Revelation of John 22:9

„Und mein Lohn mit mir“

Off 22:8. Was Johannes hörte und sah, machte großen Eindruck auf ihn. Die Wörter „ich, Johannes“ machen deutlich, dass er alles, was er hörte und sah, sehr persönlich erlebte. Er nahm nicht nur eine Reihe wissenswerter Ereignisse zur Kenntnis, so dass er wusste, was in der Zukunft geschehen würde. Er war mit seiner ganzen Person daran beteiligt.

Das ist auch für uns sehr wichtig. Da du nun zum Ende dieses Buches gekommen bist, fragst du dich vielleicht, was das Buch bei dir bewirkt hat, so wie ich mich fragen muss, was es bei mir bewirkt hat. Hast du lediglich in der Kenntnis der Fakten Fortschritte gemacht, oder hat es dich innerlich tief getroffen? Findest du es nur interessant, dass du jetzt weißt, wie die Geschichte ablaufen wird, oder verlangst du wirklich nach dem Kommen des Herrn?

Johannes ist so tief davon beeindruckt, dass er zur Anbetung kommt. Er gibt diese Anbetung jedoch jemandem, der kein Recht darauf hat. Das ist auch eine Gefahr für dich. Du läufst Gefahr, ein Werkzeug Gottes zu bewundern, statt den, der dir durch dieses Werkzeug vorgestellt wird. Der Heilige Geist will deine Aufmerksamkeit nicht auf einen Engel richten, auch nicht auf Johannes oder auf irgendeinen Menschen, sondern auf den Herrn Jesus. Werkzeug

Off 22:9. Johannes wird von dem Engel zur Ordnung gerufen. Er hat schon einmal diesen Fehler begangen (Off 19:10). Auch da hat der Engel ihn zurechtgewiesen. Dass er diesen Fehler zum zweiten Mal begeht, zeigt, dass es schwierig sein kann, dem Herrn Jesus allein die Ehre zu geben statt einem Geschöpf, wie sehr wir auch zu jemandem aufsehen. Wir können und dürfen Personen wertschätzen, die uns geholfen haben, die Wahrheit Gottes besser kennenzulernen, doch es gibt nur eine Person, der unsere Anbetung gebührt. Was den Herrn Jesus betrifft, da nimmt jeder andere einen untergeordneten Platz ein und einen gleichen Platz im Blick aufeinander, wobei wir die Unterschiede beachten, die der Herr Jesus selbst bewirkt hat.

Der Engel nennt sich ein Mitknecht von Johannes, wie sehr er Johannes auch von Nutzen gewesen ist in der Erklärung der künftigen Ereignisse. Er spricht auch von den Propheten als Brüdern des Johannes. Johannes und alle Propheten Gottes haben über zukünftige Ereignisse gesprochen. Sie konnten das nur deshalb tun, weil Gott ihnen zeigte, was er vorhatte. Diese Pläne hat Er all den Seinen in seinem Wort und insbesondere in diesem Bibelbuch bekanntgemacht.

Alle, die die Worte dieses Bibelbuches bewahren, nennt der Engel ebenfalls seine Mitknechte. Dem Wort „Knecht“ bist du bereits zu Anfang dieses Buches begegnet. Dieses Buch können nur Gläubige verstehen, die als Antwort auf das, was Gott in seinem Wort mitteilt, Ihm ihr Leben weihen. Das ist wahre Anbetung Gottes.

Off 22:10. Als Daniel am Ende seines Buches angekommen war, wurde ihm gesagt, dass er das Buch bis zur Zeit des Endes versiegeln sollte (Dan 12:4). Der Grund dafür war, dass zur Zeit Daniels das Ende noch weit weg war. Er lebte in einer anderen Zeit der Heilsgeschichte Gottes. Die Versiegelung seines Buches bedeutete, dass die Prophezeiungen, die darin standen, unangreifbar gemacht wurden und sicher bewahrt werden bis zur Erfüllung. Das Brechen der Siegel darf nur von der dazu ermächtigten Person geschehen (vgl. Off 5:5).

Für uns ist die Zeit nahe (vgl. Mt 25:6). Seit dem Tod Christi ist alles erfüllt und wir sind in der „letzten Stunde“ angekommen (1Joh 2:18). Auf uns ist das Ende der Zeitalter gekommen (1Kor 10:11). Deshalb wird Johannes gesagt, er solle die Weissagungen dieses Buches nicht versiegeln. Gott hat alles offenbart. Die Zeit, wo sein Sohn kommt, um alles zu erfüllen, steht bevor. Durch diese Offenbarung, die nicht versiegelt ist, wissen wir, dass sein Sohn jeden Augenblick kommen kann. Gott möchte damit erreichen, dass du sehnsüchtig auf den wartest, der alles erfüllen wird.

Off 22:11. Wenn alle Ereignisse dieses Buches so nahe gekommen sind, wird das eine Sichtung unter den Menschen bewirken. Es sind lediglich zwei Reaktionen möglich. Es gibt solche, die das Wort Gottes ablehnen und nicht mit den Dingen rechnen, die bald geschehen werden, und es gibt solche, die sich dem Wort unterwerfen und auf seine Erfüllung warten. Je näher die Zeit kommt, desto mehr wird der wirkliche Charakter jedes Menschen offenbar.

