Revelation of John 21:4

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Off 21:1. Wenn alle Bösen ihre ewige, unveränderliche und schreckliche Bestimmung empfangen haben, wird der Blick von Johannes auf einen völlig neuen Himmel und eine völlig neue Erde gerichtet. Der erste Himmel und die erste Erde hatten ihre Zeit, sie sind nun entflohen und durch Feuer vergangen (2Pet 3:7; 13). Dadurch gibt es nun Platz für einen neuen Himmel und eine neue Erde.

Der große Unterschied zur ersten Erde ist, dass das Meer, das es im Friedensreich noch gibt (Hes 47:20; Zeph 2:6; Sach 9:10; Sach 14:8), in der Ewigkeit nicht mehr da sein wird. Es wird auch nicht mehr die unruhigen, rebellischen Völker geben, von denen das Meer ein Bild ist, und auch nicht die Gottlosen, die wie das Meer sind (Jes 57:20). Es wird dann einen beständigen Zustand völliger Ruhe geben. Die wahre Gottesherrschaft hat begonnen. Gott regiert, oder besser: Er lenkt, denn es geht hier mehr um Gott, der in Ruhe wohnt, da es nichts mehr zu zügeln gibt und nichts mehr da ist, was sich noch gegen Gott richten könnte. Dann wird Gerechtigkeit auf der Erde wohnen (2Pet 3:13) und nicht nur herrschen wie noch im Friedensreich. Alles entspricht innerlich und äußerlich dem Wesen Gottes.

Die alte Schöpfung ist vergänglich (Ps 102:26; ​​Mt 24:35; 1Kor 7:31; 1Joh 2:17) und dadurch zeitlich. Die neue Schöpfung ist vollständig neu und von bleibender, ewiger Art. Sie ersetzt die alte nicht durch Veränderung und Verbesserung der alten; nein, den neuen Himmel und die neue Erde hat es niemals zuvor gegeben. Das Zweite ist nicht nur anders als das Erste, es ist auch besser als das Erste. So ist das, was Gott durch die Erlösung bewirkt hat, anders und besser als das, was der Mensch durch die Sünde verloren hat. Gott hat nicht nur das Problem der Sünde gelöst, sondern stattdessen etwas viel Herrlicheres gegeben.

Das Zweite hat bei Gott immer den Vorzug vor dem Ersten. Du findest häufig in der Schrift, dass der als Zweiter oder später Geborene über dem Erstgeborenen steht: Abel vor Kain, Isaak vor Ismael, Jakob vor Esau, Ephraim vor Manasse und David vor seinen älteren Brüdern (vgl. Hiob 42:12; Joh 2:10; Phil 3:20; 1Kor 15:47; Heb 8:6).

Off 21:2. Johannes sieht nach dem herrlichen Gesamtbild vom neuen Himmel und der neuen Erde eine Stadt. Diese Stadt ist das Zentrum der gesamten neuen Szene. Auch in der neuen Ordnung der Dinge, wo es keine Sünde mehr gibt, ist Raum für Heiligkeit. Die Stadt ist die heilige Stadt. Heilig heißt abgesondert. Absonderung hat es nicht immer mit Absonderung vom Bösen zu tun. Als Gott zum Beispiel den siebten Tag heiligte, heißt das, dass Er diesem Tag einen besonderen Platz vor den anderen Tagen gab (1Mo 2:3). So nimmt diese Stadt in diesem ganzen neuen System einen besonderen Platz ein.

Diese Stadt ist das neue Jerusalem, im Gegensatz zu dem alten Jerusalem. Sie ist eine bewegliche Stadt. Sie kommt vom Himmel herab, denn der Himmel ist das Land, wo sie zu Hause ist. Sie kommt von Gott, denn ihr Ursprung liegt in Gott, in seinem Ratschluss. Das neue Jerusalem kommt hernieder, ohne auf die Erde zu kommen; es bildet gleichsam das Bindeglied zwischen Himmel und Erde und verbindet sie miteinander.

Die Stadt sieht aus wie eine Braut, die für ihren Mann geschmückt ist. Diese Beschreibung macht deutlich, dass das neue Jerusalem die Gemeinde ist. Sie besitzt nach tausend Jahren noch dieselbe strahlende Schönheit, die sie während ihrer Hochzeit hatte (Off 19:7; 8). Der Zahn der Zeit hatte auf ihre Schönheit keinerlei Einfluss. Sie wird diese Schönheit in alle Ewigkeit besitzen.

Die Stadt ist „heilig“ und wird mit einer Braut verglichen. Das bedeutet, dass das Wesen Gottes, nämlich Licht (Heiligkeit hat mit Gott als Licht zu tun) und Liebe, in dieser Stadt gesehen wird. Hier ist die Gemeinde vollkommen passend, um mit Ihm verbunden zu sein, weil sie seinem Wesen vollkommen entspricht. So entspricht sie auch vollkommen seinen Wünschen, sie passt zu Ihm, ist Ihm gleich (Eph 5:31; 32; 1Joh 3:3).

Dieses neue Jerusalem, die Braut, muss von dem himmlischen Jerusalem unterschieden werden (Heb 12:22), denn das himmlische Jerusalem ist der Ort, wo alle himmlischen Heiligen wohnen. Das himmlische Jerusalem ist die himmlische Hauptstadt, von der aus während des Friedensreiches regiert wird. Sie ist das Zentrum der Regierung, in dem die Gläubigen des Alten und des Neuen Testaments ihren Platz und ihre Aufgabe haben. Das neue Jerusalem besteht nur aus denen, die die Gemeinde des lebendigen Gottes sind, die Wohnung Gottes im Geist.

