedensreiches genießen.

Lies noch einmal Offenbarung 21,19–27.

Frage oder Aufgabe: Was ist im neuen Jerusalem anders im Vergleich zum alten Jerusalem?

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