Die erste Kategorie von Menschen wird immer mehr Unrecht tun und sich dadurch immer mehr verunreinigen. Du siehst das in der Welt und auch in der sogenannten christlichen Welt. Die Menschen tun immer mehr unrecht und treten immer schamloser mit ihrem Schmutz zutage. Die zweite Kategorie von Menschen weiht sich zunehmend Gott. Sie leben gerecht und sondern sich dadurch immer mehr von dem Schmutz der Menschen um sie herum ab. Ihre Heiligkeit wird durch den Gegensatz zu dem zunehmenden Schmutz der Welt immer deutlicher gesehen. Der Unterschied zur Welt wird immer größer werden. Im Licht des Kommens des Herrn entscheidet sich alles in Bezug auf unser Leben auf der Erde. In diesem Licht wird gesehen, wofür wir leben.

Off 22:12. Du denkst vielleicht, dass es nicht einfach ist, in einer solch schmutzigen Welt gerecht und heilig zu leben, wo doch der Schmutz dir von allen Seiten entgegenspringt. Daher sind die Worte des Herrn eine große Ermutigung. Du hörst Christus sagen, dass Er bald kommt. Das ist ermutigend. Und dann hörst du auch noch, dass Er mit seinem baldigen Kommen eine Belohnung verbindet. Christus wird jedes Zeichen der Gerechtigkeit in deinem Leben zu schätzen wissen und dir die entsprechende Belohnung dafür geben.

Wenn du dich auf der Erde auf seine Seite gestellt hast, ist dir vielleicht viel Wertschätzung entgangen. Doch der Herr wird das bei seinem Kommen reichlich erstatten. Die Ungläubigen haben ihren Lohn schon auf der Erde empfangen (Mt 6:2; 5; 16). Deshalb gibt es für sie nichts, wenn der Herr kommt. Im Gegenteil. Sie werden für ihre bösen Taten Vergeltung empfangen.

Off 22:13. Zum dritten und letzten Mal hörst du, dass der Herr Jesus das „Alpha“ (der erste Buchstabe des griechischen Alphabets) und das „Omega“ (der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets) ist (Off 1:8; Off 21:6). Er ist das Wort Gottes, die vollkommene Offenbarung Gottes. Alles, was Gott zu sagen hat, hat Er in Christus gesagt. Christus wird alles bis zum letzten Buchstaben erfüllen, so wie Gott es gesagt hat (vgl. Jos 21:45; Mt 5:17; 18).

Er, der außerhalb der Geschichte der Schöpfung steht, ist in die Geschichte eingetreten. Er ist der Erste und der Letzte der Geschichte (Off 1:17; Off 2:8; Jes 44:6; Jes 48:12). Er steht als der Erste am Anfang von allem, und Er steht noch da, wenn alles, was war, vorüber ist. Er ist sowohl der Ursprung als auch das Ziel der Schöpfung (Kol 1:15-17).

Schließlich ist Er der Anfang von allem und das Ende von allem. Er selbst hat keinen Anfang und kein Ende, er ist der ewige Gott. Er umspannt alles. Es gibt nichts außerhalb von Ihm, womit Er nichts zu tun hätte. Alles hat Ihm seinen Anfang zu verdanken und alles wird in Verbindung mit Ihm vollendet und zur Fülle gebracht werden. Du siehst, wie groß Er ist!

Off 22:14. Zum siebten und letzten Mal wird das „Glückselig“ ausgesprochen. Das betrifft die, die ihre Kleider waschen. Es fällt auf, dass hier „waschen“ (Präsens) steht; das weist auf einen beständigen Prozess des Waschens hin. Das ist etwas anderes als das, was du an anderer Stelle in diesem Buch gelesen hast, wo es „gewaschen haben“ heißt (Off 7:14). Letzteres bezieht sich auf die Bekehrung. Das ist eine einmalige Sache. Als du dich bekehrtest, wurden alle deine Sünden im Blut des Lammes abgewaschen.

Doch in diesem Vers geht es um deine Verantwortung. Du findest diesen Unterschied zwischen „waschen“ und „gewaschen haben“ auch in Johannes 13. Da spricht der Herr Jesus über „gebadet sein“, das ist vollständig gewaschen sein, und darüber, sich „die Füße waschen“ zu lassen (Joh 13:10). Ganz gewaschen zu sein ist ein einmaliges Ereignis bei der Bekehrung. Das Waschen der Füße muss immer wieder geschehen, weil das Leben in der Welt den Gläubigen verunreinigt.

Es ist die Verantwortung des Gläubigen, sich die Füße waschen zu lassen oder, wie es hier heißt, seine Kleider zu waschen. Die Kleider sprechen vom äußeren Verhalten. Du sollst durch deinen Wandel zeigen, dass du gewaschen bist. Deine Kleider, also dein Verhalten, zeigt keinen Flecken. Sobald ein Flecken darauf kommt, weil du sündigst, muss es ein Bekenntnis geben, wodurch das Kleid wieder sauber ist. So wird es an deinem praktischen Lebensstil nichts zu beanstanden geben, und dadurch hast du ein Recht am Baum des Lebens. Das bedeutet, dass du am Genuss der Früchte des Baumes teilhast.

Du darfst in der Stadt Gottes leben, in seiner Gegenwart. Aufgrund des Blutes Christi hast du teil an den Segnungen des Baumes und der Stadt. Das ist Gnade. Doch jeder, der an dieser Gnade teilhat, wird auch entsprechend leben wollen. So zeigst du, dass du ein Recht daran hast. Es ist ein Recht, das – was dich betrifft – auf Gnade gegründet ist, doch es ist eine Gnade, die Gott aufgrund des Rechtes verleiht, das jemand durch das Blut Christi hat.

Lies noch einmal Offenbarung 22,8–14.

Frage oder Aufgabe: Woraus besteht wohl der Lohn des Herrn Jesus, den Er bei seinem Kommen bei sich hat?

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