Auch wenn vom „Jerusalem droben“ die Rede ist (Gal 4:26), ist das etwas anderes als das, was hier das „neue Jerusalem“ genannt wird. Das Jerusalem, das droben ist, ist nicht so sehr eine Stadt mit Regierungsmerkmalen, sondern mehr eine Sphäre, in der die Gläubigen leben. Diese Sphäre ist eine Sphäre der Freiheit, die im Gegensatz zum Gesetz steht. Das Jerusalem, das droben ist, steht daher auch im Gegensatz zum irdischen Jerusalem, das die Sphäre des Gesetzes darstellt.

Off 21:3. Nachdem Johannes diese wunderschönen und weitreichenden neuen Dinge gesehen hat, hört er eine laute Stimme. Diese Stimme kommt mit einer Erklärung aus dem Thron, dem Regierungssitz Gottes. Die Regierung Gottes hat ihr endgültiges Ziel erreicht. Die Erklärung lautet, dass Gott bei den Menschen wohnen wird, und zwar in einer Hütte (= einem Zelt). Damit ist die Gemeinde gemeint, denn sie ist die Behausung Gottes im Geist (Eph 2:22).

Es gibt mehrere Bezeichnungen für die Wohnung Gottes wie beispielsweise Tempel und Haus. Hier ist von einer Hütte oder einem Zelt als Wohnung die Rede, und das bedeutet, dass diese Wohnung transportabel ist, so wie das Zelt der Zusammenkunft während der Wüstenwanderung des Volkes Israel es war. Es ist sehr schön, daran zu denken, dass das Wort „Hütte“ (oder Zelt) auch in Verbindung mit dem Wohnen des Herrn Jesus unter uns gebraucht wird. Wir lesen nämlich: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Joh 1:14). Wörtlich steht hier „zeltete unter uns“, das heißt „wohnte in einem Zelt“.

Die Hütte oder das Zelt spricht also von der Art und Weise, wie Gott bei seinem Volk wohnt. Das Zelt im Alten Testament war ein Bild der Wohnung Gottes. Die eigentliche Wohnung Gottes siehst du im Herrn Jesus und in der Gemeinde.

Bemerkenswert ist, dass Gott bei den Menschen wohnen wird. Es ist für Gott eine besondere Freude, bei ihnen zu wohnen. Das kannst du daran erkennen, dass das in diesem Vers dreimal erwähnt wird. Alle diese Menschen zusammen sind sein Volk. Hier ist nicht mehr von unterschiedlichen Völkern die Rede. Die verschiedenen Völker sind durch die Sünde entstanden (1Mo 11:1-9), doch nun sind alle Folgen der Sünde weggetan. Es gibt daher auch keinen Unterschied mehr zwischen Israel und den Völkern. Israel wird keinen bevorrechtigten Platz mehr einnehmen.

Israel hatte mit Ratschlüssen von Grundlegung der Welt an zu tun (Mt 13:35; Mt 25:34) und es hatte eine irdische und zeitlich begrenzte Existenz. All das Irdische und Zeitliche gibt es dann nicht mehr. Es gibt dann nur noch Menschen, Gläubige aller Zeiten, ohne Unterschied. Der einzige Unterschied, der weiter bestehen wird, betrifft das neue Jerusalem, die Gemeinde. Sie ist auserwählt vor Grundlegung der Welt.

Der Vers endet mit einem Ausdruck besonderer Vertrautheit zwischen Gott und seinem Volk. Gott selbst wird bei ihnen sein, und das ohne einen Vermittler wie Mose oder Elia oder einen Hohenpriester. Es gibt niemanden mehr, durch den Gott mit seinem Volk in Verbindung stünde. Er ist der Gott des einen großen Volkes. Und dieses eine große Volk hat und kennt niemanden anders als nur Ihn als seinen Gott.

Off 21:4. Wenn diese herrliche Situation angebrochen ist, wird jede Erinnerung an Traurigkeit, die untrennbar mit den ersten Dingen verbunden war, weggetan sein. Die Beschreibung der Herrlichkeit der Ewigkeit wird für uns noch am besten ausgedrückt durch das, was es dann nicht mehr gibt. Die Herrlichkeit dessen, was es dort gibt, können wir noch nicht fassen (vgl. 2Kor 12:4). Doch wir können wohl verstehen, dass es dort nichts mehr geben wird, was unser Leben auf der Erde oft so schwierig und mühsam macht. Das soll unsere Sehnsucht nach dem Himmel verstärken. Diese Beschreibung an sich ist daher auch schon eine große Ermutigung. Die fünf Ausdrücke, die besagen, was nicht mehr sein wird, kennzeichnen nun das gesamte Weltgeschehen und die ganze Weltgeschichte seit dem Sündenfall.

In Kapitel 7 wurde bereits angekündigt, dass Gott jede Träne von den Augen abwischen würde, so wie eine Mutter die Tränen vom Gesicht ihres Kindes abwischt (Off 7:17). Er wischt jede Träne weg, und danach wird niemals mehr eine Träne fließen. Alles, was jetzt noch Tränen verursacht, ist dann für immer weggetan. Dann wird jeder Mensch in vollkommener Harmonie mit Gott leben, vollkommen im Einklang mit Gott und mit allen anderen Menschen. Wenn es die Sünde nicht mehr gibt, gibt es auch keinen Tod mehr und auch nichts mehr, was mit dem Tod verbunden ist wie Schmerz und Leid, was die Tränen ja ausdrücken. Es wird auch nie wiederkommen, denn das Erste ist endgültig vergangen.

Lies noch einmal Offenbarung 21,1–4.

Frage oder Aufgabe: Was stärkt am meisten deine Sehnsucht nach dem neuen Himmel und der neuen Erde?

Copyright information for GerKingComments